Moments of Rock: „Let It Be“ – das letzte Album der Beatles

Die Beatles haben die Geschichte der Rock- und Popmusik geprägt wie keine andere Band. Die vielbeachteten Wiederauflagen ihrer Studioalben – allen voran Sgt. Pepper, das White Album und Abbey Road – haben das einmal mehr unter Beweis gestellt. Der Release des Let It Be-Albums jährte sich 2020 zum 50. Mal – inzwischen liegt auch hierzu eine 50th Anniversary Edition vor. Was macht das letzte Beatles-Album so anders als die anderen?

„Everybody had a good time“: Das letzte Konzert der Beatles

Am 30. Januar 1969 geschah in der Londoner Savile Row etwas, das in die Musikgeschichte eingehen sollte: Die Beatles entschieden sich, ihr finales Konzert zu geben, und zwar auf dem Dach des Hauses Nr. 3, in dem sich ihr Aufnahmestudio befand. Eine spontane Entscheidung, ebenso naheliegend wie außergewöhnlich, wie sich George Harrison erinnert:

„Es war viel einfacher, als irgendwo anders aufzutreten. Außerdem hatte das keiner bisher getan, also würde es interessant sein, zu sehen, was passiert, wenn wir dort oben spielen.“

Dass sie damit die ersten sein würden, stimmte zwar nicht – gerade einmal zwei Monate vorher waren bereits Jefferson Airplane auf ein New Yorker Dach gestiegen –, aber das Rooftop Concert der Beatles wurde legendär, und Michael Lindsay-Hogg, der Regisseur des letzten originalen Beatles-Films, setzte es als Schlusspunkt seiner Let It Be-Doku ein. Doch was in deren Kürze über die Arbeit am Let It Be-Album gezeigt wird, ist, wie wir mittlerweile wissen, nur die halbe Wahrheit.

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„Get Back“: Der Anfang vom Ende der Beatles

In den letzten Jahren ihres Bestehens waren die Beatles keine Live-Band mehr: Seit 1966 waren sie nicht mehr aufgetreten, sondern hatten sich voll und ganz den Studioaufnahmen gewidmet. Daraus waren wegweisende Klassiker wie Sgt. Pepper’s Lonely Heartsclub Band oder The Beatles (genannt das „Weiße Album“) entstanden. Doch 1968 wollte Paul McCartney die Beatles wieder zurück zu ihren Wurzeln führen – mit dem Projekt Get Back, aus dem später das Album Let It Be hervorging. Daneben reifte die Idee, den Entstehungsprozess zu filmen und damit die mit den Jahren abgehobenen Fab Four wieder nahbar zu zeigen. Das sollte gelingen – jedoch nicht so, wie es sich McCartney vorgestellt hatte.

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Der Film, der ursprünglich wie das Album Get Back heißen sollte, zeigt die Beatles als eine Band, die für viele im Grunde keine Band mehr ist. Zu sehr seien John, Paul, George und Ringo mit sich selbst beschäftigt. Wahrscheinlich ist es vor allem dem Keyboarder Billy Preston, den Harrison als fünften Musiker dazuholte, zu verdanken, dass die Arbeit an Get Back dennoch voranging. Preston ist ebenso beim Rooftop Concert zu sehen.

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„In times of troubles“: Gescheiterte Pläne und ein Geniestreich

Erst im Mai 1969 war man so weit, eine komplette Version des Albums zusammenzustellen. Es gab jedoch keinen Konsens über den abschließenden Mix. Unterdessen nahmen die Querelen der Beatles untereinander immer mehr zu. Besonders John und Paul hatten sich voneinander entfremdet, weshalb Lennon die Band im Herbst verließ. Paul gab später zu Protokoll:

„Ich sagte: ‚Wir sollten auf die Suche nach unseren Wurzeln gehen. Vielleicht machen wir dann Schluss, oder wir kommen zu der Überzeugung, dass wir es immer noch drauf haben.‘ John sah mir in die Augen und sagte: ‚Ich glaube, du bist bescheuert.‘“

Umso erstaunlicher, dass in dieser Zeit der Geniestreich Abbey Road entstand, das letzte Album der Beatles, das vor dem Auseinanderbrechen der Band erschien. Get Back hingegen lag für ein halbes Jahr auf Eis. Nach einem erneuten Anlauf im Dezember gelang es erst im Frühjahr 1970, das Projekt fertigzustellen – ohne McCartney. Lennon und Harrison beauftragten dafür Phil Spector, damals Starproduzent und berühmt für seinen opulenten „Wall of Sound“. Er schaffte es, das mittlerweile Let It Be getaufte letzte Beatles-Album für die Veröffentlichung im Mai vorzubereiten. Die ursprünglichen Versionen blieben jahrzehntelang unter Verschluss.

The Beatles album art
Diesen Zebrastreifen kennt wohl jeder.

„Mother Mary comes to me“: Ein enttäuschter Pilzkopf und ein Starregisseur

Über die Güte von Spectors Mix gingen die Meinungen von Anfang an auseinander. Während die anderen drei Beatles durchaus begeistert waren, zeigte sich McCartney äußerst unzufrieden. Er empfand vor allem die Orchesterarrangements als unpassend und die Songs insgesamt als viel zu überladen. George Martin, der 1969 noch Abbey Road produziert hatte, bezeichnete Let It Be gar als „Schund“. Es sollte bis 2003 dauern, ehe mit Let It Be … Naked eine Version erschien, die den Fassungen des ursprünglichen Albums nahekam. 2021 folgte eine Neuauflage des Let It Be-Albums als 50th Anniversary Edition mit Remixes der Erstveröffentlichung.

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Zur Entstehung des Let It Be-Albums und den dazugehörigen Get Back-Sessions existieren viele Stunden unveröffentlichtes Filmmaterial. Mit diesem arbeitete Starregisseur Peter Jackson (Der Herr der Ringe) an einer neu zusammengestellten Dokumentation, die unter dem Titel The Beatles: Get Back in drei Teilen ausgestrahlt wird. Der Film gibt detaillierte Einblicke und wirft ein neues Licht auf die Entstehung des letzten Beatles-Albums.

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Wann erscheint die 50th Anniversary Edition von Let It Be?

Die Jubiläumsauflage des letzten Beatles-Albums ist ab dem 15. Oktober 2021 in verschiedenen Formaten erhältlich.

Wann und wo wird der Get Back-Film zu sehen sein?

Die sechsstündige Doku The Beatles: Get Back wird in drei aufeinanderfolgenden Teilen am 25., 26. und 27. November 2021 auf Disney+ erstmalig ausgestrahlt.

Warum bekommt das letzte Beatles-Album nicht seinen ursprünglichen Titel Get Back zurück?

Weil es dann ein anderes Album sein müsste – nämlich mit den ursprünglich für das Get Back-Album vorgesehenen Aufnahmen und Mixes. Da das Album jedoch als Let It Be allgemein bekannt ist und die Remixes sich auf die Originalveröffentlichung von 1970 beziehen, trägt auch die Jubiläumsedition diesen Titel.

Wie gefiel Let It Be John Lennon?

John Lennon war mit den abschließenden Mixes von Let It Be sehr zufrieden. Phil Spector habe „wunderbare Arbeit geleistet“. Mit dem Song „Let It Be“, von Paul McCartney geschrieben, konnte er inhaltlich allerdings wenig anfangen.

Wann und wo trafen sich die Beatles zum letzten Mal?

Mitte September 1969 in London. Wie hier nachzulesen, ging es um die Aufteilung der Tantiemen, also um Geld. Die Beatles gingen im Streit auseinander und trafen sich danach nie wieder zu viert.

Wann lösten sich die Beatles auf?

Am 10. April 1970 – also noch vor Erscheinen des Let It Be-Albums und eine Woche vor der Veröffentlichung seiner ersten Solo-LP – gab Paul McCartney seinen Ausstieg und damit auch die Trennung der Beatles bekannt. Die rechtliche Auflösung erfolgte erst Ende Dezember 1974, als Lennon die Trennungsvereinbarung unterschrieb.

Was ist nun das letzte Beatles-Album: Let It Be oder Abbey Road?

Da Let It Be nach Abbey Road veröffentlicht wurde, wird es als das letzte Original-Studioalbum der Beatles betrachtet. Abbey Road hingegen ist das letzte Album, das die Beatles zusammen aufgenommen haben. Neue Zusammenstellungen von Beatles-Songs erscheinen nach wie vor – zuletzt beispielsweise die Mono Masters (2014, ursprünglich schon 2009). Die letzten neuen Beatles-Songs erschienen auf den Anthology-Alben 1995 und 1996.

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Interessante Fakten über den Song „Let It Be“

  • Das Lied wurde von Paul McCartney geschrieben. Es nimmt Bezug auf Pauls Mutter Mary. Sie starb, als er 14 war.
  • Es existieren verschiedene Versionen des Songs: der Single-Mix von George Martin, der Album-Mix von Phil Spector, die Anthology-Version (Take 1), die Let It Be … Naked-Version sowie die unveröffentlichten Mixes aus den Get Back-Sessions.
  • John Lennon mochte den Song überhaupt nicht, höchstwahrscheinlich wegen der christlich angehauchten Botschaft. Auf dem Album quiekt Lennon unmittelbar davor: „and now we’d like to do ‚Hark, the Angels Come‘“ – womit er das Lied ins Lächerliche zog.
Die Beatles - letztes Album Let it be
Die Beatles – am Beginn ihrer Karriere
Bild2 ©skeeze bestimmte Rechte vorbehalten. Quelle: pixabay

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Teufel Blog Redaktion

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