Unter HiFi-Puristen werden immer wieder Diskussionen um unterschiedliche Methoden den Klang einer HiFi-Anlage zu verbessern, geführt. Wer im Internet nach Ratschlägen zum perfekten HiFi-Setup sucht, wird sicher außerdem auf teils fragwürdige Ansichten und Empfehlungen treffen. Einige Ansätze klingen aber auch logisch, obwohl sich aus technischer Sicht keine Veränderung im Klangbild nachweisen lässt. So zum Beispiel beim Bi-Wiring und der Verwendung besonders hochwertiger Kabelbrücken. Aber eins nach dem anderen.
Kabelbrücken, Bi-Wiring und Bi-Amping im Teufel Tutorial
Wer sich mit dem Thema Lautsprecher näher beschäftigt, wird sehrt wahrscheinlich auch etwas über Bi-Wiring & Bi-Amping gelesen oder gesehen haben. Doch viele Musikliebhaber wissen nicht genau, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Im Teufel Tutorial auf YouTube wollen wir Klarheit schaffen.
Bi-Wiring – damit alles seine Ordnung hat
Unter Bi-Wiring versteht man das Aufteilen der einzelnen Frequenzen auf unterschiedliche Kabel. Beim Bi-Wiring hat man es also mit zwei Kabeln pro Lautsprecher zu tun, beim Tri-Wiring mit dreien, und in seltenen Fällen trifft man auch auf vier Kabel pro Lautsprecher. Normalsterbliche fragen sich jetzt vermutlich, was der ganze Zirkus bringen soll, denn eigentlich genügt ja ein Kabel pro Box.
Unverfälschte Tonsignale dank Separierung?
Der dahinter stehende Gedanke ist folgender: Bei der Übertragung des Signals vom Verstärker zum Lautsprecher müssen alle Signale gleichzeitig durch ein einziges Kabel geleitet werden. Nun gibt es die einen, die das ganze rein physikalisch sehen und sagen, die Dicke eines Kabels hänge lediglich von der Länge (Entfernung Lautsprecher/Verstärker) und der Impedanz des Lautsprechers ab. Andere HiFi-Fans sowie auch einige Experten sind allerdings der Meinung, je mehr Raum man dem Signal lässt, desto unverfälschter kommt es am Lautsprecher an. Sie begründen das unter anderem durch die stärkeren Bassfrequenzen: Die Bässe würden einen stärkeren Stromfluss hervorrufen und deren elektromagnetisches Feld würde Höhen und Mitten beeinflussen. Diesen Effekt könne man minimieren, indem man die Kabeladern von Bässen sowie Mitten und Höhen voneinander trennt. Ein ausgewogeneres Klangbild sei das Ergebnis.
Tri-Wiring – die Steigerung
Beim populären Bi-Wiring bekommen die Bass-Frequenzen sowie die Höhen und Mitten also jeweils ein eigenes Kabel, beim Tri-Wiring wird sogar jeder Frequenzbereich über ein eigenes Kabel geleitet. Ob das tatsächlich einen Vorteil bringt und wie genau dieser aussehen soll, darüber streiten sich HiFi-Fans bis heute. Wer also die entsprechenden HiFi-Komponenten besitzt, kann Bi-Wiring durchaus mal ausprobieren und sich selbst ein Bild machen. Wichtig ist allerdings, dass die HiFi-Komponenten darauf ausgelegt sind: Der Verstärker muss also pro Lautsprecherkanal mindestens zwei Anschlüsse besitzen. Ebenso muss der Lautsprecher die entsprechenden Anschlüsse aufweisen, so wie auf dem Bild zu sehen ist:

Die Lautsprecherbrücken – braucht man hochwertige Kabelbrücken?
Auf dem Bild zu sehen ist die Rückseite der Teufel Ultima 40 Mk2. Bei den kleinen vergoldeten Metallklemmen handelt es sich um die Lautsprecherbrücken. Diese findest du auch am aktuellen Modell der Ultima 40Im neuen Tab öffnen. Sie sind standardmäßig installiert und müssen entfernt werden, wenn du dich für Bi-Wiring entscheidest. Möchtest du das nicht, bleiben die Klemmen einfach dran und überbrücken das Signal zwischen den beiden Anschlüssen.
Von der Lautsprecherbrücke zur Kabelbrücke
Aber auch hier gibt es Verbesserungsmöglichkeiten für HiFi-Fans. Zwar lässt sich wie auch beim Bi-Wiring kein tatsächlich messbarer Unterschied feststellen, dennoch sind hochwertige Kabelbrücken sehr beliebt. Eine Kabelbrücke ist im Grunde nichts anderes als ein sehr kurzes HiFi-Kabel, das anstelle der Lautsprecherbrücke eingesetzt wird. Dabei handelt es sich meist um hochwertige Kabel, in der Regel kommen vergoldete Anschlüsse zum Einsatz.
Deutliche Klangverbesserungen sollen möglich sein
Wie so oft unterscheiden sich die Ansichten der HiFi-Jünger, doch viele Experten sind der Ansicht, eine gute Kabelbrücke würde sich klanglich bemerkbar machen – von einer deutlichen Klangverbesserung ist dann die Rede, von brillanteren Höhen und kräftigeren Mitten. Dass diese Meinungen nicht komplett aus der Luft gegriffen sein können, beweist der Markt für HiFi-Kabelbrücken. Diese sind in einer Vielzahl verschiedener Ausführungen und Preisklassen erhältlich. Kabelbrücken gibt es ab etwa 30 Euro bis hin zu mehreren hundert Euro. Einige Vertreter nähern sich preislich sogar der 1.000-Euro-Marke oder schießen darüber hinaus – gerade bei HiFi-Kabeln und somit auch bei Kabelbrücken existieren nach oben kaum Grenzen.
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Bi-Amping – ein eigener Verstärker nur für die Bässe?
Ein anderer Ansatz, bei dem es aber auch um das Aufteilen der Frequenzen geht, ist das Bi-Amping. Wie unschwer am Namen zu erkennen ist, geht es hierbei um die Verwendung von gleich zwei Verstärkern innerhalb einer HiFi-Anlage. Damit ist nicht die gesonderte Verwendung von Vorverstärker und Endstufe gemeint, sondern jedem Frequenzbereich wird tatsächlich ein eigener Verstärker zugeteilt – man spricht dann vom horizontalen Bi-Amping.
Horizontales Bi-Amping
In der Praxis bedeutet das, dass du zwei Stereo-Endverstärker benötigst, sowie eine Möglichkeit, die unterschiedlichen Frequenzen bereits vor der Endstufe aufzuteilen. Dafür brauchst du einen Vorverstärker oder eine spezielle Weiche, eine sogenannte Aktive Frequenzweiche. Eine herkömmliche Frequenzweiche, wie sie im Lautsprechergehäuse verbaut wird, funktioniert hingegen nicht. Eine Aktive Frequenzweiche verfügt meist über diverse Einstellungsmöglichkeiten und kann die Frequenzen auf bis zu vier verschiedene Kanäle aufteilen.
So weit gehen aber nur die wenigsten, zumindest in ihrem Wohnzimmer. Bei einer großen PA-Anlage ist dieses Vorgehen allerdings gang und gäbe. Bei HiFi-Puristen trifft man aber eher auf das oben beschriebene horizontale Bi-Amping mit Vorverstärker oder Aktivweiche. Weit verbreitet ist diese Methode im Vergleich zum Bi-Wiring aber nicht, was ohne Frage mit den weitaus höheren Kosten zusammenhängt.
Vertikales Bi-Amping
Eine andere Methode für das Bi-Amping ist das vertikale Bi-Amping. Hier bekommt nicht jeder Frequenzbereich einen eigenen Verstärker, sondern jeder Lautsprecher. Der erste Verstärker ist also für Hoch- und Mittelton sowie den Bass des linken Lautsprechers zustädnig und der zweite Versträker über nimmt den rechten Lautsprecher der Stereoanlage.
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Fazit: Alles eine Glaubensfrage
Obwohl sich beim Bi-Wiring und der Verwendung hochwertiger Kabelbrücken keine messbaren Unterschiede hinsichtlich der Klangqualität feststellen lassen, sind viele Experten der Ansicht, so den Klang verbessern zu können. Dieses Phänomen deutet darauf hin, dass Musik und Klangempfinden nicht immer wissenschaftlich zu erklären sind. Vielleicht sollte man hier auch ausnahmsweise nicht der Wissenschaft vertrauen, sondern seinen eigenen Ohren. Immerhin hatten Wissenschaftler ja auch schon behauptet, das menschliche Ohr könne eine auf zehn Prozent der originalen Größe geschrumpfte MP3-Datei nicht vom Original unterscheiden – HiFi-Experten können darüber nur lachen.
Es wäre also fast schon fahrlässig anzunehmen, solche Maßnahmen würden grundsätzlich nichts bringen. Ob es eine wirklich große Verbesserung darstellt, darüber lässt sich schon eher streiten. Deshalb ist auch die Meinung der Gegner von edlen Kabelbrücken und Bi-Wiring verständlich. Immerhin kostet eine solche Ausrüstung eine ganze Menge Geld, vor allem Bi-Amping ist eine teure Angelegenheit. So musst du wieder einmal selbst entscheiden, ob du in eine kleine, aber feine Klangverbesserung investieren möchtest.
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