Ob Oasis, Linkin Park oder NSYNC: Reunions und Comebacks bekannter Bands und Künstler finden oft ein großes Medienecho. Manche Band-Reunions währen nur kurz, während andere jahrelang Bestand und Erfolg haben. Hier kommen die besten Beispiele gelungener Wiedervereinigungen und Musiker-Comebacks.
2024: Ein Jahr der Band-Reunions
In diesem Jahr überschlagen sich die Meldungen regelrecht, denn es kommt zu diversen Band-Reunions, mit denen nicht unbedingt zu rechnen war. Besonders eingeschlagen hat die Nachricht von der Oasis-Reunion. Liam und Noel Gallagher, die 2009 im Streit auseinander gegangen waren, kündigten Ende August ihr Live-Comeback an. 2025 soll es insgesamt 30 Shows der Britpop-Legenden geben (leider keine in Deutschland).
Auch die Nu-Metaller Linkin Park treten wieder auf – bereits im September führte sie die kurze, aber weite From Zero World Tour nach Hamburg; im November folgt unter anderem ein Konzert in Paris, ehe schließlich das heiß erwartete Comeback-Album mit der neuen Sängerin Emily Armstrong erscheint. Diese Personalie ist nicht unumstritten, vor allem die Familie des verstorbenen Frontmanns Chester Bennington übte scharfe Kritik.
Bereits im Februar schlug bei Metal-Fans die Ankündigung, dass Slayer wieder auftreten werden, hohe Wellen. Gitarrist Kerry King stellte jedoch klar, dass den drei Festival-Auftritten diesen Herbst keine weiteren Band-Aktivitäten folgen werden – schließlich veröffentlichte er im Mai sein erstes Soloalbum.
Im April kam es zudem zur No-Doubt-Reunion beim Coachella Festival – es war der erste Auftritt der Ska-Pop-Band um Gwen Stefani seit 2015. Allerdings ist noch immer offen, ob und wie es weitergeht.
Und im Oktober klopften die 1990er nochmals an: Jared Hasselhoff, Bassist der Bloodhound Gang, verkündete auf Instagram – großspurig wie eh und je –, die Band sei zurück. Einzelheiten zum Comeback nannte er aber nicht. Mal sehen, was uns erwartet.
Bei einem Comeback kehrt ein Künstler oder eine Band nach längerer Pause zurück in den medialen Fokus, während sich bei einer Reunion mehrere Bandmitglieder nach einer getrennten Phase wieder zusammenschließen. Beides kann zusammen geschehen, muss es aber nicht. Bei Solokünstlern spricht man normalerweise von Comebacks, während bei Bands oft Reunions früherer Besetzungen im Fokus stehen.
Diese Bands und Musiker feierten bereits erfolgreiche Comebacks
NSYNC
Wie eine im positiven Sinne medienwirksame Reunion geht, haben uns zuletzt NSYNC gezeigt. Zwei Wochen nachdem die Boyband bei den MTV Music Video Awards 2023 Pop-Queen Taylor Swift den Preis überreichte, kam die Comeback-Single „Better Place“ heraus – die erste NSYNC-Veröffentlichung seit 2001. Im März 2024 sangen NSYNC erstmals wieder gemeinsam bei einem Konzert, und nur zwei Tage danach erschien das neue Album von Justin Timberlake mit dem Song „Paradise“. Im Marvel-Film Deadpool & Wolverine waren sie mit ihrem 2000er-Hit „Bye Bye Bye“ vertreten. Man darf gespannt sein, was als Nächstes kommt – vielleicht sogar ein neues Album?
Tina Turner
Besonders beeindruckend ist die Geschichte der 2023 verstorbenen Tina Turner, der „Queen of Rock ’n’ Roll“ und Interpretin des James-Bond-Titelsongs zu GoldenEye (1995). Nach der Scheidung von Ike Turner, mit dem sie bis in die 1970er als Duo erfolgreich gewesen war, arbeitete sie hart an ihrer Solokarriere, die zunächst nur langsam Fahrt aufnahm. 1984 erschien dann das Album Private Dancer bei Capitol Records. Dieses wurde zum Welterfolg und machte Tina Turner zum Superstar. Heute steht es für das wohl größte Comeback einer Pop-Musikerin überhaupt.
Cher
Konkurrenz macht ihr in dieser Hinsicht wahrscheinlich nur Cher. Auch sie bildete in den 1960ern mit ihrem damaligen Ehemann Sonny Bono ein erfolgreiches Duo, trat aber zugleich als Solokünstlerin in Erscheinung. Später war sie hauptsächlich als Schauspielerin zu sehen, 1987 kehrte sie mit großem Erfolg als Sängerin zurück. Doch ihr Comeback 1998 toppte alles: Die Single „Believe“ ging weltweit durch die Decke (und machte nebenbei den Autotune-Effekt populär). 2002 ging sie auf Abschiedstournee, widmete sich danach wieder Shows und Filmen, um 2013 erneut als „Goddess of Pop“ wiederzukommen. 2018/2019 tourte sie wieder (u. a. mit ABBA-Songs), auch in Deutschland.
Dr. Dre
Dr. Dre, eine der Schlüsselfiguren des West Coast Hip-Hop, arbeitete in den 2000ern lange an seinem dritten Studioalbum, das jedoch nie erschien. 2015 wurde schließlich sein Comeback-Jahr. Bei der Produktion des N.W.A-Biopics Straight Outta Compton gewann er so viel Inspiration zurück, dass er ein neues Album schrieb. Compton wurde im August 2015 gemeinsam mit dem Film veröffentlicht und von Fans und Kritikern begeistert aufgenommen. 2022 trat Dr. Dre bei der Super Bowl Halbzeitshow auf, außerdem wurde sein Mitwirken am Soundtrack für eine Graphic-Novel-Verfilmung bekanntgegeben.
Die Ärzte
1988 lösten sich die Ärzte auf, nach sechs Jahren Auf und Ab, Zensur und der Erfolgssingle „Westerland“. Fünf Jahre später kehrte die selbsternannte „beste Band der Welt“ mit neuem Bassisten und dem Album Die Bestie in Menschengestalt zurück. Der Anti-Neonazi-Song „Schrei nach Liebe“ leitete das Band-Comeback ein, der kommerzielle Höhepunkt war 1998 mit der Single „Ein Schwein namens Männer“ erreicht. Nach einer zweiten Pause sind sie seit 2018 wieder aktiv und aus der deutschen Musiklandschaft längst nicht mehr wegzudenken.
Deep Purple
Ein fast nicht mehr für möglich gehaltenes Band-Comeback legten die Hardrocker Deep Purple hin. Die wechselhafte Bandgeschichte ist geprägt von zahlreichen Umbesetzungen. Die beiden Reunions der Mark-II-Besetzung 1984 und 1992 waren jeweils nur von kurzer Dauer, und nach 2005 wurde es ruhig um die Band. 2012 dann der Paukenschlag: Deep Purple kündigten ein neues Album an, eine Zusammenarbeit mit Starproduzent Bob Ezrin. Now What?! (2013), eigentlich als letztes Deep-Purple-Album geplant, leitete überraschend den vierten Frühling der Briten ein. Inzwischen ist das fünfte Album nach dem Comeback draußen, und die Hardrocker touren noch immer.
Johnny Cash
Ein anderer Starproduzent, Rick Rubin, ist hauptverantwortlich dafür, dass die Musikwelt einen einzigartigen Künstler wiederentdeckte: Johnny Cash, einstiger Country-Star, litt in den 1980ern an Erfolglosigkeit und Drogensucht, ein Comeback schien nahezu ausgeschlossen. Rubin überzeugte Cash Anfang der 1990er, weiterzumachen und zu tun, „was immer sich richtig anfühlt“. Das Ergebnis war das ergreifende Album American Recordings (1994), auf dem Cash eigene und fremde Songs allein mit seiner Akustikgitarre interpretierte. Es folgten fünf weitere von Rubin produzierte Alben, die teilweise erst nach Cashs Tod 2003 herauskamen. 2024 erschien Songwriter, ein neues Album mit Aufnahmen von 1993.
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Guns N’ Roses
„Not in this lifetime“ („Nicht in diesem Leben“) – das war die Aussage von Axl Rose, als er 2012 zu einer Reunion der zwischen 1987 und 1994 megaerfolgreichen Guns N’ Roses befragt wurde. 2008 hatte er nach langem Anlauf und mit völlig neuer Band-Besetzung Chinese Democracy herausgebracht, das viele Fans enttäuschte. Im Januar 2016 kam dann die ersehnte Nachricht: Gitarrist Slash und Bassist Duff McKagan kehrten zurück. Drei Monate später begann die Reunion-Tour, passenderweise mit „Not In This Lifetime“ benannt. Sie dauerte insgesamt über dreieinhalb Jahre und gilt als eine der erfolgreichsten Konzerttourneen überhaupt.
Unsere Top 10 der Comeback- und Reunion-Alben
# | Interpret & Album | Jahr | Kommentar |
---|---|---|---|
1 | AC/DC: Back In Black | 1980 | Erstes Album mit Sänger Brian Johnson, nach dem Tod von Bon Scott |
2 | Tina Turner: Private Dancer | 1984 | Erstes Album bei Capitol Records, verhalf Turner zur überaus erfolgreichen Solokarriere |
3 | Die Ärzte: Die Bestie in Menschengestalt | 1993 | Erstes Album nach der Neugründung, mit Bassist Rodrigo González und der Single „Schrei nach Liebe“ |
4 | Johnny Cash: American Recordings | 1994 | Erstes Album mit Produzent Rick Rubin, Rückkehr zu internationaler Anerkennung |
5 | Dr. Dre: Compton | 2015 | Erstes Album seit 1999, inspiriert vom N.W.A-Biopic |
6 | Deep Purple: Now What?! | 2013 | Erstes Album seit 2005, Beginn der Zusammenarbeit mit Produzent Bob Ezrin |
7 | David Bowie: The Next Day | 2013 | Erstes Album seit 2003, Rückkehr zum Artrock |
8 | Blondie: No Exit | 1999 | Erstes Album seit der Auflösung 1982, mit der Comeback-Single „Maria“ |
9 | Red Hot Chili Peppers: Californication | 1999 | Rückkehr von Gitarrist John Frusciante, Beginn des kreativen und kommerziellen Höhenflugs |
10 | Black Sabbath: 13 | 2013 | Erstes Studioalbum seit 1995, mit Sänger Ozzy Osbourne und Bassist Geezer Butler |
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One-Time-Reunions & gescheiterte Comebacks
- Led Zeppelin (2007): Die Hardrock-Legenden traten zu Ehren des verstorbenen Atlantic-Chefs Ahmet Ertegün in London auf. Am Schlagzeug saß Jason Bonham, Sohn von John Bonham. Die Reunion blieb einmalig, da vor allem Sänger Robert Plant kein Interesse an weiteren Auftritten hatte.
- Pink Floyd (2005): Die stilprägende Progressive-Rock-Band um David Gilmour und Roger Waters trat nach langer Zeit gemeinsam beim Live-8-Event auf, es kam aber nicht zur erhofften weitergehenden Reunion.
- The Temptations (1982): Anfang der 1980er kehrten David Ruffin und Eddie Kendricks zu der Soul-Gruppe zurück, die das Album Reunion aufnahm und anschließend auf Tour ging. Aufgrund des ungesunden Lebenswandels der beiden war jedoch schnell wieder Schluss damit.
- Tic Tac Toe (2000 & 2005): Die deutsche Girlgroup, die 1997 im Krach auseinandergegangen war, versuchte in den 2000ern zwei Mal ein Comeback, war damit jedoch nicht sonderlich erfolgreich – genauso wie Jazzy, Lee und Ricky mit ihren Solokarrieren.
Titelbild: thekaleidoscope auf Pixabay. Pixabay License.
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