„HiFi“ und „Heimkino“ sind häufig genannte Begriffe im Audio-Bereich. Nicht immer ist klar, was mit ihnen eigentlich bezeichnet wird. Wir erklären dir hier die Grundbegriffe. So viel sei direkt verraten: „HiFi“ bezieht sich vor allem auf die Wiedergabe von Musik und „Heimkino“ auf Filmsound. Wie jedoch so oft im Leben: Ganz so strikt kann man beides nicht voneinander trennen.
Die HiFi-Anlage als Basis für die Musikwiedergabe
Die Tonaufzeichnung und -wiedergabe waren gerade erfunden, da wurde deutlich, dass es für einen realistischen, räumlichen Klangeindruck mehr als einen Tonkanal und einen Lautsprecher braucht. Das menschliche Gehör, bei dem die zwei Ohren zunächst Schallsignale einfangen, bevor das Gehirn sie zu einem räumlichen Klangbild zusammensetzt, diente als Vorbild für die Stereofonie. Nach ersten Experimenten in den 1930er-Jahren wurde das Stereo-Setup in den 1960ern zum technischen Standard. Sein Grundaufbau ist seitdem unverändert geblieben.
HiFi oder Stereo – was ist richtig?
HiFi steht für „High Fidelity“ und ist ein Qualitätsstandard der aus den 1960er Jahren stammt. Moderne Lautsprecher und Anlagen übertreffen die für die Bezeichnung „HiFi“ geforderten Anforderungen mittlerweile jedoch deutlich. Lediglich Geräte wie Radiowecker oder Hörgeräte liefern keine Tonwiedergabe nach HiFi-Standards.
Heutzutage haben die Begriffe „HiFi“ und „HiFi-Anlage“ daher eine andere Bedeutung und werden in der Regel schlicht synonym zu „Stereoanlage“ verwendet.
Aufbau einer Stereo-Anlage
Eine Stereo- bzw. HiFi-Anlage besteht im Wesentlichen aus einem Verstärker, einem Zuspielgerät wie einem CD-Player oder Netzwerk-Player und aus zwei baugleichen Lautsprecherboxen: Eine gibt den rechten Tonkanal wieder, eine den linken. Dieses Setup bringt das Stereosignal zum Klingen und gibt idealerweise alle Frequenzen des eingespeisten Signals wieder. Bei richtiger Abstimmung und entsprechender Qualität der HiFi-Anlage entsteht eine räumliche Klangbühne. Um das klangliche Optimum aus deiner Anlage herauszuholen, musst du an der Aufstellung der Lautsprecher feilen. Worauf es dabei ankommt, erklären wir im Artikel zum Sweet Spot und Stereodreieck. Aber nicht nur der Aufstellungsort, auch die Lautsprecherart beeinflusst den Klang.
Heimkinosysteme: Mehr Kanäle, mehr Abstimmung
Wer noch mehr Rauminformationen wiedergeben möchte, um ein noch intensiveres, räumlicheres Klangerlebnis zu erzielen, kommt man an zusätzlichen Tonkanälen nicht vorbei. Das Setup mit einem dritten Lautsprecher, mittig vor dem Hörenden platziert, ist fast genauso alt wie die Stereofonie. Zunächst kam es in Kinos zum Einsatz, später auch im Privatbereich.
Lesetipp: In unserem Blog erfährst du, wie sich der Tonfilm im Kino entwickelt hat.
Die Anzahl der Kanäle und Boxen nahm im Laufe der Jahre noch zu: Eine Heimkinoanlage, wie wir sie heute kennen, besteht aus einem Subwoofer, der die Bassfrequenzen wiedergibt, und bis zu neun weiteren Lautsprechern. Diese zusätzlichen Speaker beschallen den Hörenden: Es entsteht ein Surround-Sound. Anlagen für Dolby Atmos und vergleichbare 3D-Sound-Formate können sogar noch mehr Lautsprecher umfassen.
Lesetipp: In diesem Ratgeber erhältst du ausführliche Infos zur Lautsprecher-Aufstellung von Heimkinosystemen.
Spielfertige Heimkinosysteme von Teufel
Die Heimkinoanlage muss richtig abgestimmt sein
Entwickler von Heimkinoanlagen müssen diese doppelt aufeinander abstimmen. In Center-, Front- und Effektlautsprechern sind meist zwei oder drei unterschiedliche Schallwandler für verschiedene Frequenzbereiche verbaut – sogenannte Zwei- und Drei-Wege-Lautsprecher. Die präzise Abstimmung dieser Tief-, Mittel- und Hochtöner aufeinander ist keine leichte Aufgabe: Entwickler müssen dafür sorgen, dass der Tieftöner in Lautstärke und Phase perfekt zu den Mittel- und Hochtönern passt. Nur dann ist ein absolut linearer Frequenzgang gewährleistet.
Besonders die Anpassung des Tieftöners – in Heimkinoanlagen ist das in den meisten Fällen ein separater Subwoofer – an die übrige Anlage ist eine Herausforderung. Anders als bei einem Stereosystem müssen Tieftöner im Heimkino nicht nur auf zwei Mittel- und Hochtöner abgestimmt werden, sondern auch mit den Hauptlautsprechern links und rechts, dem Centerspeaker und den zwei hinteren Effektboxen harmonieren.
Heimkino mit Soundbar: 5.1-Sound mit nur einem Gerät?
Eine Soundbar vereint in ihrem Gehäuse alle Komponenten eines 5.1-Heimkinos. Mehrere eingebaute Lautsprecher sowie ein interner oder externer Subwoofer können sämtliche Kanäle bedienen und wiedergeben. Da sich bei einer Soundbar alle Tonquellen vor dir befinden, ist der Surround-Sound in der Regel nicht so eindrucksvoll wie mit einem klassischen Heimkinosystem, bei dem du die einzelnen Lautsprecher um deine Sitzposition herum platzierst. Die Soundbar kann jedoch – unter anderem mit Hilfe der Reflektion des Schalls an den Raumwänden – einen virtuellen Surround-Sound erzeugen, der je nach Leistungsfähigkeit der Soundbar sehr eindrucksvoll und stark wirken kann.
Lesetipp: Wir verraten dir, warum für ein gutes Heimkino die Kombination von Soundbar und Subwoofer wichtig ist.
Außerdem bietet die Soundbar weitere Vorteile: Sie ist meist günstiger als ein ganzes Heimkinosystem und nimmt deutlich weniger Platz im Wohnzimmer ein. Zudem ist keine aufwendige Einrichtung notwendig, da direkt alles am richtigen Platz und aufeinander abgestimmt ist.
Entscheidet über den guten Ton: Die Trennfrequenz im Heimkinosystem
Zurück zum klassischen Heimkinosystem. Wie erwähnt, haben die Lautsprecher einer Heimkinoanlage – je nach der ihnen zugeordneten Frequenz – unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Die Zuteilung der wiedergegebenen Frequenzen steuert der AV-Receiver über die Frequenzweiche.
Die Einstellung im Verstärker muss zu den Lautsprechern passen
In einem Heimkinosystem ist es unerlässlich, den Verstärker auf die Eigenschaften der Lautsprecher abzustimmen. Dieses Beispiel verdeutlicht die Problematik: Ein Lautsprecherhersteller trennt den Übertragungsbereich seines Satelliten-Subwoofer-Systems bei 100 Hz mit einer Flankensteilheit von 18 dB. Frequenzen unterhalb von 100 Hz werden also zum Sub geleitet, alles darüber an den Center und die Satelliten – so weit, so gut.
Wird dieses Boxen-Set jedoch an einen Verstärker angeschlossen, dessen Subwoofer-Ausgang auf eine Trennfrequenz von 90 Hz bei einer Flankensteilheit von 24 dB ausgelegt ist, stimmen die Anschlusswerte nicht überein. Weil es keine Normierung gibt, genießen Hersteller von AV-Receivern und Lautsprechern – überspitzt gesagt – Narrenfreiheit. Mag eine Abweichung der Trennfrequenz von 80 zu 90 Hz noch vertretbar sein, bedeuten ebenfalls übliche Differenzen von beispielsweise 200 zu 80 Hz schon drastische Fehler in der Basswiedergabe.
Einheitlichkeit im THX-System
Die THX-Normierung schiebt diesem Anschluss-Tohuwabohu einen Riegel vor. Alle Geräte und Lautsprecher, die dieses Prüfsiegel tragen, verfügen über genormte Anschlusswerte, sodass du nur noch auf THX schalten musst und dann sicher sein kannst, dass Verstärker, Subwoofer und Satelliten perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Die spezielle Abmischung von Musik und Filmsoundtracks
Es bestehen weitere wichtige Unterschiede zwischen HiFi-Anlagen und einem Heimkino-System. So wird der HiFi-Ton für CDs im Tonstudio so abgemischt, dass die Musik dort optimal klingt, wo sie meistens gehört wird: in Wohnzimmern. Filmtonträger wie DVD oder Blu-ray enthalten dagegen die Tonspuren des Films. Diese sind für die Wiedergabe in großen Kinosälen abgemischt.
Während die Zuschauenden im Kinosaal weit entfernt von den Frontlautsprechern sitzen, sind die Distanzen im Heimkino verhältnismäßig klein. In Wohnräumen werden Schallwellen weniger gedämpft als in Kinosälen mit vielen Zuschauern und Sesseln. Außerdem sind die Frontlausprecher im Kino häufig durch die Filmleinwand verdeckt. All diese Faktoren werden beim Abmischen des Filmtons berücksichtigt. Lautsprecher und AV-Receiver müssen die abweichenden Bedingungen im Heimkino berücksichtigen und das Ausgangsmaterial demensprechend verändert wiedergeben.
Musik hören mit Heimkino-System
Häufig wird strikt unterschieden zwischen Stereo-Anlagen, die Musik wiedergeben, und Heimkinoanlagen, die für den ultimativen Filmsound sorgen sollen. Aber natürlich kannst du auch auf einer 5.1-Anlage deine Lieblingsmusik genießen. Das ist möglich, weil zum Beispiel Teufel-Lautsprecher so designt sind, dass sie in beiden Anwendungsbereichen eine gute Figur machen. Sie sind das Ergebnis von jahrzehntelanger Erfahrung im Lautsprecherbau und glänzen in jeder Preisklasse durch hervorragende technische Daten. Der Entwicklungsprozess ist entsprechend aufwendig.
Dabei kommen die modernsten Messtechnologien und präzisesten Untersuchungsmethoden zum Einsatz. So ermitteln wir – als einer von wenigen führenden Lautsprecherherstellern – mit dem sehr teuren Klippel Analyzer System eine Fülle von Messdaten, die den Lautsprecher nicht nur unter bestimmten normgerechten Maßstäben beschreiben. Die mithilfe eines Laserstrahls ermittelten Daten geben auch genauestens Aufschluss darüber, wie sich jedes Chassis bei höheren Lautstärken verhält.
Außerdem kommt MLISSA zum Einsatz. Diese hochpräzise Messsoftware ermittelt unter anderem die Frequenzgänge, die Phasenlage und das Laufzeitverhalten der Lautsprecher. Sie gibt Aufschluss über das Ein- und Ausschwingverhalten sowie Impulsantworten und Impedanzverlauf.
Natürlich berücksichtigen wir bei der Speaker-Entwicklung auch die Grundlagen des Lautsprecherbaus, zum Beispiel die für Musik- und Stimmwiedergabe optimale D’Appolito-Chassisanordnung, bei der der Hochtöner zwischen zwei Mitteltönern platziert ist.
Beides zusammengenommen – Hightech-Messverfahren und bewährte Prinzipien des Boxenbaus – ermöglicht es , Lautsprecherboxen zu entwickeln, die jede Art von Signal naturgetreu wiedergeben – egal ob Orchester, Gesangsstimme, Filmdialog oder Hubschrauber. Denn ein guter Lautsprecher ist und bleibt bei allen Anforderungen und unterschiedlichsten Signalquellen ein guter Lautsprecher.
Ob HiFi oder Heimkino: Auf Qualität von Teufel ist Verlass
▶ ULTIMA 40 Kombo: Mit diesem klassischen Stereo-Set, bestehend aus zwei form- und klangschönen Standlautsprechern mit 3-Wege-Aufbau sowie einem CD-Receiver, wirst du lange Freude haben.
▶ SYSTEM 6 THX „5.2-Set“: Dieses THX-Heimkinosystem lässt keine Wünsche offen. Gleich zwei Subwoofer sorgen für Sound-Explosionen in deinem Wohnzimmer. Fünf weitere Lautsprecher schaffen eine volle Soundkulisse.
Stereo-Anlagen von Teufel
Fazit: Ohne Abstimmung geht’s nicht
- Unter einer HiFi-Anlage versteht man ein Stereosystem aus einem Verstärker, zwei baugleichen Lautsprechern und einem Abspielgerät.
- Heimkinosysteme bestehen mindestens aus sechs Lautsprechern (5.1) und geben Surround-Sound wieder.
- Heimkinosysteme erfordern eine genaue Abstimmung zwischen der Trennfrequenz des Receivers und den Lautsprechereigenschaften.
- Die THX-Normierung stellt sicher, dass Receiver und Lautsprecher perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Christian Leitl
05. Dez. 2020, 16:03
Hallo liebes Teufel-Team,
danke für diesen übersichtlichen und ausführlichen Beitrag, er hat mir sehr geholfen, die Unterschiede zwischen der bekannten Stereowiedergabe über 2 Kanäle und der erweiterten Musikwiedergabe über 5 oder mehr Kanäle zu verstehen. Ich war mir bisher nicht ganz sicher, welches der beiden Systeme für die reine Musikwiedergabe besser geeignet ist und habe jetzt verstanden, daß auch die Wiedergabe über ein Mehrkanalsystem für die Musikwiedergabe geeignet ist und sogar die räumliche Kulisse verstärkt. Mich begleiten ihre Lautsprecher schon seit Jahren und erfreuen mich immer wieder mit der wunderbaren Klangqualität, mit der sie eine der schönsten Seiten des Lebens wiedergeben, die Musik.