Dolby Digital Plus – der Standard für das World Wide Web

Mit Dolby Digital Plus hoben die amerikanischen Soundtüftler 2005 den digitalen Raumklang auf eine neue Stufe. Dank geringerer Datenmengen wurde es damit möglich, den Surround-Sound übers Internet bereitzustellen – was sich als ideal fürs Streaming erweisen sollte. Zwar werden viele Filme und manche Streaming-Angebote mittlerweile auch im 3D-Sound-Standard Dolby Atmos angeboten, doch nach wie vor ist Dolby Digital Plus weitverbreitet.

Raumklang aus dem Internet

Dolby Digital Plus (DD+) ist ein Toncodierungsformat für Surround-Sound und eine Weiterentwicklung des Dolby-Digital-Formats. Es wurde ursprünglich für HDTV, Blu-ray Disc und HD-DVD entwickelt. Deutlich an Bedeutung gewann der Audiocodec jedoch erst durch den Siegeszug der Streaming-Dienste, denn viele Anbieter nutzten die im Vergleich zu Dolby Digital deutlich geringere Datenmenge, um Surround-Sound auch per Stream zu übertragen.

Nach wie vor stellen viele wichtige Video-Streaming-Anbieter – darunter Netflix und Disney Plus – diverse Angebote mit Surround-Sound in Dolby Digital Plus zur Verfügung. Auch die Internetbrowser Microsoft Edge und Apple Safari unterstützen DD+. Somit können Websites seit einigen Jahren Surround-Sound bereitstellen. Der Grund für den Erfolg von DD+ liegt in seinem fortschrittlichen Komprimierungsverfahren und der damit verbundenen Datenreduzierung.

Technische Grundlagen: Warum DD+ für Streaming geeignet ist

Wie sein Vorgänger basiert Dolby Digital Plus auf dem Bit-Stream-Format AC-3. Dabei unterstützt DD+ jedoch Mehrkanalsysteme bis 13.1, also mit bis zu 14 Tonspuren – Dolby Digital kodierte Audiodaten noch ausschließlich für 5.1-Anlagen. Darüber hinaus hat Dolby das Komprimierungsverfahren deutlich verbessert. DD+ erreicht gegenüber seinem Vorgänger eine bessere Tonqualität bei geringerem Datenaufkommen. Das macht den Standard besonders attraktiv für Online-Angebote, da diese mit begrenzter Bandbreite auskommen müssen. Allerdings ist das Verfahren ähnlich wie die Komprimierung beim sehr weit verbreiteten MP3-Format verlustbehaftet.

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Dolby Digital Plus in der Praxis

DD+ wird über HDMI (ab Standard 1.3) übertragen. Du solltest also darauf achten, dass der AV-Receiver mit einer HDMI-Buchse ausgestattet ist, was bei aktuellen Geräten meist der Fall ist. Diese können in der Regel DD+-Audiocodecs von Blu-ray-Playern, aber auch von Internet-Empfangsgeräten dekodieren und in Surround-Sound umwandeln. Dass Blu-ray Discs DD+ verwenden, ist aber die Ausnahme; die Film- und Tonstudios greifen eher auf verlustfreie Formate wie Dolby True HD zurück. Im Streaming-Bereich ist DD+ weiterhin Standard, wird aber teilweise von Dolby Atmos abgelöst.

Lesetipp: Du willst deine Lieblingsfilme und -serien am liebsten in bester 3D-Soundmanier streamen? Wir haben uns angeschaut, inwieweit Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon und Disney+ bereits Dolby Atmos zur Verfügung stellen.

Soundsysteme mit Dolby Digital sind kompatibel mit Dolby Digital Plus

DD+ ist abwärtskompatibel, daher kann das Codierungsformat auch von Receivern abgespielt werden, die mit Dolby Digital ausgestattet sind. Du kannst also vorhandene Technik mit Dolby Digital problemlos auch für Dolby Digital Plus nutzen. Erst bei Anlagen, die mehr als sechs Tonspuren (7.1 aufwärts) verarbeiten können, ist ein Wechsel erwägenswert, denn Dolby Digital Plus kann im Gegensatz zu seinem Vorgänger mehr als sechs Tonspuren übertragen.

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Fazit: Surround-Sound aus dem Web

  • Um ihren Kunden Surround-Sound zu liefern, setzen Streaming-Dienste nach wie vor auf den Komprimierungsstandard Dolby Digital Plus.
  • Es lohnt sich daher in jedem Fall, beim Kauf eines AV-Receivers darauf zu achten, dass dieser DD+ unterstützt und mit einer HDMI-Buchse ausgestattet ist.
  • Dolby-Digital-Systeme sind mit DD+ kompatibel, müssen also nicht ersetzt werden – es sei denn, du möchtest eine Anlage mit mehr als sechs Tonkanälen nutzen.

Titelbild: Dolby Laboratories, Dolby-Digital-Plus. Quelle: Wikimedia Commons. Public domain.

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  1. Moblo
    29. Nov. 2019, 11:45

    So stimmt das doch leider nicht ganz mit der Abwärtskompatibilität (außer in der Theorie). Schließe ich eine Streamingbox / Mediaplayer (zB Nvidia Shield TV) direkt über HDMI an eine Soundbar an, die kein DD+ beherrscht, bietet die Netflix App keinen 5.1 Sound an, sondern nur Stereo. Netflix prüft immer, ob das angeschlossene Gerät DD+ beherrscht und nur dann kann man auch 5.1 als Sound auswählen. Ebenso beherrschen die meisten HDMI-ARC Verbindungen kein DD+ (erst eARC) und die Fernseher geben von sich aus auch nicht den DD Core aus dem DD+ Stream alleine weiter. Eine Ausnahme sind hier die Amazon Fire TV Produkte, die tatsächlich die Möglichkeit bieten, auch bei DD+ nur den DD Core auszugeben.

    Insofern ist es in Theorie zwar schön, dass die Geräte zwar theoretisch aus dem gesendeten DD+ Signal den DD Core verwenden können, bringt aber nichts, wenn dieser gar nicht gesendet wird, weil Netflix/Amazon Prime Video ihn aufgrund der fehlenden Kompatibilität erst gar nicht bereitstellen.

    Da der obige Artikel sich ja konkret mit Streaming befasst, ist das doch sehr irreführend!

    • Teufel Blog Redaktion
      02. Dez. 2019, 11:16

      Hallo Moblo, danke für dein Feedback, aber woher hast du die Info, dass Dolby Digital NICHT mehr automatisch bei Dolby Digital Plus mitgesendet wird? Das ist eigentlich nicht nachvollziehbar. Richtig ist, dass ein Stereosignal kommt, wenn weder DD+ noch DD ausgegeben werden können.

  2. Maik
    13. Nov. 2017, 21:35

    Soundsysteme mit Dolby Digital können auch Dolby Digital Plus wiedergeben!
    Stimmt das wirklich? Das würde dann ja bedeuten das die Decoderstation 5 von Teufel das Dolby Digital Plus Signal wiedergeben kann. Laut technischer Beschreibung wird das Format aber nicht unterstützt…was stimmt denn nun? Leider konnte auch der Teufelsupport bisher diese Frage
    nicht beantworten. Viele Grüße aus Zwickau, Maik

    • Teufel Blog Redaktion
      14. Nov. 2017, 11:50

      Hallo Maik, die Formulierung ist hier etwas schwammig. Besser wäre „Soundsysteme mit Dolby Digital sind kompatibel mit Dolby Digital Plus!“ Der Sachverhalt ist so: DD+ enthält auch ein vollständiges DD Signal. Anlagen mit DD können natürlich nicht die 2 zusätzlichen DD+ Tonspuren wiedergeben, sondern sie nutzen weiterhin DD,w elches hier im „DD+ Mantel“ mitgeliefert wird.

  3. rk
    10. Feb. 2017, 14:34

    „Fazit: Endlich Surround Sound aus dem Web“, aber nicht bei Teufel!!! DD+ wird von Teufel leider nicht unterstützt, obwohl heute schon das ZDF und ab März 2017 die anderen Sender über dvb t2 in DD+ senden. Schade, habe meine Cinebar 11 zurückschicken müssen.

    • Teufel Blog Redaktion
      14. Feb. 2017, 12:52

      Lieber Blogleser, danke für das Feedback, aber hier möchten wir ausdrücklich erwähnen, dass Dolby Digital Plus auch über Dolby Digital wieder gegeben wird. Der Hauptunterschied ist, dass Digital Plus für 7.1-Anlagen (8 Tonspuren) ausgelegt ist, Dolby Digital für 5.1 Anlagen (6 Tonspuren). Du hättest also nur dann womöglich klanglich Einbußen, wenn Du eine (echte) 7.1 Anlage betreibst. Cinebar 11 kann 6 maximal Kanäle ausgeben, weswegen Dolby Digital Plus hier keinen Sinn machen würde. Nutzen kann man Cinebar 11 aber für Digtal Plus Inhalte ohne Bedenken.

      Gruß aus Berlin.

      • RK
        13. Mrz. 2017, 16:15

        Vielen Dank für die Antwort. Leider stimmt Sie bei meiner Kombination aus Fernsehapparat – Cinebar nicht. Wenn ich die Cinebar über HDMI mit einem neuen Technisat Techniline Pro 32 verbinde, kommt beim ZDF, d.h. DD+, ein „no Data“ in der Cinebar-Anzeige. Wiedergegeben wird nur ein Knattern. Bei den anderen Programmen funktioniert es im Moment noch. Teufel hatte mir übrigens sofort einen Ersatz zugesandt, bei dem dasselbe Problem besteht. Ich habe die Cinebar übrigens doch behalten und zwischen den elektrischen S/PDIF-Ausgang des Fernsehers und den optischen S/PDIF-Eingang der Cinebar einen Konverter gesetzt. Die Qualität leidet natürlich mit dieser Lösung, die allerdings auch bei DD+-Sendungen funktioniert, weil der Fernsehappart ein umgewandeltes DD auf diesen Ausgang gibt.

      • Teufel Blog Redaktion
        20. Mrz. 2017, 11:43

        Hallo Rudibert, danke für deinen Kommentar. Da wir mehrere Cinebar Modelle anbieten, können wir den Sachverhalt nicht eindeutig auflösen. Wenn die Tonstörung nicht über S/PDIF und ausschließlich beim Empfang des ZDF auftritt, scheint es doch eher am TV internen Converter zu liegen.

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