Dolby Digital – der digitale Surround-Sound-Pionier

Heute stellen wir das Komprimierungsverfahren vor, das den Surround-Sound digitalisiert hat und heute aus dem Heimkinobereich nicht mehr wegzudenken ist: Dolby Digital. Das Mehrkanal-Wiedergabeverfahren kam als Nachfolger von Dolby Surround auf den Markt. Es wurde bereits 1992 vorgestellt und feierte zunächst in Kinosälen Premiere. Fürs Heimkino ist Dolby Digital seit den späten 1990er-Jahren relevant, wobei vor allem die DVD zur Verbreitung des Surround-Sound-Standards entscheidend beigetragen hat.

Dolby Digital geht noch längst nicht in Rente

Als 1992 Batman Returns (Regie: Tim Burton) in die Kinos kam, war das in soundtechnischer Hinsicht ein Meilenstein. Denn erstmals konnte das Kinopublikum einen Film in Dolby Digital erleben. Was zunächst wohl nur Soundenthusiasten aufgefallen sein dürfte, wurde später besonders fürs Heimkino relevant, da viele DVDs in dem digitalen Mehrkanal-Verfahren abgemischt wurden. Während Dolby Digital in den Kinosälen längst durch andere Formate ersetzt wurde, ist der Standard bei Heimkino-Anlagen nach wie vor im Einsatz.

Im Gegensatz zu den neueren hochauflösenden Surround-Standards Dolby True HD und DTS-HD Master Audio ist Dolby Digital verlustbehaftet. Auch seinen direkten Nachfolger, Dolby Digital Plus, haben wir bereits vorgestellt. Ausgedient hat Dolby Digital aber noch lange nicht. Neben den vielen DVDs, die im Umlauf sind, werden auch die Audiospuren auf einigen Blu-rays in Dolby Digital abgemischt. Außerdem kodieren einige Fernsehprogramme den Sound in diesem Standard.

Das hat Dolby Digital technisch zu bieten

Dolby Digital unterstützt bis zu sechs Kanäle, wodurch die fünf Lautsprecher und der Subwoofer einer 5.1-Konfiguration diskret angesteuert werden können. „Diskret“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Daten für jeden Kanal unabhängig voneinander gespeichert werden. So können Toningenieure den Filmsound für jeden Kanal gezielt abmischen, wodurch ein gut abgestimmter, natürlicher Surround-Sound entstehen kann.

Darin besteht auch ein wichtiger Unterschied zu Dolby Surround: Der analoge Codec unterstützt nur vier Wiedergabekanäle, wobei die Audioinformationen aus zwei Tonspuren durch ein Kodierungsverfahren generiert werden. Dolby Digital deckt den gesamten hörbaren Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hertz ab. Der Vorgänger ist dagegen auf einen Frequenzgang zwischen 100 und 7.000 Hertz beschränkt. Das verdeutlicht, warum die Einführung von Dolby Digital für den Heimkinobereich einer Revolution gleichkam. Allerdings ist nicht garantiert, dass überall, wo Dolby Digital draufsteht, auch 5.1-Sound rauskommt. Entscheidend ist, wie die Daten aufgenommen und abgemischt wurden. Ebenso kann Dolby Digital für eine Stereo-Anlage kodiert sein; dann ist aber in der Regel auch Dolby Digital 2.0 als Information angegeben.

Surround-Sound im Wohnzimmer: Heute oftmals digital

Die Audiodaten werden in Dolby Digital mit einer Abtastrate von 48 kHz gespeichert. Die Bit-Tiefe liegt zwischen 16 und 24 Bit und die maximale Übertragungsrate beträgt 640 kBit/s. Auf einer DVD wird diese allerdings nicht erreicht. Dolby Digital enthält die sogenannte Dynamic Range Control. Diese Funktion ermöglicht es, die Dynamik der Lautstärkepegel einzuschränken und Spitzen zu minimieren. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sich Nachbarn nicht gestört fühlen, wenn die abendliche Film-Session mal etwas lauter ausfällt. Eine andere wichtige Funktion ist das Downmixing für Stereo-Sound. Damit kannst du auch Audioquellen in Dolby Digital 5.1 auf einer Stereo-Anlage hören.

Im Jahr 2000 präsentierte das amerikanische Audio-Unternehmen Dolby die Weiterentwicklung Dolby Digital EX. Dieser Standard unterstützt einen zusätzlichen Surround-Kanal, der mittig hinter dem Hörbereich platziert wird. Dolby Digital EX liefert den zusätzlichen Kanal allerdings nicht diskret aus. Die Daten werden dafür über ein Matrizierungsverfahren auf die beiden Surround-Kanäle einer 5.1-Konfiguration verteilt und von einem zusätzlichen Decoder ausgelesen.

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Warum ist Dolby Digital verlustbehaftet?

Eingangs haben wir bereits erwähnt, dass Dolby Digital verlustbehaftet ist. Zwischen dem Abmischen des Sounds und der Wiedergabe im Heimkino gehen also Daten verloren. Das geschieht, um Speicherkapazitäten zu schonen. Dabei kommt das Komprimierungsverfahren Audio Coding 3 (AC-3) zum Einsatz – AC-3 wird bisweilen synonym zu Dolby Digital verwendet. Ohne eine Verringerung des Datenvolumens wäre es kaum möglich, Bild- und Audiodaten auf einer DVD unterzubringen. Denn bei unkomprimiertem Dolby-Digital-Sound werden allein für die Tonspur eines zweistündigen Films etwa 4 Gigabyte Speicher benötigt. Die Komprimierung verringert die Datenmenge um den Faktor 8 bis 12.

Dieses Video erklärt anschaulich den Nutzen hochauflösender Audiodaten:

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Um die Auswirkungen des Datenverlusts auf den Sound so gering wie möglich zu halten, nutzt AC-3 Erkenntnisse der Psychoakustik. Nur Signale, die unser Gehör gar nicht oder nur eingeschränkt wahrnehmen kann, werden entfernt. Es handelt sich dabei um sehr hohe Frequenzbereiche und solche, die unterhalb der Hörschwelle liegen. Zudem löscht die Codierung Signale, die von anderen Signalen übertönt werden würden. Ebenso wird der Dynamikumfang bei der Komprimierung verringert. Die Reduktion der Daten hat allerdings Auswirkungen auf die Soundqualität. Das fällt vor allem auf, wenn man Dolby Digital mit den verlustfreien Tonformaten vergleicht. Dennoch ist die Surround-Sound-Revolution von einst auch heute noch ein konkurrenzfähiger Standard.

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Fazit

  • Dolby Digital ist ein verlustbehaftetes Verfahren zur Komprimierung von Surround-Soundsignalen.
  • Damit ist es möglich, umfangreiche Audiodaten platzsparend zu digitalisieren.
  • Der Standard hat noch lange nicht ausgedient, weil er nach wie vor für Tonspuren eingesetzt wird.
Titelbild: Dolby

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Teufel Blog Redaktion

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