Berlin ist laut, lebendig und voller Kontraste – genau das macht die Hauptstadt zu einem faszinierenden Drehort für Filmemacher. Zwischen Plattenbau und Prachtallee, Hinterhof und Hochhaus erzählt die Stadt Geschichten, die man sich nicht ausdenken könnte. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Filmgeschichte Berlins, besuchst berühmte Drehorte und nimmst vielleicht ein paar Ideen für deinen nächsten Besuch in der Hauptstadt mit.
Berlin macht großes Kino
Berlin war von Anfang an vorne mit dabei, als der Film laufen lernte. Ende des 19. Jahrhunderts führten die Brüder Skladanowsky im Berliner Varieté Wintergarten eine der weltweit ersten öffentlichen Filmvorführungen durch – noch bevor die Brüder Lumière in Paris an den Start gingen. Kurz darauf wurde Berlin zu einem Zentrum für Filmtechnik, Produktion und Innovation. 1912 wurden die Johannisthal Studios gegründet, Drehort vieler Stummfilme. In Berlin-Staaken wurde später eine Luftschiffhalle für die ganz großen Kulissen genutzt.
Mit der Gründung der UFA (Universum Film AG) 1917 entstand in Babelsberg vor den Toren Berlins eines der ersten großen Filmstudios Europas. Klassiker wie Metropolis (1927) von Fritz Lang oder Der blaue Engel (1930) mit Marlene Dietrich wurden hier produziert – und machten Berlin endgültig zum Schauplatz deutscher Filmgeschichte. In den 1920ern wuchs Berlin zum Zentrum des expressionistischen Films. Das Cabinet des Dr. Caligari (1920), von der UFA produziert und größtenteils in Berlin-Weißensee gedreht, ist eines der bedeutendsten Filmzeugnisse dieser Zeit.
Rund 100 Jahre später ist Berlin immer noch einer der produktivsten Filmstandorte Europas. Rund 6.200 Drehtage wurden 2022 allein in Berlin und Brandenburg gezählt. Manchmal spielt die Stadt sich selbst, manchmal Moskau, London oder gleich eine dystopische Metropole der Zukunft. Einmal im Jahr zeigt die Branche dann, was sie kann: bei der Berlinale, dem größten Publikumsfilmfestival der Welt und neben Cannes und Venedig eines der wichtigen Filmfestivals. Möglich macht das ein dichtes Netzwerk an Studios, Technikfirmen, Postproduktionen und Agenturen.
Dreh- und Angelpunkt ist bis heute Potsdam-Babelsberg – das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt, das mittlerweile Filme für Hollywood, Serien für Netflix und andere Streamingdienste produziert. Direkt neben den Studios befindet sich der Filmpark Babelsberg, ein interaktiver Themenpark, der Besuchern die Möglichkeit gibt, hinter die Kulissen der Filmproduktion zu blicken. Dort kannst du in Filmsets eintauchen, Requisiten bestaunen und bei Stuntshows den Nervenkitzel der Filmwelt erleben.
Das Deutsche Filmorchester Babelsberg spielt eine wichtige Rolle, nicht nur in der Berliner Filmszene. Es ist bekannt dafür, die Musik vieler Filmproduktionen zu einzuspielen und live auf der Bühne zum Leben zu erwecken. Wer also die Filmmusik liebt, sollte sich die Auftritte des Orchesters auf keinen Fall entgehen lassen.
Kein anderer Ort in Deutschland wird so häufig verfilmt, zitiert und inszeniert
Berlin ist ein einzigartiger Schauplatz. Die Stadt wird nicht nur wegen ihrer Architektur oder Geschichte verfilmt, sondern auch wegen der Kontraste, die hier aufeinandertreffen: Ost und West, Szene und Staatsakt, Glanz und Bruch. Viele Filme nutzen Berlin bewusst, um gesellschaftliche Entwicklungen greifbar zu machen. Good Bye, Lenin! (2003) erzählt vom Verschwinden eines Staates – und vom Versuch, ihn in einer Plattenbauwohnung künstlich am Leben zu halten. Das Leben der Anderen (2006) taucht tief in die Mechanismen der Überwachung ein – gedreht an Originalschauplätzen der ehemaligen Stasi. Und Victoria (2015), fast komplett in einer einzigen Kameraeinstellung durch die Berliner Nacht gedreht, zeigt die Stadt in Echtzeit – roh, pulsierend, ohne Inszenierung.
Auch Popkultur und Subkultur haben ihren Platz. Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981) macht Berlins Drogenszene der 1970er greifbar, Herr Lehmann (2003) fängt Kreuzberg kurz vor der Wende ein. Serien wie 4 Blocks (2017–2019) oder Kleo (seit 2022) schreiben diese Perspektiven fort – zwischen Milieu, Genre und Gesellschaftskommentar. Währenddessen lässt die Serie Babylon Berlin (seit 2017) die Stadt um 1930 mit all ihren faszinierenden und schrecklichen Facetten wiederauferstehen.
Berlin im Film ist oft ein Abbild dessen, was in der Stadt selbst passiert: Transformation, Konflikt, Aufbruch. Kein Wunder, dass sich so viele Geschichten hier verorten lassen – oder gar nicht woanders funktionieren würden.
Teufel Soundbars für dein Heimkino
Berühmte Drehorte in Berlin, die es auch bis nach Hollywood geschafft haben
Berlin ist einer der gefragtesten Drehorte Europas – und das aus gutem Grund. Hier findest du einige der bekanntesten Berliner Drehorte, die nicht nur in deutschen, sondern auch in internationalen Produktionen eine Hauptrolle spielen.
Flughafen Tempelhof (Operation Walküre, Tribute von Panem)
Mit seinen monumentalen Hallen, den weiten Rollfeldern und der strengen Architektur bietet der Flughafen Berlin-Tempelhof eine eindrucksvolle Kulisse für Erzählungen über Macht, Widerstand und Geschichte. Kein Wunder, dass internationale Produktionen wie Operation Walküre (2008) oder Die Tribute von Panem – Mockingjay (2014/2015) genau hier gedreht wurden.

Oberbaumbrücke (Lola rennt)
Die Oberbaumbrücke ist nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen Berlins, sondern auch ein beliebter Drehort für internationale Filmproduktionen. Berühmt wurde sie durch Szenen in Lola rennt (1998), in denen Franka Potente mit knallrotem Haar über die Brücke sprintet. Auch in Die Bourne Verschwörung (2004) ist sie kurz zu sehen – und im Thriller Unknown Identity (2011) mit Liam Neeson dient sie als Kulisse für eine spektakuläre Actionszene.

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Emil und die Detektive)
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist ein Schauplatz in Erich Kästners beliebtem Kinderbuch Emil und die Detektive. An der Kirche, die im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde und seitdem für Berliner Resilienz steht, wurden zwei Verfilmungen des Buches gedreht: die von 1931 (Regie: Gerhard Lamprecht) und die von 1954 (Regie: Robert A. Stemmle).

Glienicker Brücke (Bridge of Spies – Der Unterhändler)
Die Glienicker Brücke, die Berlin und Potsdam verbindet, war Drehort für Bridge of Spies – Der Unterhändler (2015) mit Tom Hanks. Das Setting ist historisch exakt: Während der Zeit der deutschen Teilung fand hier tatsächlich der Austausch von Spionen zwischen Ost und West statt.

Meistersaal am Potsdamer Platz (Das Damengambit)
Der Meistersaal nahe dem Potsdamer Platz gehört zu den traditionsreichsten Veranstaltungssälen Berlins – einst Tonstudio, heute auch beliebter Drehort. In Das Damengambit (2020) wurde er als edler Schauplatz für ein internationales Schachturnier inszeniert. Weitere Berliner Drehorte der Serie waren unter anderem die Karl-Marx-Allee, der Vorplatz des Bode-Museums sowie das Interieur des Friedrichstadt-Palasts.

Alexanderplatz (Die Bourne Verschwörung)
In Die Bourne Verschwörung (2004) trifft Jason Bourne (Matt Damon) auf Nicky Parsons an der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz. Inmitten einer Demonstration schafft er es, im Gedränge unterzutauchen. Diese Szene nutzt die pulsierende Atmosphäre des Platzes und die markante Architektur, um die Hektik der Verfolgungsjagd zu verstärken.

Mit Teufel machste dir dit Kino nach Hause

▶ CINEBAR 11 Surround „4.1-Set“: Starker Sound muss nicht kompliziert sein. Die kompakte Soundbar wird durch kabellose Rücklautsprecher und einen kräftigen Subwoofer ergänzt – für echtes Surround-Erlebnis ohne Kabelwirrwarr. Ideal für alle, die Kinoqualität mit minimalem Aufwand genießen wollen.
▶ DEFINION 3 Surround Power Edition „5.1-Set“Im neuen Tab öffnen: Dieses Komplettset liefert beeindruckenden Heimkinosound mit einem besonders kraftvollen Subwoofer. Hochwertige Komponenten sorgen für ein detailreiches Klangbild – ideal für alle, die Filme und Musik mit echtem Raumgefühl erleben möchten.
Dolby-Atmos-Lautsprecher von Teufel
Filmliebhaber aufgepasst: 4 Tipps für den nächsten Besuch in Berlin
Zum Abschluss findest du hier vier Tipps für besondere Orte in der Hauptstadt, die das Herz von Filmliebhabern höherschlagen lassen:
- Filmrauschpalast (Moabit): Unabhängiges Kollektivkino mit Charme. Im Sommer wird der Hof zum Freiluftkino, drinnen gibt’s Retro-Sessel, handverlesene Filme und Fassbier. Wer’s persönlich und unperfekt mag, ist hier genau richtig.
- Filmkunstbar Fitzcarraldo (Mitte/Kreuzberg): Das Fitzcarraldo ist ein Hybridort für Filmnerds und Nachtschwärmer. Gezeigt werden Kurzfilme, Independent-Produktionen, Festivalbeiträge – dazu gibt’s Drinks, Gespräche und (nicht selten) Regisseure im Raum.
- Filmerbe im Bundesarchiv (Hoppegarten): Das Filmarchiv des Bundesarchivs bewahrt historische Filmmaterialien aus über 100 Jahren auf. Die Sammlung ist nicht öffentlich zugänglich – aber es gibt gelegentlich Führungen, Vorträge und digitale Zugänge zu alten DEFA- und UFA-Filmen.
- Museum für Film und Fernsehen (Potsdamer Platz): Das Museum bietet eine faszinierende Reise durch die deutsche Filmgeschichte – von den ersten Stummfilmen bis hin zu den ersten Tonfilmen. Ein Highlight ist die Sammlung von Marlene Dietrich, darunter ihre Kostüme und Originalbriefe.
Bild 1: Colin SmithIm neuen Tab öffnen via Wikimedia CommonsIm neuen Tab öffnen, CC BY-SA 2.0Im neuen Tab öffnen.
Bild 2: Sarah JaneIm neuen Tab öffnen via FlickrIm neuen Tab öffnen, CC BY 2.0Im neuen Tab öffnen.
Bild 3: AnagoriaIm neuen Tab öffnen via Wikimedia CommonsIm neuen Tab öffnen, CC BY 3.0Im neuen Tab öffnen.
Bild 4: Matthias SüßenIm neuen Tab öffnen via Wikimedia CommonsIm neuen Tab öffnen, CC BY-SA 4.0Im neuen Tab öffnen.
Bild 5: A. SavinIm neuen Tab öffnen via Wikimedia CommonsIm neuen Tab öffnen, FALIm neuen Tab öffnen.
Bild 6: BahnfrendIm neuen Tab öffnen via Wikimedia CommonsIm neuen Tab öffnen, CC BY-SA 4.0Im neuen Tab öffnen.