Künstliche Intelligenz komponiert Musik – und lässt verstorbene Stars auferstehen

Durch das Projekt „Lost Tapes of the 27 Club“ wurde einmal mehr deutlich, wie groß die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bereich Audio jetzt schon ist. Was viele nicht wissen: Intelligente Kompositions- und Mixing-Tools sind längst in massentauglicher Software verankert. Was dazu bekannt ist, haben wir in diesem Blog zusammengefasst.

Neue Songs von Nirvana? KI soll es glaubhaft möglich machen

Ein komplett neuer Song von Nirvana? Klingt schier unglaublich, doch eine Organisation aus Toronto hat es mithilfe von künstlicher Intelligenz geschafft, die Grunge-Pioniere wiederaufleben zu lassen und einen neuen Nirvana-Track zu generieren. „Over the Bridge“ heißt die Vereinigung, die KI nutzt, um die Musik verstorbener Künstler neu aufzulegen. Nicht nur Kurt Cobain wurde im Rahmen des Projekts wieder zum Leben erweckt, sondern auch andere Angehörige des legendären Club 27, darunter Amy Winehouse und Jimi Hendrix. Zum Einsatz kam dabei das KI-Tool Magenta Studio, eine von Google entwickelte Open-Source-Software, die mithilfe von Machine Learning bestehende Tracks analysiert und anschließend neue Songs generiert.

Auf die Bedeutung von KI in der Musik aufmerksam zu machen, war jedoch nicht der Sinn und Zweck des Projekts. Stattdessen wollten die Macher das Bewusstsein für psychische Erkrankungen, speziell in der Musikszene, stärken. „Die Depressionen der Club-27-Angehörigen werden romantisiert“, lautet die Kritik von „Over the Bridge“.

AI im Audio-Bereich: So wichtig ist die Technologie bereits für die Musikproduktion

Neue Songs mit den Stimmen verstorbener Sänger zu komponieren, ist das eine. Allerdings ist künstliche Intelligenz in der Musik schon längst ein probates Mittel und wird vor allem im Bereich der computerbasierten Produktion eingesetzt. Bei vielen frei verfügbaren Audio-Anwendungen wird auf AI zurückgegriffen, um Musik per Knopfdruck programmieren, den Sound mittels KI zu verbessern oder einfach nur bestimmte Klönge zu erzeugen.

Bestes Beispiel ist das Tool Cubase AI. Dieses verfügt über intelligente Features, die das Aufnehmen, Bearbeiten und Abmischen eigener Musik denkbar einfach machen. Kompositionstools dienen als wertvolle Inspirationshilfe und unterstützen bei der Produktion. Ein Key-, Drum- und Sample-Editor, virtuelle Instrumente, diverse AudioWarp-Tools sowie eine breite Palette an Studioeffekten sind ebenfalls enthalten. Damit ermöglicht Cubase AI einen guten Einstieg in die Welt des Komponierens und Produzierens.

Dass AI-Audio-Technologie viele neue Möglichkeiten eröffnet, beweist auch das Google-Projekt MusicLM. Hierbei wird ebenfalls mittels Machine Learning Musik generiert, und zwar aus vorherigen Texteingaben. Weitere interessante Anwendungsmöglichkeiten zeigt der folgende ARTE-Beitrag:

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Selbst beim Remix älterer Musik ist inzwischen KI beteiligt. So berichtet Giles Martin, verantwortlich für die Stereo-Remixes diverser Beatles-Alben, dass er erst durch künstliche Intelligenz in der Lage war, die Original-Audiospuren des Revolver-Albums zu separieren und anschließend neu zu mixen. Auch beim Remastering kann KI eingesetzt werden.

Lesetipps: Du interessierst dich für Musikproduktion? Erfahre in unserem Blog, was es mit dem Dynamic Range Day auf sich hat und was der Autotune-Effekt bewirkt.

Komplette Stücke mittels KI generieren? Kein Problem!

Auch wenn KI längst in etlichen digitalen Tools verankert ist, gibt es noch viel Potenzial, das ausgeschöpft werden kann. Die beiden US-Amerikaner Isaac Tham und Matthew Kim, beide Studenten an der University of Pennsylvania, wollten herausfinden, welche Rolle künstliche Intelligenz im Hinblick auf Neukompositionen einnehmen kann, und starteten ein spannendes Projekt, bei dem digitale Tools nicht nur als Hilfsmittel fungieren, sondern komplette Musikstücke generieren sollten – ausschließlich mithilfe von Deep Learning.

Dabei griffen die beiden Studenten auf 20.000 MIDI-Samples aus dem Lakh MIDI Dataset (LMD) zurück, einem häufig genutzten Datensatz für die digitale Generierung von Musik. Um eine stimmige Komposition zu erzeugen, nutzten sie sogenannte rekurrente neuronale Netze (RNN). Bei dieser Methode wird ein Vorhersageproblem für die jeweils folgende Note formuliert. Anschließend folgt eine Analyse des vorhandenen Datensatzes, um einen Ton zu finden, der im Hinblick auf die vorherigen Noten stimmig klingt.

Du möchtest selbst mithilfe von KI neue Musik produzieren? Eine App wie SONGEN – AI Music Generator lässt dich deine eigenen Tracks mit deinem Smartphone programmieren – ganz egal, welches Genre du bevorzugst. Tools fürs Editing und Mixing sind ebenfalls an Bord.

Mann sitzt an einem Keyboard vor zwei PC-Bildschirmen
KI-Tools sind insbesonder für die Produktion von Musik nützlich.

Intelligente DJ-Tools: Ideal für Einsteiger

Nicht nur im Bereich der Musikproduktion und -komposition spielt KI bereits eine große Rolle. Auch DJ-Software greift immer häufiger auf maschinelles Lernen zurück und bieten dadurch ganz neue Möglichkeiten. Vor allem bei Equalizern sind KI-gestützte Features keine Seltenheit mehr. Entsprechende Tools sind in der Lage, Audiosignale automatisch zu analysieren und zu berechnen, wie sich der Sound bestmöglich ausbalancieren lässt. Darüber hinaus können mithilfe von entsprechenden KI-Funktionen auch wesentlich geschmeidigere Übergänge hergestellt werden. All diese Vorzüge machen die Arbeit von DJs bedeutend einfacher, ganz egal, ob der Sound in Richtung Techno, House, Hip-Hop oder eines anderen Genres geht.

Wenn du dich auf der nächsten Party selbst an den virtuellen Turntables ausprobieren willst, empfehlen wir dir die App Mixonset. Die Anwendung generiert automatisch Spotify-Playlists, deren Tracks in puncto Takt und Stimmung perfekt aufeinander abgestimmt sind. Zudem sorgt sie für passende Fillings zwischen den einzelnen Songs.

Für Fortgeschrittene lohnt sich hingegen djay Pro AI. Mit dieser App (für iPhone, iPad und Mac) kannst du in Echtzeit Vocals, Instrumentals und Beat voneinander isolieren und im Handumdrehen Remixe erstellen. Möglich ist dies dank der neuartigen KI-Technologie NEURAL MIX™. Anschließend kannst du die einzelnen Spuren mit den unterschiedlichsten Effekten versehen oder verschiedene Samples einbauen.

Hochwertiges Equipment für ambitionierte DJs und Producer

Du benötigst zum Mixen noch die passende Hardware? Teufel bietet dir ausgewählte Partnerprodukte für hohe Qualitätsansprüche an. Die Produkte von Pioneer ergänzen sich prima mit deinen Lautsprechern und Kopfhörern von Teufel. Und das praktische Zubehör von K&M hilft dir, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren: deine Musik.

Produktbild Pioneer DJ DJM-250MK2
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▶ Damit bei deinen DJ-Sessions alles an seinem Platz ist, empfehlen wir dir außerdem das DJ-Zubehör von K&M, zum Beispiel den DJ-Tisch, die dazu passende seitliche Laptop-Ablage und den Kopfhörerhalter.

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Lesetipp: Wie du dein DJ-Mischpult oder -Controller einrichtest, erklären wir dir hier im Blog.

Zusammenfassung: KI spielt auch im Audio-Bereich eine Rolle

  • Künstliche Intelligenz wird in verschiedenen Formen für die Musikproduktion und -komposition eingesetzt.
  • Hierbei sind die Prinzipien Machine Learning und Deep Learning beteiligt.
  • Mithilfe intelligenter Software und DJ-Tools kannst auch du die neuen Möglichkeiten nutzen.

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Autor:in

Teufel Blog Redaktion

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