Bild von Frau bei der Podcastaufnahme, von Pexels.
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Warum wir die eigene Stimme auf Aufnahmen so anders hören

Zuletzt aktualisiert:

30.04.2025

Kaum etwas irritiert so sehr wie der Moment, wenn man die eigene Stimme das erste Mal auf einer Aufnahme hört. Plötzlich klingt alles höher, dünner oder fremder – ganz anders, als wir es gewohnt sind. Doch warum empfinden wir unsere Stimme auf Aufnahmen als so verfremdet? Die Antwort liegt in der Art, wie unser Gehirn Schall wahrnimmt. 

Eigene Stimme aufnehmen: Deshalb hören wir uns selbst „verzerrt“ 

Wir selbst hören unsere eigene Stimme anders, weil wir sie auf zwei Wegen gleichzeitig wahrnehmen. Zum einen hören wir den Schall, der durch die Luft an unser Ohr gelangt. Zum anderen breiten sich beim Sprechen Vibrationen über unsere Schädelknochen aus und erreichen das Innenohr direkt. Diese sogenannte Knochenleitung ist der Grund, warum unsere Stimme für uns selbst tiefer, voller und wärmer klingt, als sie auf einer Aufnahme oder für andere Menschen klingt. Auf Aufnahmen fehlt dieser zusätzliche „tiefe Klang“, weil dort nur der Luftschall eingefangen wird (QuelleIm neuen Tab öffnen). 

Wenn wir sprechen, hören andere Menschen unsere Stimme nur über die Luft. Die SchallwellenIm neuen Tab öffnen, die wir beim Sprechen erzeugen, bewegen sich durch die Luft und treffen auf das Trommelfell in den Ohren der Zuhörer. Dieses Signal wird dann vom Gehirn in Sprache umgewandelt. Dabei gehen einige der ganz tiefen Töne verloren, weil Luft diese tiefen Frequenzen nicht so gut überträgt. Deshalb klingt unsere Stimme für andere oft etwas höher und heller, als wir sie selbst wahrnehmen. Mikrofone nehmen genau auf diese Weise auf: Sie erfassen nur den Schall, der sich durch die Luft ausbreitet. Dadurch wirkt die Stimme auf Aufnahmen oft ungewohnt fremd (QuelleIm neuen Tab öffnen).  

Hinzu kommt ein psychologischer Effekt: Unsere Stimme ist ein Teil unseres Selbstbilds. Wenn sie anders klingt, als wir es erwarten, irritiert uns das besonders stark (QuelleIm neuen Tab öffnen). Dieses Phänomen wird in der Psychologie als „Voice Confrontation“ bezeichnet. Es beschreibt die Unzufriedenheit vieler Menschen mit dem Klang ihrer eigenen Stimme auf Aufnahmen (QuelleIm neuen Tab öffnen). Diese Diskrepanz zwischen innerer und äußerer Stimme kann unser Selbstbild herausfordern und Unsicherheiten hervorrufen. 

Kurz gesagt: Was uns so befremdlich erscheint, ist nichts anderes als der objektive Klang unserer Stimme – befreit von den körpereigenen Resonanzen, die wir beim Sprechen normalerweise unbewusst erleben. 

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So kannst du deine Stimme auf Aufnahmen verbessern 

Am Anfang ist es echt ungewohnt, die eigene Stimme auf Aufnahmen zu hören. Aber je öfter du sie hörst, desto mehr gewöhnst du dich an ihren Klang. Mit der Zeit wirkt der Unterschied gar nicht mehr so seltsam. 

Ob du einen Podcast erstellstIm neuen Tab öffnen, Musik aufnimmstIm neuen Tab öffnen, auf Twitch streamstIm neuen Tab öffnen oder Videos vertonst – es gibt viele gute Gründe, deine Stimme aufzunehmen. Und ganz gleich, ob du gerade erst anfängst oder schon regelmäßig aufnimmst: Mit ein paar einfachen Tricks klingt deine Stimmaufnahme direkt professioneller. 

1. Das richtige Mikrofon und Setting wählen 

Ein gutes Mikrofon ist die halbe Miete – aber auch die richtigen Einstellungen sind entscheidend. Achte außerdem auf einen Abstand von 15 bis 20 cm und verwende einen Popfilter, um harte P-Laute zu dämpfen. Nimm am besten in einer ruhigen Umgebung ohne Hall oder Hintergrundgeräusche auf. 

Tipp: In unserem Blog erklären wir dir, wie du dein Mikrofon richtig einstellstIm neuen Tab öffnen

2. Raumakustik verbessern – mit einfachen Mitteln 

Selbst das beste Mikro bringt wenig, wenn der Raum zu sehr hallt. Aber keine Sorge, du brauchst kein professionelles Tonstudio: Schon Vorhänge, Teppiche oder Schaumstoffplatten helfen, Reflexionen zu reduzieren und die Raumakustik zu verbessernIm neuen Tab öffnen. Eierkartons an der Wand sind ein beliebter DIY-Trick – günstig, effektiv und leicht anzubringen. Je weniger Schall zurückgeworfen wird, desto klarer klingt deine Stimme auf der Aufnahme. 

3. Nachbearbeitung nutzen 

Mit einfacher Audio-Bearbeitung kannst du viel herausholen: 

  • Rauschunterdrückung entfernt leise Störgeräusche. 
  • Kompression sorgt dafür, dass die Lautstärke gleichmäßiger und angenehmer wirkt. 

Wichtig: Nachbearbeitung sollte unterstützen, nicht verfälschen. Ziel ist es, deine Stimme natürlicher und ausgewogener klingen zu lassen – nicht künstlich oder übertrieben bearbeitet. Wenn du Zeit sparen möchtest, kannst du den Sound mithilfe von KI-Tools verbessernIm neuen Tab öffnen

Wand mit Eierkartons zur Schallisolierung in einem selbstgebauten Heimstudio.
Improvisiertes Tonstudio: Eierkartons dämpfen den Hall und verbessern die Akustik für deine Aufnahmen.

Professionell sprechen: Diese 5 Übungen verbessern deine Stimme 

Ob Podcast, Voiceover, Nachrichtensprechen oder YouTube – eine klare, kräftige und ausdrucksstarke Stimme ist dein wichtigstes Werkzeug. Mit regelmäßigem Sprechtraining kannst du deine Artikulation verbessern, deine Stimme gezielt formen und souveräner klingen. Hier sind fünf einfache, aber wirksame Übungen, die du direkt ausprobieren kannst: 

1. Bauchatmung aktivieren 

Die Basis jeder kräftigen Stimme ist die richtige Atmung. Stell dich aufrecht hin und lege eine Hand auf den Bauch. Atme tief durch die Nase ein – dein Bauch wölbt sich leicht nach außen. Beim Ausatmen durch den Mund senkt er sich wieder. Diese Form der Atmung sorgt für mehr Stimmkontrolle, einen ruhigen Sprechrhythmus und einen kräftigeren Klang. 

2. Lippenflattern zur Lockerung 

Lippenflattern („Brrrrr“) beim Ausatmen löst Spannung im Kiefer- und Lippenbereich. Kombiniert mit Tönen („Brrrr-a“) eignet sich diese Übung ideal zum Aufwärmen vor einer Aufnahme oder einem Auftritt. Sie hilft, den Atemstrom zu regulieren und den Stimmsitz zu stabilisieren. 

3. Zungenbrecher für präzise Artikulation 

Zungenbrecher wie „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid“ verbessern das deutliche Sprechen. Wichtig: Langsam starten und bewusst artikulieren, erst dann das Tempo steigern. Die Übung schärft dein Sprachgefühl und sorgt für saubere Lautbildung – besonders bei schnellen Passagen oder schwierigen Wörtern. 

4. Resonanzräume nutzen 

Eine volle Stimme entsteht, wenn du die natürlichen Klangräume im Körper nutzt – vor allem Brust- und Kopfraum. Summübungen („mmmhhh“) in unterschiedlichen Tonhöhen helfen, ein Gespür für Resonanz zu entwickeln und die Stimme offener und wärmer klingen zu lassen. 

5. Intonation und Pausen trainieren 

Lies einen kurzen Text laut vor – zunächst monoton, dann mit bewusster Betonung, klarer Satzmelodie und sinnvollen Pausen. Variiere außerdem Tempo und Lautstärke. So übst du, mit deiner Stimme Spannung aufzubauen und Inhalte lebendig zu transportieren

Jetzt heißt es: Üben, üben, üben. Hier kannst du direkt mitmachen: 

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Bring deine Stimme groß raus mit Teufel

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AlphaTheta DDJ-GRV6Im neuen Tab öffnen: Du möchtest deine Stimme kreativ in Performances einbinden? Der DDJ-GRV6 ist ein professioneller DJ-ControllerIm neuen Tab öffnen mit Mikrofoneingang, über den du Sprach- oder Gesangsaufnahmen einspeisen kannst. Mithilfe von Effekten, Stems und Filtern lässt sich deine Stimme live bearbeiten – perfekt für Vocal-Performances, Moderation oder Voice-FX in DJ-Sets. 

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Fazit: Der Klang der Stimme verändert sich je nach Übertragungsweg 

  •  Unsere eigene Stimme hören wir auf Aufnahmen anders, weil bei der Wiedergabe die körpereigenen Vibrationen fehlen, die wir beim Sprechen normalerweise mit wahrnehmen.
  • Mikrofone nehmen unsere Stimme nur über den Luftschall auf, wodurch sie oft höher, dünner oder fremder klingt als in unserer Eigenwahrnehmung. 
  • Die Diskrepanz zwischen innerem und äußerem Stimmklang kann psychologisch irritierend wirken, da sie unser Selbstbild herausfordert – dieses Phänomen wird als „Voice Confrontation“ bezeichnet. 
  • Mit der richtigen Technik, einer optimierten Raumakustik und gezielter Nachbearbeitung lässt sich der Klang der Stimme auf Aufnahmen deutlich verbessern. 
  • Regelmäßiges Sprechtraining hilft dabei, Stimme, Aussprache und Ausdruckskraft gezielt zu stärken – und sorgt langfristig für mehr Selbstsicherheit beim Sprechen.