Die Renaissance der Schallplatte hat Fans der analogen Musikwiedergabe glücklich gemacht. Doch während sich die Technik der Plattenspieler stetig weiterentwickelt hat, blieben Produktion und Technik der schwarzen Scheiben seit Jahrzehnten unverändert. Hier wollte eine österreichische Firma ansetzen und mit Lasertechnik die Schallplatte der Zukunft herstellen: die HD-Vinyl. Warum die Schallplatten-Revolution bislang ausblieb, erfährst du hier.
Die Idee: High-Definition-Sound auf Vinyl
Obwohl das Knacken und Knistern von Vinyl-Schallplatten Retro-Feeling verbreitet, sind unsere Ohren inzwischen eher an glasklaren Klang gewöhnt. Vielleicht geht doch beides: das gemütliche Auflegen der Schallplatte und das vorsichtige Setzen der Nadel samt beruhigendem Drehen der großen schwarzen Scheibe und einwandfreie Klangqualität. Die österreichische Firma Rebeat mit ihrem Geschäftsführer Günter Loibl hatte gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Joanneum Research eine Technologie entwickelt, die genau das fertigbringen sollte. HD-Vinyl-Platten sollten in der Herstellung effizienter sein und dabei auch noch besser klingen als herkömmliche Schallplatten.
Die Technik: Wie HD-Vinyl funktionieren sollte
Die Herstellung von HD-Vinyl-Platten sollte analoge und digitale Technik zusammenbringen. Anstelle einer analogen Schneidemaschine hätte ein digitaler Laser die Rillen in die Pressvorlage der Schallplatten gebrannt. Die Vorteile:
- Die Rillen liegen bei einer HD-Schallplatte dichter beieinander, sodass sich die Spielzeit um 30 Prozent verlängert.
- Lautstärke und Klangqualität profitieren durch den höheren Frequenzumfang deutlich.
- Bei der Produktion kommen weniger Chemikalien zum Einsatz, das freut vor allem die Umwelt.
- Der Herstellungsprozess beschleunigt sich.
- HD-Vinyl kann von allen handelsüblichen Plattenspielern wiedergegeben werden, es braucht keine neuen Abspielgeräte.
Nicht präzise genug: Warum es vorerst keine HD-Vinyl-Platten geben wird
Die Hoffnung der Branche war groß. Denn die Nachfrage nach Schallplatten ist in den letzten Jahren so stark angestiegen, dass die Hersteller kaum schnell genug produzieren können. Herstellungsprozess und -technik sind zudem häufig veraltet und nicht auf die großen Mengen eingestellt, die die Käufer verlangen. Das neue Verfahren von HD-Vinyl versprach hierfür eine gute Lösung.
Doch laut Günter Loibl reichte das digitale Verfahren nicht aus, um die Genauigkeit einer analogen Schneidemaschine zu erreichen. Zur Einordnung: Die erforderliche Präzision liegt hierfür im Bereich von weniger als einem Nanometer – der Laser schaffte es jedoch nur auf etwa 100 Nanometer. Die digitale Technik ist also immer noch nicht weit genug, um die analoge zu ersetzen. Da es an weiteren Geldern mangelte, musste Rebeat 2022 Insolvenz anmelden. Somit ist das Projekt vorerst gescheitert.
Zukunftssicher: Smarte Lautsprecher von Teufel
Nimmt HD-Vinyl einen zweiten Anlauf?
Die Frage, ob HD-Vinyl vielleicht doch eine Zukunft hat, entscheidet sich daran, wie die Herstellung durch den Laser noch präziser werden kann. Loibl jedenfalls glaubt, dass die Möglichkeiten noch längst nicht ausgereizt sind. Er sucht weiter nach Investoren für die Entwicklung eines neuen Verfahrens. Es könnte sich lohnen: Die Zukunft der Vinyl-Schallplatte wäre damit möglicherweise langfristig gesichert. Nicht nur Sound-Enthusiasten wie wir hätten ihre Freude dran.
Lesetipps: Die wichtigsten Infos rund um Plattenspieler findest du in unserem kleinen Plattenspieler-Guide. Außerdem geben wir dir Tipps zum Einstellen eines Plattenspielers, zum Anschließen eines Plattenspielers, zum richtigen Umgang mit Schallplatten und zur Reinigung und Pflege von Schallplatten.
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Teufel Soundsysteme für besten Schallplatten-Klang
Fazit: HD-Vinyl bleibt weiter ein Wunschtraum
- Die Idee, Schallplatten mithilfe digitaler Technik herzustellen, ließ sich wegen mangelnder Präzision nicht umsetzen.
- Ob HD-Vinyl durch ein präziseres Verfahren realisierbar ist, kann sich nur zeigen, wenn in die weitere Entwicklung investiert wird.
- Das Potenzial einer neuen Super-Schallplatte wäre immens.
Manfred Werner
28. Dez. 2020, 11:54
Und das Beste: Auch alte Plattenspieler können die neuen Scheiben lesen.
Schallplatten werden immer noch abgetastet und nicht gelesen.
Das „lesen“ ist ein Begriff aus der Computertechnik, da werden Daten gelesen.
Analoge Bild-/Tonträger werden abgespielt.
Dietmar Schöne
07. Mai. 2019, 18:23
Hallo Teufel Team
Da auch bei mir ein starkes Interresse an “ Vinyl “ besteht möchte ich fragen, ob in naher Zukunft, mit einem Röhrenverstärker aus dem Hause Teufel zu rechnen ist ? Das währe dann das Tüpfelchen auf dem i
mfG Dietmar
Teufel Blog Redaktion
09. Mai. 2019, 10:36
Hallo Dietmar, wir geben deinen Wunsch gerne in die Entwicklung.
Göpfert
07. Sep. 2018, 16:23
Na Endlich hat die Industrie es Kapiert !! Ich bin ein Platten Fan, habe über 100 LP`s . Mit dieser HD -Vinyl ist ja mein Wunsch in Erfüllung gegangen. Den die jetzige Herstellung dieser schwarzen Scheiben ist offt alles andere als Quallitatif,aber Kosten…schon viel Geld,weil sie rar sind.