Das Gerät, um das es dieses Mal gehen soll, heißt eigentlich Radiorekorder. In den 50er, 60er und frühen 70er Jahren hätte man es vielleicht noch als Kofferradio bezeichnet, heute kennen es die meisten aber unter dem Begriff Ghettoblaster oder Boombox. Letzterer Begriff ist hierzulande nicht ganz so bekannt, Ghettoblaster dafür umso mehr. Wer jetzt immer noch nicht ganz sicher ist, worum es geht, ist vermutlich noch sehr jung. Spätestens die Kinder der 80er Jahre aber verbinden mit dieser tragbaren Musikanlage musikalische Coolness. Nie wieder hat eine Musikanlage ein derartiges Lebensgefühl von Freiheit und Gemeinsamkeit verbreiten können wie der Ghettoblaster.
Back to the Roots
Vor allem in den sozial benachteiligten Stadtteilen der amerikanischen Großstädte konnte sich der Ghettoblaster schon früh durchsetzen. Daher auch der Name: „Ghetto“ plus „to blast“ – was frei übersetzt in etwa „Krach machen“ heißt. In diesen Vierteln verbreiteten sich die ersten Modelle schon Ende der 1970er Jahre. Eines der ersten kultigen Geräte dieser Gattung war der 1978 veröffentlichte JVC RC-838JW. In Japan wurden die Geräte der Marke JVC übrigens unter dem Namen Victor vertrieben, also nicht vom Bild irritieren lassen – dabei handelt es sich um einen JVC RC-838JW.
Zwar gab es auch schon vor 1978 tragbare Musikanlagen, diese konnten sich aufgrund ihrer Größe und des hohen Stromverbrauchs zunächst jedoch nicht durchsetzen. Lediglich die sogenannten Kofferradios der 1950er stellen eine Art Vorläufer des Ghettoblasters dar. Richtig in Mode kamen die heute als Ghettoblaster bekannten Musikanlagen Anfang der 1980er Jahre. Ausschlaggebend dafür war unter anderem die Hip-Hop- und Breakdance-Kultur.
In Konkurrenz zum Ghettoblaster stand damals der Walkman. Aufnahmen von CBS erinnern uns an das Aufkommen der mobilen Musikgeräte:
Der Ghettoblaster – ein Phänomen der 1980er Jahre
Dank des Ghettoblasters war es endlich möglich, Musik nahezu überallhin mitzunehmen. Nicht einmal mehr ein Stromanschluss war aufgrund des Batteriebetriebs der meisten Geräte nötig. So ist auch die wohl bekannteste Pose stolzer Besitzer eines Ghettoblasters entstanden.
Im Unterschied zu den Akkulaufzeiten von heutigen Lautsprechern verfügten die Geräte der späten 70er und frühen 80er Jahre meist über keine besonders lange Laufzeit. Der Stromverbrauch war für Batterien eigentlich viel zu hoch, und Akkus waren noch nicht verbreitet. Das hatte zur Folge, dass ein tragbarer Ghettoblaster immer eine kostspielige Angelegenheit war, zumal meistens viele große Batterien eingelegt werden mussten. Zwar verfügten die Geräte auch über ein herkömmliches Stromkabel zu Verwendung an der Steckdose, doch die fehlte bei einer spontanen Blockparty oder Tanzeinlage meistens.
Smarte Speaker für zu Hause
HiFi für die Schulter
Viele der frühen Ghettoblaster von JVC oder Sharp, die damals den Markt dominierten, waren alles andere schlechte Musikanlagen. Einige boten ein wirklich hochwertiges Klangbild, hatten aber auch ihren Preis. Der Ghettoblaster war für viele ein Statussymbol, das sich längst nicht jeder leisten konnte. Damals kamen übrigens hauptsächlich Breitbandlautsprecher zum Einsatz, was sich inzwischen geändert hat. Auch die Qualität der Ghettoblaster ließ über die Jahre immer mehr nach. Viele Geräte aus Fernost kamen zu günstigen Preisen auf den Markt und waren qualitativ deutlich schlechter als die teils sehr hochwertigen Ghettoblaster der ersten Stunde. Das und die fallenden Preise für richtige HiFi-Anlage sorgten langsam für das Aussterben der Ghettoblaster.
Kein Tapedeck mehr – die Wiedergeburt
So ganz ausgestorben ist der Ghettoblaster aber nie; auch in den 1990ern und den 2000ern war er noch erhältlich. Auch wenn zwischenzeitlich das Kassettendeck durch einen CD-Player ersetzt wurde – an den Erfolg der 1980er Jahre konnten diese Geräte nie wieder anknüpfen. Die meisten Geräte können CDs nämlich nur abspielen, solange man sie nicht mit sich herumträgt. Lediglich stehend funktioniert der CD-Player fehlerfrei. Mit Kassetten wäre tragbarer Musikgenuss zwar möglich gewesen, doch das Format ist seit geraumer Zeit tot. Erst die Verbreitung von MP3-Playern brachte langsam wieder Schwung in das Metier der tragbaren Musikanlagen. iPod Docks mit Tragegriff waren in den 2000ern ein Schritt in die richtige Richtung. Wie schon bei den Ghettoblastern der 1990er mangelte es aber meist an klanglicher Raffinesse.
Moderne Ghettoblaster von Teufel
Teufel hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vorzüge eines Ghettoblasters in das 21. Jahrhundert zu befördern und dabei die Klangqualität nicht zu vernachlässigen.
▶ Der BOOMSTER kann unkompliziert mit Smartphone und Co. gekoppelt werden und schon genießt du Musik wo auch immer du gerade bist. Der Outdoor-Lautsprecher unterstützt Multipoint (zweites Smartphone koppeln) und True Wireless Stereo (zwei BOOMSTER spielen zusammen als Stereosystem, getrennt auf linken und rechten Kanal). Und das Beste: Der BOOMSTER ist ein waschechter Teufel und so klingt er auch dank es geschlossenem 2.1-Stereo-System mit integrierter Dynamore-Technologie bestehend aus 2 Hoch- sowie 2 Mitteltönern und einem mittig integriertem Frontfire-Subwoofer für kraftvollen, detailreichen HiFi-Sound.
▶ Wenn mal nicht ganz so viel Platz in der Tasche ist, begleitet dich der BOOMSTER GO. Dieses kleine Lautsprecherwunder ist extrem robust und gleichzeitig stylisch, wasserdicht nach IPX 7 und staubgeschützt. Der hochwertige Vollbereichs-Treiber und die zwei passiven Basstreiber versorgen dich für bis zu 10 Stunden mit starkem Sound.
Für starken Sound – auch unterwegs
Fazit
So mancher wird beim Gedanken an einen Ghettoblaster in den Erinnerungen seiner Jugend schwelgen. Andere können den Hype um alte Ghettoblaster vermutlich weniger nachvollziehen, doch fest steht: Der Ghettoblaster ist der Vater aller tragbaren Musikanlagen und war seinerzeit eine Revolution. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass die modernen Versionen des Ghettoblasters längst keinen so großen Einfluss auf die Popkultur haben werden, wie es Anfang der 1980er Jahre der Fall gewesen ist, besteht auch heute noch Bedarf an hochwertigem Sound für Unterwegs – ob beim Sonnen im Park, beim Grillen im Garten oder an sonstigen Orten mit schlechter Stromversorgung.
Lesetipp: Die Geschichte des Ghettoblasters ist eng verknüpft mit der des Hip-Hop. Wir haben uns einmal dem US-amerikanischen Hip-Hop der 1990er angenommen.
Titelbild: © Sean Davis „Hold my BoomBox High“ Bestimmte Rechte vorbehalten. Quelle: Flickr.com
Bild 1: © pashtun1 „JVC RC 838“ Bestimmte Rechte vorbehalten. Quelle: Flickr.com
Bild 2: © xersti Bestimmte Rechte vorbehalten. Quelle: Flickr.com
Bild 3: © Teufel
j.walter collett
28. Feb. 2016, 22:31
hallo ,,ich habe da mal eine frage..ich bin interesiert an einen großen USA gettoplaster
aus den 70er jahren kennt ihr jemand der mir helfen könnte. ??
danke im voraus…