Sänger mit einem Mikrofon beim Chiemsee Reggae Summer.
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Riddims und Revolution: Die Entstehung des Reggae 

Zuletzt aktualisiert:

18.07.2025

Reggae erzählt die Geschichten von Hoffnung, Widerstand und der Suche nach Identität. In den 1960er Jahren, als Jamaika von sozialen und politischen Umbrüchen geprägt war, entstand dieses Genre auf den Straßen von Kingston. Was als eine Antwort auf soziale Ungerechtigkeit und politische Spannungen begann, hat sich über die Jahre hinweg zu einer bedeutenden Bewegung entwickelt. 

Trenchtown, Kingston: Die ersten Reggae-Rhythmen

Anfang der 1960er Jahre bestimmten Ska-Bands mit ihren schnellen Rhythmen und Bläsersätzen das Nachtleben der jamaikanischen Hauptstadt Kingston. Doch die Stimmung in der Stadt änderte sich. Politische Unruhen und das harte Leben in den engen Yards verlangsamten auch die Musik. Aus Ska wurde Rocksteady: weniger Instrumente, mehr Gesang, ein ruhigeres Tempo. 

Als auch dieser Stil an Popularität verlor, entstand daraus ein neuer Musikstil, der noch mehr Raum für den Bass bot und sparsamer mit den Offbeats der Gitarre umging. Kingston wurde zum Zentrum dieser Entwicklung. Sound-Systems, also mobile Lautsprecheranlagen, die DJs in Hinterhöfen und auf Straßen aufstellten, brachten den neuen Rhythmus direkt zu den Menschen. 1968 gaben Toots & the Maytals ihm einen Namen: Do the Reggay nannte Toots Hibbert seinen Song. Damit wurde ein jamaikanisches Patois-Wort für einen „schäbig“ gekleideten Menschen zum Begriff für ein ganzes Genre. 

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Reggae und Rastafari: „Get Up, Stand Up“ für Freiheit und Glaube 

Reggae ist eng mit dem Rastafari-Glauben verbunden. Dabei handelt es sich um eine religiöse und zugleich politische Bewegung, die in den 1930er Jahren in Jamaika entstand. Ihre Anhänger verehren den äthiopischen Kaiser Haile Selassie als göttliche Figur und betrachten Äthiopien, das oft als „Zion“ bezeichnet wird, als die spirituelle Heimat der afrikanischen Diaspora. Die Rastafaris lehnen Kolonialismus und soziale Unterdrückung ab. Sie verwenden den Begriff „Babylon“ als Symbol für Ungerechtigkeit und fordern die Rückbesinnung auf afrikanische Wurzeln und kulturelle Identität. 

Reggae wurde zum wichtigsten Sprachrohr dieser Botschaften. Die Texte handeln von sozialer Ungleichheit und Armut, aber auch von Spiritualität, Hoffnung und Freiheit. Die Farben Rot, Gold und Grün, die auch auf der äthiopischen Flagge zu finden sind, ebenso wie der Löwe von Juda und Dreadlocks, stehen bis heute für die Verbindung von Musik, Glaube und Widerstand. Musiker wie Burning Spear, Peter Tosh oder später Bob Marley machten diese Ideen weltweit bekannt und gaben dem Reggae eine spirituelle Tiefe. 

Haile Selassie in Paradeuniform mit erhobener Hand.
Haile Selassie, Kaiser von Äthiopien, gilt im Rastafari-Glauben als göttliche Figur und Symbol afrikanischer Selbstbestimmung.

Fühl den Beat: Komplettanlagen von Teufel 

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Bob Marley: Die Stimme der Unterdrückten 

Kein Künstler hat Reggae so geprägt wie Bob Marley. Aufgewachsen in Trenchtown, einem der ärmsten Viertel von Kingston, hatte Marley von Anfang an die Stimme der Unterdrückten in sich. Gemeinsam mit Peter Tosh und Bunny Wailer gründete er The Wailers. Sie verstanden ihre Musik nicht nur als Unterhaltung, sondern als Botschaft. Schon früh verbanden sie die „Riddims“ des Reggae mit den Ideen des Rastafari-Glaubens. 

In den 1970er Jahren unterschrieb Marley einen Vertrag bei Island Records. Mit Alben wie Catch a Fire, Rastaman Vibration und Exodus gelang es ihm, Reggae auf die internationalen Bühnen zu bringen. In Songs wie Get Up, Stand Up und Redemption Song sprach er über soziale Gerechtigkeit und Freiheit. Marleys Einfluss reicht bis heute. Mit seiner Musik und seiner Philosophie hat er Reggae zu einer universellen Sprache gemacht, die Menschen in allen Teilen der Welt verbindet. 

Is This Love ist einer der bekanntesten Songs von Bob Marley und verkörpert die sanfte, romantische Seite des Reggae:  

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Die Weiterentwicklung des Reggae: Von Roots zu Dancehall 

In den 1980er Jahren begann der Reggae, sich zu verzweigen. Während Künstler wie Burning Spear und The Abyssinians den klassischen Roots-Reggae weiterführten, nahmen neue Strömungen Fahrt auf. Die jüngere Generation in Jamaika begann, mit elektronischen BeatsIm neuen Tab öffnen zu experimentieren. So entstand Dancehall

In den 1990er Jahren feierte Dancehall seinen internationalen Durchbruch, beeinflusste Hip-HopIm neuen Tab öffnen und Pop und brachte Künstler wie Shabba Ranks, Super Cat und später Sean Paul hervor. Trotzdem lebt Reggae auch heute in vielen seiner Formen weiter. Künstler wie Chronixx, Protoje und Koffee bewahren den spirituellen und politischen Geist des Genres und erweitern es gleichzeitig mit neuen Einflüssen und experimentellen Elementen. 

Reggae und Dancehall hatten außerdem großen Einfluss auf die Entwicklung des Reggaeton, insbesondere in Bezug auf den Rhythmus und das Beat-Pattern. Oft wird dabei das sogenannte Dem-Bow-Riff verwendet, das sowohl im Dancehall als auch im Reggaeton sehr präsent ist. 

Temperature von Sean Paul ist einer der bekanntesten Dancehall-Songs: 

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Feel the Rhythm, Feel the Rhyme: Teufel bringt den Bass

Eine Gruppe junger Menschen posiert mit ROCKSTER NEO Lautsprechern.Im neuen Tab öffnen

ROCKSTER NEOIm neuen Tab öffnen: Dieser neue Party-LautsprecherIm neuen Tab öffnen von Teufel bringt der dir den Bass und die mitreißende Energie von Reggae überall hin. Mit seinem 300-mm-Tieftöner und Kompressionshochtönern liefert dieser Lautsprecher den perfekten Groove und erreicht eine Lautstärke von bis zu 130 dB. Verbinde bis zu 100 ROCKSTER NEO kabellos miteinander oder hol ihn dir direkt als Stereo-SetIm neuen Tab öffnen

ULTIMA 40 AKTIV 3Im neuen Tab öffnen: Mit ihrem 3-Wege-System liefert diese spielfertige StereoanlageIm neuen Tab öffnen ohne externen Verstärker einen klaren, kräftigen Sound und 260 Watt Leistung. Über HDMI ARCIm neuen Tab öffnen und Bluetooth aptX®Im neuen Tab öffnen streamst du Musik in hoher Qualität. Das elegante Design aus FSC-zertifiziertem Holz fügt sich nahtlos in jedes Zuhause ein und lässt sich mit einem SubwooferIm neuen Tab öffnen oder RearboxenIm neuen Tab öffnen erweitern. Bring den Groove von Jamaika direkt in dein Wohnzimmer! 

Der Sound für deine nächste Party

Diese Reggae-Festivals in Deutschland darfst du nicht verpassen 

Bis heute wird Reggae auf der ganzen Welt gefeiert. Auch in Deutschland gibt es einige Festivals und Veranstaltungen, die den Geist dieser Musikkultur lebendig halten. Sie sind Treffpunkte für die Community, um sich auszutauschen, zu tanzen und sich politisch und kulturell zu engagieren. Hier haben wir die wichtigsten Reggae-Festivals in Deutschland für dich aufgelistet: 

  • Reggae JamIm neuen Tab öffnen (Bersenbrück): Das größte Reggae-Festival in Deutschland lockt mit einer einzigartigen Atmosphäre inmitten der Natur. Hier treffen sich Reggae-Fans zu einem echten Gemeinschaftserlebnis und genießen ein starkes Line-up aus internationalen und lokalen Künstlern.
  • SummerjamIm neuen Tab öffnen (Köln): Direkt am Fühlinger See zieht das Summerjam jedes Jahr tausende Reggae-Liebhaber aus ganz Europa an. Internationale Top-Acts und eine entspannte Atmosphäre machen es zur größten Reggae-Veranstaltung in Deutschland.
  • Chiemsee Reggae SummerIm neuen Tab öffnen (Übersee): Reggae und Natur treffen hier am Chiemsee aufeinander. Dieses Festival bietet nicht also nicht nur groovigen Reggae-Sound, sondern auch eine atemberaubende Kulisse.
  • Keep It Real JamIm neuen Tab öffnen (Stuttgart): Ein gemütliches, familiäres Festival, das Reggae-Fans aus der Region und darüber hinaus anzieht.
  • Reggae in BerlinIm neuen Tab öffnen: In der pulsierenden Hauptstadt trifft Reggae auf Dancehall und elektronische Beats. Das für August geplante Festival feiert die Berliner und die internationale Reggae-Community. Außerdem stehen weitere Konzerte auf dem Plan, u. a. mit The Wailers.

Lust auf mehr Reggae? Hör dir die besten Klassiker in der Reggae-Klassiker-Playlist auf SpotifyIm neuen Tab öffnen an: 

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