Während die CD langsam, aber sicher ihrem Ende entgegensteuert, erleben Schallplatten trotz ihrer immensen Größe und dem Vormarsch von Spotify, Deezer und Co. ein ungeahntes Revival – und das nicht nur bei Nostalgikern. Der eine oder andere Newbie dürfte sich jedoch fragen, warum es die Scheiben in verschiedenen Formaten gibt. Wir klären auf.
Welche Schallplattengrößen gibt es?
Die Ursache für den Vinyl-Hype ist recht simpel: Schallplatten bieten einen warmen, authentischen und gleichzeitig hochqualitativen Klang. Vor allem im Vergleich mit MP3-Qualität schneiden Vinyl-Platten deutlich besser ab. Für viele Fans hat die Schallplatte außerdem etwas Entschleunigendes – was gerade in unserer schnelllebigen Welt Balsam für die Seele sein kann. Darüber hinaus haben viele Musikliebhaber auch einfach Spaß daran, Platten zu sammeln und diese zu pflegen.
Wer allerdings noch nicht allzu oft mit einer Schallplatte in Berührung gekommen ist, der wird noch so einige Fragen zu den schwarzen Scheiben haben, zum Beispiel im Hinblick auf die verschiedenen Formate. Klar, auf kleineren Platten befinden sich logischerweise weniger Titel, doch wo liegen die Unterschiede genau? Wir verraten dir, was die jeweilige Schallplattengröße zu bedeuten hat – und was du zu den verschiedenen Formaten noch alles wissen solltest.
Da Schallplattengrößen in Zoll angegeben wird, vorab ein kleiner Spickzettel für die Umrechnung von Zoll in Zentimeter:
Zoll ('', engl. inch) | Zentimeter (cm) |
---|---|
1'' | 2,54 cm |
7'' | 17,78 cm |
10'' | 25,4 cm |
12'' | 30,48 cm |
Vinyl mit 7 Zoll Durchmesser (17,78 cm)
Der kleinste aller Schallplattentypen kommt meist bei einer Single zum Einsatz, bisweilen auch bei einem Extended Play (EP). Eine Besonderheit gibt es in puncto Mittelloch. In aller Regel ist dieses – wie bei allen Schallplattengrößen – 7 mm groß. Bei den ältesten 7“-Singles, die Ende der 1940er- und in den 1950er-Jahren auf den Markt kamen, hat das Loch allerdings einen Durchmesser von satten 38,1 mm.
- Spieldauer pro Seite: ca. 5 Minuten (Single), 7 bis 8 Minuten (Extended Play)
- Abspieldrehzahl pro Minute: i. d. R. 45 rpm
Die Abkürzung rpm steht für „revolutions per minute“. In dieser Maßeinheit wird im englischsprachigen Raum die Drehzahl angegeben. Die deutsche Entsprechung ist „Umdrehungen pro Minute“ (abgekürzt U/min).
Vinyl mit 10 Zoll Durchmesser (25,4 cm)
10“-Platten haben heutzutage eher Seltenheitswert, sind aber bei Sammlern umso beliebter. In den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren wurde der Vinyl-Typ insbesondere für Langspielplatten, seltener auch für Singles und EPs verwendet. Allerdings setzte sich schnell die Variante mit 12 Zoll Durchmesser durch.
- Spieldauer pro Seite: ca. 3 Minuten (Single), 9 bis 12 Minuten (Extended Play), 13 bis 15 Minuten (Langspielplatte)
- Abspieldrehzahl pro Minute: i. d. R. 45 oder 33 ⅓ rpm, seltener 78 rpm
Vinyl mit 12 Zoll Durchmesser (30,48 cm)
Die 12“-Schallplatte gilt als die gängigste Schallplattengröße. Da die Platte naturgemäß am meisten Platz bietet, wird sie häufig als Langspielplatte (LP) genutzt. Aber auch für Maxi-Singles und EPs wird die Vinyl mit 12 Zoll Durchmesser verwendet. 12“-Maxi-Singles haben bis heute vor allem im Hip-Hop und in der elektronischen Tanzmusik eine hohe Relevanz und gehören zum Basic-Equipment vieler DJs.
- Spieldauer pro Seite: ca. 16 Minuten (Maxi-Single, Extended Play), 20 bis 25 Minuten (Langspielplatte)
- Abspieldrehzahl pro Minute: i. d. R. 33 ⅓ rpm, bei Maxi-Singles auch 45 rpm
Sonderformate: Diese Schallplattengrößen tanzen aus der Reihe
Neben den herkömmlichen 7“-, 10“- und 12“-Scheiben existieren noch weitere, weniger gängige Varianten. Beim US-amerikanischen Militärradio AFN in Frankfurt wurden beispielsweise ab 1949 riesige Schallplatten mit einem Durchmesser von knapp 16 Zoll (40 cm) abgespielt. Auch diese erreichten eine Drehzahl von 33 ⅓ rpm. Die Qualität war allerdings eher mäßig. Gleiches gilt für die 16 Zoll großen Schellackplatten, die in den 1940er-Jahren im Umlauf waren. Pressungen des Labels Durium Junior hatten dagegen einen winzigen Durchmesser von gerade mal 4 Zoll (10,2 cm).
Fun Fact: Bei der größten Schallplatte der Welt handelt es sich um eine Nachbildung der Eagles-LP „Hotel California“. Das 124,5 m große Unikat wurde 2014 für eine Konzertserie der Band in Los Angeles hergestellt und befindet sich auf dem Dach des Kia Forums in Los Angeles. Mehr als 250.000 qm Vinyl kamen bei der Produktion zum Einsatz.
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FAQ: Häufige Fragen zum Thema Schallplattengröße
Das Schallplattenformat hat per se keinen Einfluss auf die Tonqualität. Allerdings gilt: Je kürzer die Spieldauer, desto höher die Qualität. Daher klingt der Sound bei 12“-Maxi-Singles etwas hochwertiger als bei 12“-Langspielplatten. Hintergrund ist, dass die Rillen bei 12“-Maxi-Singles etwas breiter sind. Das hat zur Folge, dass die Grundlautstärke etwas höher und das Dynamikspektrum breiter ausfällt.
Nein, die allermeisten Plattenspieler, die auf dem Markt erhältlich sind, sind sowohl für Vinyl-Platten mit 33 ⅓ rpm als auch für Exemplare mit 45 rpm geeignet. Somit kannst du dir auf herkömmlichen Plattenspielern LPs, EPs und Singles anhören. Eine Ausnahme gibt es aber: Wenn du eine 7“-Single mit einem 38,1 mm großen Mittelloch abspielen lassen willst, benötigst du einen Single-Adapter.
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Schallplattengröße: Das Wichtigste in Kürze
- Die Angabe der Schallplattengröße in cm bzw. Zoll (engl. inch, Zeichen: “) ist im Hinblick auf die maximale Spieldauer ein entscheidender Faktor.
- 7“-Platten werden in aller Regel für Singles und seltener für Extended Plays (EP) verwendet.
- Scheiben im 12“-Format dienen häufig als Langspielplatten (LP) oder Maxi-Singles, eignen sich aber auch für Extended Plays (EP).
- Vinyl-Platten mit einer Größe von 10 Zoll spielen heutzutage kaum mehr eine Rolle.
Lesetipp: Du suchst für dein Wohnzimmer noch einen hochwertigen Plattenspieler? In unserem Plattenspieler-Guide erfährst du, worauf du beim Kauf achten solltest – und wie sich Stereoanlagen mit einem Plattenspieler erweitern lassen. Außerdem lernst du bei uns mehr über die Dos & Don’ts im Umgang mit Schallplatten(spielern).
Alle Bilder: Teufel