Gegenwart des Kino-Sounds: 3D in der Kinotechnik

Digitale Bild- und Tontechnik hat das analoge Kino längst abgelöst. Der Kino-Sound wird heutzutage immer besser und dreidimensionale, immersive Klänge bieten ein völlig neues Kinoerlebnis. Wir stellen dir die aktuellen Ton-Standards der Kinotechnik vor.

Die Digitalisierung der Kinotechnik

Nach der Jahrtausendwende wird das Kino zunehmend digital, sowohl im Bild als auch im Ton. In puncto Bild muss natürlich 3D erwähnt werden. Der erste wirklich große Film, der in 3D in die Kinos kommt und in Erinnerung bleiben wird, ist Avatar. Auch beim Thema Kino-Sound spielt 3D eine wichtige Rolle. Gleich drei verschiedene Systeme können ein mehrdimensionales Klangerlebnis bieten.

Dolby Atmos: Nachfolger von Dolby Surround

Dolby Stereo und Dolby Surround haben in der Kinotechnik dafür gesorgt, dass der Sound von verschiedenen Seiten kommt. In den letzten zwanzig Jahren wurde der Kino-Sound immer detailreicher und 3D-Sound hielt Einzug in die Kinosäle. Der mittlerweile bekannteste Standard für Raumklang ist Dolby Atmos. Das erste Kino mit Dolby Atmos war das Dolby Theatre in Hollywood, in dem 2012 Merida – Legende der Highlands gezeigt wurde.

Bereits 2013 folgten in Deutschland die ersten beiden Kinos mit Dolby Atmos. Der erste internationale Film, der direkt in Dolby Atmos abgemischt wurde, war Oblivion 2013. Der erste deutsche Film war Lost Place, der ebenfalls 2013 erschien.

Dolby Atmos sorgt dafür, dass man im Kinosaal tief ins Geschehen eintauchen kann. Doch was ist der Unterschied zum bisher genutzten Surround-Format? Atmos ist eine Weiterentwicklung von Dolby Surround. Um den 3D-Sound im Kinosaal zu erzeugen, werden die Lautsprecher im gesamten Raum verteilt, inklusive der Decke. Das können bis zu 64 Lautsprecherfelder sein. Theoretisch ist mit dieser Kinotechnik sogar eine unbegrenzte Anzahl an Tonspuren möglich.

Der Kino-Sound wird dabei nicht wie zuvor auf Kanäle aufgeteilt, sondern es werden einzelne Objekte definiert. Dieser „Objekt-Ton“ in Form von vektorbasierten Metadaten wird so von Lautsprecher zu Lautsprecher geleitet, dass es den Anschein hat, als würde er sich durch den Raum bewegen. Zusätzlich kommen kanalbasierte Tonelemente zum Einsatz. Theoretisch können bis zu 128 Objekte gleichzeitig mit dem Dolby Atmos Cinema Processor erklingen.

Ein großer Teil der Lautsprecher befindet sich hinter der Leinwand, um von vorn kommende Klänge zu erzeugen. Die restlichen sind im ganzen Raum um die Zuschauenden herum verteilt. Ein Premium-Kino-Erlebnis bietet Dolby Cinema. Hierbei werden Dolby Vision, das ein besonders hochauflösendes Bild liefert, und Dolby Atmos kombiniert. Das erste Kino dieser Art eröffnete 2014 in Eindhoven. Der erste Dolby-Cinema-Saal in Deutschland entstand 2019 in München im Mathäser-Filmpalast.

Filme und Serien bekommst du inzwischen sogar bei Streaming-Diensten wie Amazon Prime Video, Disney+ und Netflix mit Dolby Atmos für dein Heimkino. Auf Ultra HD Blu-rays ist das Soundformat ebenfalls verfügbar. Für die Anwendung der Kinotechnik im Heimkino kommt in der Regel ein 5.1.2- oder 7.1.2-System zum Einsatz. Die klassische Aufstellung wird dabei um zwei Decken- bzw. Höhenlautsprecher ergänzt.

Tipp: Nicht nur Heimkino-Fans dürfen sich über Dolby Atmos freuen. Auch für Gamer ist der 3D-Sound mittlerweile verfügbar, wodurch du noch tiefer ins Spielgeschehen eintauchen kannst.

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DTS:X, LED-Screens & Screen X

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Auf Dolby Atmos folgt 2015 der DTS-Surround-Sound DTS:X. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein objektbasiertes Soundformat. Die grundsätzliche Funktionsweise ist also analog zu Dolby Atoms. Fürs Heimkino bietet DTS:X jedoch einen wesentlichen Vorteil, denn die Lautsprecher können frei im Raum angeordnet werden.

In der Kinotechnik gelingt DTS:X 2019 eine Neuerung. Bisher war Surround-Sound in Kinosälen mit LED-Screens problematisch. Denn während bei einer normalen Kinoleinwand die Frontlautsprecher praktischerweise hinter der Leinwand platziert werden können, geht dies bei LED-Screens nicht, da sie nicht akustisch transparent sind.

Die Lösung von DTS:X ist es, den LED-Screen als Reflektor zu nutzen. Die Lautsprecher für den Ton von vorn werfen den Sound also in Richtung des Screens. Dieser reflektiert den Ton dann in Richtung der Zuschauenden. So entsteht trotzdem der Eindruck, der Kino-Sound komme von vorn.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von DTS:X ist, dass alle Screen-X-Säle mit DTS:X-Sound betrieben werden. Screen X ist eine Kinotechnik, die Filme in einer anderen Dimension erlebbar macht. Sie arbeitet mit einem 270-Grad-Bild, das über drei Leinwände verteilt wird. Zusammen mit dem Surround-Sound von DTS:X kannst du als Zuschauer so besonders tief in das Geschehen eintauchen. Im Herbst 2022 erschien der zweite Avatar-Teil Avatar: The Way of Water auch im Screen-X-Format. In einigen wenigen Kinos in Deutschland kannst du dieses besondere Kinoformat erleben.

Tipp: DTS:X gibt es natürlich auch fürs Heimkino – aber auch in einer Version für Kopfhörer: DTS:X Headphones. Dieses bietet gerade Gamern neue Soundwelten.

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Auro 3D: Kanalbasierter 3D-Kino-Sound

Deutlich weniger bekannt als die beiden Konkurrenten ist Auro 3D. Dabei wurde Auro 3D bereits 2005 vom Belgier Wilfried van Baelen entwickelt und 2006 bei der Audio Engineering Society in Paris vorgestellt. Diese frühen Versionen von Auro 3D basierten auf einem 9.1- und 10.1-Konzept. 2010 in Tokio stellte das Unternehmen die Kinoformate 11.1 und 13.1 vor. Ein Jahr später wurden die ersten Kinosäle mit Auro 3D ausgestattet. Der Film Red Tails war 2012 der erste, der direkt in Auro 3D abgemischt wurde.

Auro 3D arbeitet nicht mit „Objekt-Ton“ wie DTS:X und Dolby Atmos, sondern nach wie vor mit einem kanalbasierten System. Im Prinzip funktioniert dies wie beim bisherigen 5.1- oder 7.1-System. Auro 3D ergänzt weitere Kanäle, sodass drei Tonebenen entstehen. Die zweite Ebene ist etwas erhöht und die dritte befindet sich an der Decke. So entsteht auch hier ein dreidimensionaler Sound. In Deutschland gibt es bisher jedoch keine Kinosäle mit dieser Technik.

Auro 3D
Das Logo von Auro 3D.

Kino vs. Heimkino: Stirbt das Kino aus?

Dank der modernen Technologien ist 3D-Kino-Sound auch fürs Heimkino erhältlich, und auch das Bild kann zu Hause mithalten. Gleichzeitig sinken die Besucherzahlen der Kinos seit Jahren kontinuierlich. Die Frage, ob das Kino ausstirbt, erscheint daher durchaus berechtigt.

Dass das Kino der Zukunft anders aussehen wird als heute, steht fast schon fest. Es muss sich erneut wandeln, in etwa so, wie wir es beim Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm gesehen haben. Was dabei herauskommt, lässt sie heute noch nicht sagen. Möglich wäre eine Weiterentwicklung der Kinotechnik, etwa 4D-Kino, das mit Düften und beweglichen Sitzen arbeitet. In Asien gibt es diese Form des Kinos bereits. Eine weitere technische Option ist die Nutzung von Virtual Reality im Kinosaal. Auch eine Möglichkeit: Luxuskinos, die eher einem Theater gleichen und passendes Essen und Getränke anbieten. Auch solche Kinosäle gibt es bereits. Wir dürfen definitiv gespannt sein, ob und wie wir in Zukunft Filme im Kino erleben dürfen.

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▶ Hast du schon eine 5.1.- oder 7.1-Heimkinoanlage, kannst du diese auch erweitern. Mit unseren REFLEKT Lautsprechern installierst du Dolby Atmos in deinem Wohnzimmer.

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Fazit: Kino-Sound in der Gegenwart

  • Dolby Atmos und DTS:X erzeugen objektbasierten 3D-Kino-Sound.
  • Die Kinotechnik von Auro 3D arbeitet dagegen mit einem kanalbasierten System.
  • Screen X und LED-Screens arbeiten mit DTS:X.
  • Dank moderner Heimkinoanlagen kannst du auch zu Hause Filme und Games mit beeindruckenden Klangwelten erleben.

Titelbild: pompi, Quelle: Pixabay.com. Lizenz: Pixabay License.

Bild 1: NikolayFrolochkin, Quelle: Pixabay.com. Lizenz: Pixabay License.

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Autor:in

Teufel Blog Redaktion

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