Der Vorverstärker – heute und damals

Der Verstärker ist, wie wir bereits festgestellt haben, das Herzstück einer jeden HiFi-Anlage. Ohne ihn bleiben die Lautsprecher stumm. Doch wie sieht es mit dem Vorverstärker aus? Was ist der Unterschied zwischen interner und externer Variante? Hier widmen wir uns diesem unentbehrlichen Bauteil und werfen auch einen Blick auf dessen technische Entwicklung.

Wofür ist ein Vorverstärker überhaupt wichtig?

Verstärker bilden die Basis jeder HiFi-Anlage. Egal, wie hochwertig die anderen Bestandteile der Anlage wie Lautsprecher und Plattenspieler auch sein mögen – das Gesamtset kann nur so gut sein wie die Verstärkungseinheit. So weit, so gut. Aber wozu dient nun der Vorverstärker? Dieser ist dazu da, das Audiosignal optimal für den Verstärker vorzubereiten. Das ist etwa dann wichtig, wenn in einem Verstärkergerät Signale von verschiedenen Wiedergabegeräten zusammenlaufen. Der Vorverstärker bringt die Pegel auf ein gleiches Level, damit der HiFi-Verstärker die Signale gleichmäßig verarbeiten kann. Vorverstärker sind heute meistens direkt in den Verstärkern bzw. AV-Receivern integriert. Doch das war nicht immer so.

Die externe Vorverstärker-Variante im Wandel

Als externes Modul war der Vorverstärker in den Anfangstagen der HiFi-Welt (also bis in die 1980er) noch sehr verbreitet. Meist waren an ihm Quellgeräte wie Plattenspieler, Tonbandgerät oder Radio-Tuner angeschlossen. Mithilfe eines Drehschalters oder verschiedener Knöpfe konnte man zwischen den einzelnen Geräten wählen und zudem Höhen, Mitten und Bässe regulieren.

Als die ersten CD-Player mit integriertem Lautstärkeregler auf den Markt kamen, wurde der Vorverstärker für viele überflüssig. In der Regel wurde ohnehin nur ein Quellgerät betrieben oder der Verstärker verfügte bereits über eine Umschaltmöglichkeit. Oft wurde der CD-Player also direkt mit dem Verstärker verbunden, was mitunter sogar ein besseres Klangerlebnis lieferte als mit einem Vorverstärker.

Das aber hatte vor allem mit der Qualität der damaligen Vorverstärker zu tun. Denn ein Großteil der damaligen Modelle lieferte eher dürftige Ergebnisse, oft war der Klang blechern und unausgewogen. Aufgrund ihrer Anschlussmöglichkeiten waren sie dennoch gefragt. Heute werden die unterschiedlichen Quellgeräte meist mit einem AV-Receiver gesteuert, der Audio- und Video-Receiver sowie Verstärker in einem Gerät vereint. Deshalb findet man externe Vorverstärker immer seltener – außer im High-End-Bereich. Dort kann ein guter – wohlgemerkt ein guter – Vorverstärker immer noch eine entscheidende Rolle spielen.

Interner oder externer Vorverstärker – was ist besser?

Das führt uns zu der Frage, welche Variante besser ist: die interne oder die externe? Oder anders formuliert: Lohnt sich ein externer Vorverstärker überhaupt noch? Fragt man HiFi-Experten, bekommt man unterschiedliche Antworten. Die einen sind der Ansicht, dass die Klangqualität erhöht wird, wenn man zwischen Quellgerät und Verstärker noch einen guten Vorverstärker schaltet. Die anderen hingegen versprechen sich durch die direkte Verbindung von Quellgerät und Verstärker ein unverfälschtes und demzufolge auch ein sehr gutes Klangerlebnis. Hier kommt es auf die jeweilige technische Ausstattung und offenbar auch auf den persönlichen Geschmack an.

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Auch heute noch relevant: Der Phonoverstärker

Es existiert noch eine weitere Vorverstärkergattung, die auch heute noch für gewisse Systeme essenziell ist, insbesondere für Plattenspieler: Die Rede ist vom sogenannten Phonoverstärker, auch Phono-Vorverstärker oder Entzerr-Vorverstärker genannt. Alle Plattenspieler mit MM(Moving Magnet)- oder MC(Moving Coil)-Systemen benötigen nämlich diesen speziellen Vorverstärker, um das Signal so anzuheben, dass der eigentliche Verstärker damit arbeiten kann. Auch wenn das Abspielen selbst vielleicht noch möglich wäre, ein brauchbares Signal würde ohne speziellen Preamp nicht am Verstärker ankommen. Zusätzlich wird das Signal entzerrt.

NAD Phono Preamp
Phono-Vorverstärker der Marke NAD

Doch auch hier gibt es ein großes „Aber“: Im Laufe der Jahre sind Hersteller auf die Idee gekommen, den Phonoverstärker in die Vollverstärkereinheit oder gleich in den Plattenspieler zu integrieren. Einen bereits integrierten Phonoverstärker erkennt man beispielsweise am Phonoeingang des Verstärkers. Beim Phonoeingang handelt es sich um einen herkömmlichen Stereo-Cinch-Eingang, der meist mit dem Schriftzug „Phono“ gekennzeichnet ist. Das bedeutet, dass die dort eingehenden Signale entsprechend angehoben werden. Sollte der Plattenspieler selbst bereits über einen eingebauten Phonoverstärker verfügen, dann darf dieser nicht am Phonoeingang angeschlossen werden. Ob das bei deinem Plattenspieler der Fall ist, entnimmst du am besten der Gebrauchsanweisung oder einer passenden Produktbeschreibung im Internet.

Steuergeräte

Was viele für einen Verstärker halten, ist in Wahrheit etwas Anderes. Steuergeräte sehen zwar auf den ersten Blick aus wie kleine Verstärker oder AV-Receiver, ihre Hauptaufgabe besteht aber darin, das zu übernehmen, was Anfang der 1980er noch der Vorverstärker leistete: die Verwaltung der verschiedenen Quellgeräte, ohne dabei die Signale zu verstärken. Das ist auch nicht nötig, denn ein solches Steuergerät ist auf Aktivlautsprecher ausgelegt – solche Lautsprecher also, die bereits über integrierte Verstärker verfügen. Diese aktiven Lautsprechersysteme sind vor allem im Einsteigerbereich verbreitet, bieten oft aber nicht genug Anschlussmöglichkeiten für mehrere Geräte – ein Steuergerät schafft hier Abhilfe.

Steuergerät Anschlüsse
Ein Steuergerät bündelt viele verschiedene Anschlüsse

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Fazit zum Thema Vorverstärker

  • Ein Vorverstärker bereitet Audiosignal für den Verstärker vor und stellt so sicher, dass am Ende ein sauberer Klang entsteht.
  • Die meisten Vorverstärker sind heute in Vollverstärkern oder AV-Receivern verbaut oder wurden durch ein externes Steuergerät ersetzt.
  • Externe Modelle werden nur noch im High-End-HiFi-Bereich als Qualitätssicherung eingesetzt.
  • Bei den meisten Plattenspielern ist der Vorverstärker heute bereits integriert.

Titelbild Vorverstärker: © „Quad 33 Front“. Lizenziert unter Public Domain über Wikimedia Commons.

Bild 1 Phonoverstärker: © „NAD Phono Preamp PP-1“ von SoulkeeperEigenes Werk. Lizenziert unter Public Domain über Wikimedia Commons.

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  1. Thomas
    18. Dez. 2017, 0:11

    Der Absatz über Steuergeräte ist falsch, da diese die Signale der Quellgeräte doch verstärken. So ist die Teufel DecoderStation 5 Mk2 auch ein Vorverstärker, da sie die Regelung der Lautstärke erlaubt. In der Bedienungsanleitung der DecoderStation 5 steht: Steuergerät/Vorverstärker/Surround Decoder

    • Teufel Blog Redaktion
      18. Dez. 2017, 11:33

      Danke für das Feedback. Eine Vorverstärkung wird zwar beim Beitrag nicht kategorisch ausgeschlossen und somit ist der Beitrag aus unserer Sicht nicht falsch im Sinne von inhaltlich falsch, dennoch werden wir den Beitrag demnächst ohnehin updaten.

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Teufel Blog Redaktion

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