Die Entwicklung der elektronischen Musik: Vom Experiment zum Mainstream

Die Geschichte der elektronischen Musik ist eine faszinierende Reise durch unterschiedliche Jahrzehnte, Technologien und Subkulturen. Von ihren experimentellen Anfängen in den 1960er Jahren ausgehend hat sie sich zu einem der dominanten Musikgenres der heutigen Clubkultur entwickelt. Wir werfen einen umfassenden Blick auf das Electro-Genre, seine Schlüsselfiguren und die technischen Fortschritte, die diese Musik geprägt und ermöglicht haben.

Die Pionierphase der elektronischen Musik

Die elektronische Musik hat ihre Wurzeln in der Avantgarde-Kunstbewegung der 1960er Jahre. Pioniere wie Karlheinz Stockhausen legen in dieser Zeit mit Werken, die Elektronik und klassische Musik vermischen, den Grundstein für das Genre. Parallel dazu erzeugen Studios wie der BBC Radiophonic Workshop mit frühen elektronischen Geräten Klänge, die bis dahin unmöglich waren. Diese finden Verwendung für das Fernsehen, wie etwa das ikonische Theme der Serie Doctor Who, das von Delia Derbyshire produziert wird.

Diese Frühphase ist durch eine starke Experimentierfreudigkeit und die Erkundung der Möglichkeiten von Synthesizern geprägt, die damals noch große, unhandliche Maschinen sind. Der von Robert Moog erfundene Moog-Synthesizer, ein entscheidender Wendepunkt in der Musiktechnologie, ermöglicht es dann Musikern, eine Vielzahl von Tönen mit einem einzigen Instrument zu erzeugen. Dies wird von Künstlern wie Wendy Carlos, die mit Switched-On Bach (1968) klassische Musik in das elektronische Zeitalter überführt, begeistert aufgenommen. Fortan sind die Türen für elektronische Klanglandschaften weit geöffnet.

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Weiterentwicklung und Erneuerung

In den 1970er Jahren erweitert sich das Spektrum der elektronischen Musik dramatisch. Innovative Bands wie Kraftwerk aus Deutschland, die oft als Electro-Pioniere angesehen werden, und Künstler wie Jean-Michel Jarre aus Frankreich oder Vangelis aus Griechenland sind mitentscheidend dafür, dass die elektronischen Klänge einem breiteren Publikum bekannt werden. Kraftwerk nutzt auf Alben wie Autobahn (1974) ausschließlich elektronische Instrumente, um minimalistische, repetitive Melodien zu schaffen, die einen enormen Einfluss auf spätere Genres wie Hip-Hop, Synth-Pop und Techno haben werden.

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Kraftwerk, Vorreiter der minimalistischen elektronischen Musik, mit ihrem wegweisenden Stück „Autobahn“

Jean-Michel Jarres Oxygène (1976) und Équinoxe (1978) zeigen die melodische und atmosphärische Seite der elektronischen Musik, die stärker in Richtung Ambient und New Age weist. Vangelis wiederum ist ein Wanderer zwischen den Welten Avantgarde, Progressive Rock und Ambient. Er erschafft auch futuristische Stücke wie „Pulstar“ vom Album Albedo 0.39 (1976). Später wird er vor allem für seine Filmscores zu Chariots of Fire, Blade Runner und 1492: Conquest of Paradise berühmt.

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1976: Vangelis erschafft elektronische Opulenz.

Synthesizer finden in dieser Zeit zunehmend im Rock- und Popbereich Verwendung. Progressive-Rock-Bands wie Pink Floyd, Genesis oder Yes reichern ihren Sound mit reichlich elektronischen Gerätschaften an. In Deutschland tun sich Bands wie Tangerine Dream oder die deutlich experimentelleren Einstürzenden Neubauten hervor. Doch sie alle sind gleichsam nur Randerscheinungen gegen das, was ab Mitte der 1970er die Popmusik revolutioniert: Disco. Die zentrale Gestalt dieses neuen und überaus erfolgreichen Genres der elektronischen Tanzmusik ist Giorgio Moroder. Der in Südtirol geborene Komponist und Produzent gründet in München die Musicland Studios, wo er und sein Team den Eurodisco-Sound entwickeln. Eine der einflussreichsten Produktionen dieser Zeit ist „I Feel Love“ (1977), gesungen von Donna Summer. Der rein elektronisch instrumentierte Track liefert bereits die Blaupause für spätere Electro-Genres wie House und Techno.

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1977: Donna Summer singt, Giorgio Moroder produziert – geboren ist der Electro-Sound der Zukunft.

Parallel zu Disco fegt der kurzlebige Punk den Staub von den Hammondorgeln und Keyboard-Türmen des pompösen Progressive Rock. Dennoch tragen elektronische Sounds auch abseits des Mainstreams zur Erneuerung bei. Innovative Bands wie Devo oder die Talking Heads bereiten die Post-Punk- und New-Wave-Bewegung vor, die schließlich stilprägend für das Folgejahrzehnt wird.

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Expansion in den Pop-Mainstream

Aus den Vorreitern und Ablegern der New Wave entsteht zu Beginn der 1980er eine eigene Subkultur, die sich teilweise früherer Pop-Genres wie Disco, Funk oder Soul bedient, um schließlich den Mainstream zu erobern. Ein typisches Beispiel dafür sind Blondie, die sich um 1980 von einem Underground-Act zu einer Disco-Pop-Band wandeln – um dann plötzlich für 15 Jahre zu verschwinden. Ihr größter Hit wird „Heart of Glass“ (1979). In dessen Intro ist ein Drumcomputer zu hören, der fortan sehr beliebte Roland CR-78.

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1979: Blondie verwenden analoge Synthesizer für Disco-Pop – und setzen die neue Technik beinahe etwas verschämt ins Bild.

Im deutschen Sprachraum kommt die Neue Deutsche Welle mit Nena, Falco, Trio und vielen anderen als neues Pop-Phänomen auf, unterstützt von reichlich Elektronik. Der Einsatz von Synthesizern und Drum Machines in der Popmusik wird so massiv, dass er den Sound des gesamten Jahrzehnts prägt. Die Entwicklung des MIDI-Standards (Musical Instrument Digital Interface) erlaubt es, verschiedene elektronische Instrumente und Computer miteinander zu verbinden, was die Produktion elektronischer Musik revolutioniert. Arrangements und Produktionen in noch die dagewesener Finesse und Komplexität werden so möglich. Alle Welt fährt nun auf der elektronischen Autobahn – wenn auch zuweilen auf sehr bizarre Weise.

Die 1980er Jahre bringen zahlreiche Bands und Künstler hervor, die dem Synth(ie)-Pop ihren Stempel aufdrücken. Acts wie The Human League oder Duran Duran markieren den kommerziellen Durchbruch elektronischer Musik, flankiert von Bands wie Depeche Mode oder New Order, die mit dunkleren, introspektiven Klängen und Texten gefallen. Selbst mit dem oft so puristischen Heavy Metal ergeben sich nun Verbindungen, die für reichlich Umsatz sorgen. Und dann sind da noch die ehemals avantgardistischen Industrial-Sounds, die nun von manchen Synthie-Pop-Bands aufgegriffen werden.

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1984: Depeche Mode verbinden melodischen Electro-Pop mit dunklen Industrial-Klängen und hintergründigen Texten.

EDM erobert die Dancefloors

Mit der Einführung der Digitaltechnologie in den 1990er Jahren diversifiziert sich die elektronische Musik weiter in eine Vielzahl von Subgenres, darunter Ambient, New Age, Drum and Bass, Trance und House. Von Detroit aus entwickelt sich Techno zur massivsten und innovativsten Kraft im Electro-Bereich. In Europa – zunächst in London, dann insbesondere in Berlin – fängt die Technokultur den Puls der Zeit ein. DJs, die neuen Ikonen an digitalen Mischpulten, begeistern mit ihren hypnotischen Tracks vor allem das junge Publikum in Clubs und auf Festivals. Die nicht enden wollenden Partys werden nun Raves genannt.

Währenddessen feiert speziell in den USA der Hip-Hop riesigen Erfolg, unterstützt von Techniken wie Scratching und Sampling, die zunehmend auch an digitalen Plattentellern erzeugt werden. Acts wie The Prodigy oder Chemical Brothers machen außerdem Big Beat populär, ein Amalgam aus Breakbeats, Electro und Rock. Hierin deutet sich bereits die Wiedergeburt des Metal im sogenannten Nu Metal an, der harte Riffs mit Rap-Gesang und elektronischen Beats paart.

Doch die Vorherrschaft auf den modernen Dancefloors übernimmt eindeutig Electronic Dance Music (EDM) mit all ihren Spielarten – von Techno, House und Trance über Drum and Bass, Goa und Hardcore bis zu Dubstep, Trap und Grime. Elektronische Musik ist heute allgegenwärtig. DJs und Produzenten wie David Guetta, Calvin Harris oder Deadmau5 sind zu globalen Superstars geworden, die Stadien füllen. Auch weibliche DJs wie Marusha, Ellen Allien oder Paula Temple finden große Anerkennung. Durch das Internet und die sozialen Medien hat die Szene eine globale Reichweite erlangt, wobei Plattformen wie SoundCloud und Bandcamp unabhängigen Künstlern eine Stimme geben. Riesige Festivals wie das Tomorrowland in Belgien oder das Ultra Music Festival in Miami ziehen jedes Jahr hunderttausende Electro-Fans an.

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Das Tomorrowland in Belgien ist eines der weltweit größten Festivals für elektronische Musik.

All dies zeigt: Die kulturelle Bedeutung elektronischer Musik und ihrer unterschiedlichen Communitys ist immens. Ausgehend von den eher abseitigen Experimenten der 1960er Jahre über die innovativen Sounds der 1970er, den Synth-Pop der 1980er und den Techno-Boom der 1990er ist Electro längst erwachsen geworden.

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Teufel Blog Redaktion

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