Jahr für Jahr fiebern Filmfans der Oscar-Verleihung entgegen. Die besten Streifen und Filmschaffenden werden in Los Angeles mit dem hochangesehenen Preis geehrt. Wir haben uns die Shortlists angesehen und Favoriten ausgemacht. Zudem werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Oscars und den Auswahlprozess.
„The Oscar goes to …”: Wer entscheidet über Gewinner und Verlierer?
Die Gewinner der Oscar-Verleihung kennt eigentlich jeder. Sie sind in den Medien präsent und erobern weltweit die Filmtheater und Heimkinos. Doch wer entscheidet eigentlich über Top oder Flop? Ein paar Fakten zum Auswahlprozedere bringen Klarheit:
- Die Oscars werden von der US-amerikanischen Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) vergeben.
- Die Jury setzt sich aus 8.000 ehrenamtlichen Mitgliedern der AMPAS zusammen, die allesamt im internationalen Film-Business tätig sind.
- Die Namen der 8.000 Preisrichter sind geheim.
- Nur Filme, die im Vorjahr in den US-Kinos kamen, qualifizieren sich.
- Die Jury vergibt für 24 Kategorien Preise, davon genießen die Sparten „Bester Hauptdarsteller“,„Beste Hauptdarstellerin“ sowie „Bester Film“ das höchste Ansehen.
- Zugelassene Filme durchlaufen eine Vorauswahl, während der die Juroren für jede Einzelkategorie ihre zehn Favoriten angeben.
- Auf der Nominiertenliste landen die Vorschläge mit den meisten Stimmen (10 für „Bester Film“, 5 für jede andere Kategorie).
- Nominierte, die in der Endabstimmung die meisten Stimmen erhalten, gewinnen einen Oscar.
Die Oscar-Verleihung ist eines der wichtigsten Events der internationalen Filmbranche. Doch ist der Oscar wirklich der wichtigste Filmpreis der Welt? Bei der Frage scheiden sich in letzter Zeit die Geister. Die Dominanz US-amerikanischer Gewinner ist sowohl den Auswahlkriterien der Academy geschuldet als auch dem unvergleichlich großen Erfolg der US-Filmbranche. Die Anzahl ausländischer Streifen mit US-Kinostart ist da natürlich ungemein kleiner. Viele Kritiker vergessen, dass der Preis schon immer ein Kind Hollywoods war und keineswegs die Vielfalt internationaler Produktionen abbildet. Gefeiert werden die Gewinner dennoch rund um den Globus.
In einem Punkt dürften Kritiker aber recht haben: Selten ehrt die Academy die Filme von Frauen, und nahezu alle Nominierten sind weiß. Ein Problem, das allerdings auch europäische Festivals wie beispielsweise Cannes haben. Niemand weiß zudem, wie sich die Jury zusammensetzt. Mit ihren „Oscars-SoWhite“- und „Oscars-SoMale“-Kampagnen beklagten einige Promis die mangelnde Diversität der Jury-Entscheidungen und stießen damit eine wichtige Debatte an. Es wird sich zeigen, ob ihr Protest Früchte trägt.
Bass satt im Heimkino
Die Oscar-Verleihung im Rückblick
Ein Blick auf die wichtigsten Meilensteine zeigt, dass die Filmgala erst nach und nach zur Erfolgsstory wurde. Der Leiter des renommierten Metro-Goldwyn-Mayer-Studios, Louis B. Mayer, initiierte 1927 die Gründung der Academy. Ihr Ziel war es, die Interessen aller Filmschaffenden zu vertreten. Nach steigenden Produktionskosten und abnehmenden Zuschauerzahlen bangte Mayer um die Zukunft der amerikanischen Filmbranche. Was lag da näher als ein Filmpreis, der das Image Hollywoods mit den Besten der Besten aufpolieren sollte. Doch die erste Oscar-Verleihung am 12. Februar 1929 fand lediglich vor ausgewähltem Publikum statt und ein Medienecho blieb aus. Kein Wunder, denn die Sieger standen bereits eine Woche zuvor fest. Erst 1930 übertrug das damalige Leitmedium Radio die Veranstaltung.
Seit 1941 lüftet die Akademie das Geheimnis um die Gewinner erst im Scheinwerferlicht einer aufwendigen Gala. Das steigerte die Popularität des Events enorm. Filmfans konnten nun um die Wette rätseln und Countdown zählen. Allerdings mussten sie noch bis 1951 warten, um die Oscar-Verleihung live an den TV-Bildschirmen verfolgen zu können. Nun konnten sich die Oscars zum Medien-Highlight des Jahres entwickeln. 1994 führte Whoopi Goldberg als erste Moderatorin durch die Show und sorgte für mehr Entertainment. 2019 verzichtete die Academy erstmalig auf einen Showmaster, dafür blieb das musikalische Rahmenprogramm erhalten.
Die Oscars 2020: Nominierte der Top-Kategorien
Im Wettlauf um den Oscar in der Königsdisziplin „Bester Film“ treten dieses Jahr starke Filme von Altmeistern des Autorenkinos wie Martin Scorsese und Quentin Tarantino gegen Superhelden-Regisseur Todd Phillips und die Newcomerin Greta Gerwig an. Als einziger ausländischer Film hat Parasite eher nur Außenseiterchancen. Für den Cannes-Liebling Bong Joon-ho, Regisseur dieses sehenswerten Potpourris aus brillanter Komödie, beißender Gesellschaftskritik und bewegendem Familiendrama ist es dennoch eine große Ehre. Auch Gerwigs Little Women wird wahrscheinlich leer ausgehen.
Dennoch bleibt es spannend: Gleich mehrere Filme liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit jeweils zehn Nominierungen stehen die Chancen für Tarantinos Retro-Werk Once Upon a Time… in Hollywood und Scorseses Mafia-Thriller The Irishman überaus gut. Auch die finstere Batman-Adaption Joker wird als Favorit gehandelt. Der Psychothriller ist in elf Kategorien vertreten und könnte so einige Preise absahnen. Nachdem James Bond-Regisseur Sam Mendes mit dem Kriegsfilm 1917 bei den Golden Globes abräumte, scheint jedoch noch ein vierter Film im Bunde zu sein.
Man darf also auf einen atemraubenden Showdown zwischen vier Filmen gespannt sein.
Als Favorit unter den männlichen Schauspielern gilt eindeutig Joaquin Phoenix mit seiner Joker-Interpretation. Als beste Schauspielern hat Renée Zellweger in ihrer Rolle als Judy Garland in Judy einen Preis verdient. In der Sparte „Beste Nebenrolle“ konkurrieren unter anderem Laura Dern, Scarlett Johansson sowie Brad Pitt und Tom Hanks.
Die besten Soundtracks
Auch die Shortlist für „Bester Soundtrack“ kann sich sehen lassen. Wer sich auf die Oscar-Verleihung einstimmen oder seine Playlist erweitern möchte, sollte sich die Anwärter nicht entgehen lassen:
- John Williams: Star Wars: The Rise Of Skywalker
- Thomas Newman: 1917
- Randy Newman: Marriage Story
- Hildur Guðnadóttir: Joker
- Alexandre Desplat: Little Women
Hoch gehandelt werden die elegischen Töne der isländischen Cellistin Hildur Guðnadóttir für Joker. Verdient hätte es aber ebenso John Williams, der George Lucas Sternenschlachtsaga wieder musikalisch untermalte. Seine Star Wars-Kompositionen zählen unserer Meinung nach sowieso zu den besten Soundtracks überhaupt. Mit den Cousins Randy und Thomas Newman sind zwei altbekannte Filmkomponisten in der Kategorie vertreten. Der dramatische Score des Weltkriegsdramas erhielt bereits einen Golden Globe. Mal sehen also, ob Newman nach 14 Nominierungen nun endlich einen Oscar erhält.
Newmans Cousin Randy hätte zumindest in der Sparte „Bester Filmsong” gute Aussichten. Der jazzige und beherzt gesungene Gute-Laune-Song I Can’t Let You Throw Yourself Away passt wunderbar zu Disneys Feel-Good-Movie Toy Story 4. Besonders erwähnenswert unter den fünf Oscaranwärtern ist auch der soulige Titel Stand Up von Joshuah Brian Campbell und Cynthia Erivo für Harriet. Letztere singt nicht nur den Soundtrack zum Biopic über die afroamerikanische Fluchthelferin und ehemalige Sklavin Harriet Tubman, sondern spielt auch die Hauptrolle. Nicht fehlen darf zudem (I’m Gonna) Love Me Again aus Rocketman (link), ein typisch eingängiger Elton-John-Song, der das Biopic über den Ausnahmemusiker im Abspann beschließt.
Wer die Oscar-Verleihung in der Nacht zum 10. Februar im Live-Stream verfolgt oder sich später ansieht, darf sich auf einige Sound-Highlights freuen: Neben Elton John und Cynthia Erivo tritt die frischgebackene Grammy-Gewinnern Billie Eilish auf. Es wird gemunkelt, dass die 18-Jährige den Titelsong des neuen Bond-Filmes zum Besten geben wird. Zumindest ist bestätigt, dass sie und der Filmkomponist Hans Zimmer am neuen Soundtrack für James Bond: No Time to Die arbeiten.
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