Wie soll man neue Musik suchen und finden, wenn das Angebot unüberschaubar groß ist? Die Frage klingt eigenartig, schließlich ist online alles jederzeit und überall verfügbar. Tatsächlich klicken sich aber viele durch ausgenudelte Playlists und zu oft gehörte Alben – trotz der riesigen Auswahl. Die Suchmaschine für „Lieblingsmucke“ gibt es eben nicht. Da ist es gut zu wissen, wie man im Wust des Internets Musik entdecken kann, die einem gefällt. Wir stellen Websites und Apps vor, mit denen du neue Musik findest.
Auf Streaming-Portalen neue Musik finden
Die Musik-Streaming-Dienste selbst betreiben großen Aufwand, um ihre Hörer:innen mit neuer, bisher unbekannter Musik zu versorgen. Sie sitzen schließlich an der Quelle von Millionen verfügbaren Titeln. Wenn du die vorhandenen Funktionen richtig einzusetzen weißt, bekommst du stetig Nachschub an neuer Musik.
Übrigens: Tipps, wo du Musik kaufen kannst, geben wir dir an anderer Stelle!
Mit Spotify neue Musik entdecken
Bei Spotify hast du drei Funktionen, um neue Musik zu finden:
- Mix der Woche: Mit der Funktion „Für dich erstellt“ schlägt dir Spotify personalisierte, Algorithmus-basierte Playlists vor. Auf Grundlage deines Hörverhaltens bekommst du Titel und Künstler:innen vorgeschlagen, die du in Spotify bisher noch nicht gehört hast. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Mixtapes, u. a. „Mixtapes für jede Stimmung“ oder auch „Deine Genre-Mixtapes“.
- Release Radar: Diese Playlist stellt laufend Neuerscheinungen deiner Lieblingskünstler:innen vor. Jeden Freitag schlägt dir Spotify auf Grundlage deines bisherigen Hörverhaltens mehrere frisch veröffentlichte Titel vor.
- Mixtape: Du liebst die Gitarrenriffs des Hardrock oder die relaxten Rhythmen des Bossa Nova? Dann erstellt Spotify für dich ein Mixtape mit häufig gehörten Songs und musikalisch verwandten Empfehlungen.
Mit diesen Spotify-Tricks kannst du deine Playlisten noch besser organisieren, um neue Musik zu finden, die genau deinen Geschmack trifft.
Neue Musik finden bei TIDAL
Auch TIDAL bietet mehrere Möglichkeiten, neue Musik zu entdecken:
- Neuheiten der Woche: TIDAL fügt ausgewählte Songs von aktuellen Neuerscheinungen seiner Neuheiten-Playlist hinzu. So bekommst du einen einfachen und bunten Querschnitt durch zahlreiche Genres. Was dir gefällt, addest du zu deiner persönlichen Sammlung.
- My Mix: Basierend auf deinen bereits gehörten Songs und Alben stellt dir der Streaming-Dienst deinen individuellen Mix zusammen. Darin sind auch passende Titel enthalten, die du noch nicht gehört hast.
- Contributor Mixes: Diese kuratierten Playlisten regen dich dazu an, mehr von bestimmten Künstler:innen zu hören, die du magst oder entdecken möchtest. Sie werden dir anhand deines bisherigen Musikgeschmacks empfohlen.
Musik suchen mit Deezer
Beim Streaming-Dienst Deezer entdeckst du neue Musik auf diesen Wegen:
- Deezer Flow: Dieser KI-Musik-Generator liefert dir laut Deezer genau die Musik, die du magst, plus Empfehlungen, die darauf basieren. Das Besondere: Dein individueller Flow aktualisiert sich automatisch und merkt sich, was dir gefällt und was nicht. So entsteht eine immer neue, fortlaufende Playlist, mit der du dich unkompliziert überraschen lassen kannst.
- Gemeinschaftswerk-Playlisten: Playlisten anhören kann jeder – doch was, wenn mehrere Nutzer gemeinsam eine Liste zusammenstellen? Deezer erlaubt genau das: Die mit dem Gemeinschaftswerk-Symbol gekennzeichneten, öffentlichen Playlisten können Nutzer ganz einfach ergänzen. Auch so findest du Musik, die du noch nicht kennst.
- Artist Mixes: Ähnlich wie bei TIDAL geben dir diese Zusammenstellungen tiefere Einblicke in die Diskografie bestimmter Künstler:innen.
Soundbars mit Subwoofer von Teufel
Bandcamp – die künstlerfreundliche Alternative zu Streaming-Diensten
Bei vielen Streaming-Diensten besteht das Problem, dass die Künstler:innen eher schlecht vergütet werden – in der Regel werden pro Stream nur sehr geringe Cent-Beträge ausgezahlt. Anders bei Bandcamp: Hier geht es darum, Musiker:innen und Hörer:innen zusammenzubringen. Über die Seite kannst du deine Lieblingsbands direkt unterstützen – was angesichts der schwierigen Verhältnisse heutzutage wichtiger denn je geworden ist. Bei jedem Kauf auf Bandcamp gehen durchschnittliche 82 Prozent des Betrags an die Künstler:innen bzw. deren Plattenlabel. Diese entscheiden selbst, welche Songs und Alben sie zum Anhören und Herunterladen bereitstellen.
Um neue Musiktipps zu erhalten, gibt es auf der Bandcamp-Startseite die Discover-Funktion. Mithilfe einer einfachen Tag-Matrix aus Ober- und Untergenres sowie weiteren Kriterien lassen sich Neuveröffentlichungen und weitere Empfehlungen aufspüren. Angemeldete Nutzer:innen können zudem in ihrem persönlichen Musik-Feed die Aktivitäten ihrer Lieblingskünstler:innen verfolgen. Bei einem Kauf kann man sich in die Mailingliste eintragen und so ebenfalls auf dem Laufenden bleiben. Einzige Nachteile: Die Seite ist nicht auf Deutsch verfügbar und die Bezahloptionen sind relativ eingeschränkt.
Radiooooo – die musikalische Zeitmaschine
Auf radiooooo.com erwartet dich ein anderes, sehr spannendes Konzept: Anhand einer Weltkarte und Buttons für verschiedene Jahrzehnte kannst du dir Musik aus aller Welt anhören – von ganz, ganz frühen Aufnahmen von vor 1910 bis zu wortwörtlicher Zukunftsmusik, die von zeitgenössischen Künstlern komponiert wurde. Sogar der Soundtrack zur Titanic (nicht etwa der zum Film!) ist mit an Bord.
Bei dem 2013 gestarteten Projekt stellen engagierte Musikkenner und Plattensammler Tracks zum Streamen bereit. Es handelt sich um ganz und gar legal geteilte Streams, die von Hand kuratiert werden. Als Nutzer kannst du auch selbst zu dieser Musikvielfalt beitragen.
Hilfreiche Online-Tools für Musikempfehlungen
Auch abseits der Streaming-Dienste hast du eine Vielzahl an Möglichkeiten, im Netz auf neue Musik zu stoßen. Hier ein paar Beispiele.
Künstler-Netzwerk erstellen – mit dem Spotify Artist Network von polysys.net
Das Projekt Spotify Artist Network zapft die Datenbasis des größten Streaming-Dienstes der Welt an. Genauer gesagt macht das Artist Network sich das sehr umfangreiche Kategorieraster von Spotify zunutze. Jeder Spotify-Titel ist nämlich – abhängig von Faktoren wie Genres und Erscheinungsjahr – bestimmten Kategorien zugeordnet. Auf dieser Datengrundlage erstellen die Algorithmen Playlisten wie den Mix der Woche.
Auf der Website polsys.net findest du ein Tool, das einen von dir angegebenen Künstler:innen als Ausgangspunkt nimmt und von dort ein Netzwerk aus anderen Acts spinnt. Je näher eine Band an der zuerst angegebenen ist, desto mehr (musikalische) Gemeinsamkeiten bestehen. Je größer der Punkt einer Band ist, desto beliebter ist sie unter Spotify-Nutzenden. In unserem Beispiel haben wir ein Netzwerk um Metallica herum generieren lassen.
Die minimalistische Oberfläche ist denkbar einfach zu bedienen:
- Du gibst den Namen einer Band ein.
- Nach kurzer Ladezeit wird unter dem Eingabefenster der Name der Band eingeblendet.
- Du klickst den eingeblendeten Namen an und innerhalb weniger Sekunden erstellt das Tool ein Netzwerk.
Du kannst nun in die grafische Darstellung hineinzoomen und schauen, was alles um den eingegebenen Act herumschwirrt. Jeder der Punkte lässt sich anklicken und du wirst daraufhin zur entsprechenden Bandseite auf Spotify weitergeleitet.
Musicroamer: Die Musik-Mindmap erweitern
Die Website Musicroamer folgt einem ähnlichen Prinzip wie das Spotify Artist Network. Anders als auf polysys.net gehst du jedoch von einigen wenigen ähnlichen Musik-Acts aus und kannst, indem du auf einen von diesen klickst und dir weitere anzeigen lässt, das Netzwerk vergrößern. Durch Ziehen eines Künstler-Knotenpunkts veränderst du das Aussehen der Mindmap. Die Empfehlungen basieren ebenfalls auf Spotify, daher sind auch die gelegentlich verfügbaren Hörbeispiele von dort. Wenn du den Namen der jeweiligen Künstlerin bzw. des jeweiligen Künstlers im Player-Fenster anklickst, gelangst du direkt zum Streaming-Dienst.
Mit Gnoosic ähnliche Musik finden
gnoosic.com schlägt dir auf Grundlage von drei angegebenen „Lieblingsbands“ neue Musik vor. Du kannst dich mit gefällt mir, gefällt mir nicht oder kein Kommentar von Vorschlag zu Vorschlag klicken. Die Empfehlungen sind gut gemischt, meist passend und enthalten auch eher unbekannte Bands und Künstler:innen. Zuweilen erhältst du Hörbeispiele und Videos.
TasteDive: Universelle Empfehlungsmaschine und Community
tastedive.com lässt sich als Suchmaschine für Musik, Podcasts, Filme, Bücher, Spiele und mehr nutzen. Du gibst einfach ein Schlagwort in das Suchfeld ein und erhältst dann unter der Überschrift You might also like ähnliche Musikkünstler:innen angezeigt. In einem Info-Fenster kannst du mehr über einzelne Interpret:innen erfahren und dir Songs anhören. Die Empfehlungen lassen sich zudem nach Genres filtern. Das Besondere an TasteDive ist jedoch die Community: Wer ein Profil anlegt, kann seine Favoriten liken sowie eigene Listen erstellen und teilen. Es entsteht eine Art soziales Netzwerk über die Vorlieben der jeweiligen Nutzer:innen. Allerdings ist die Seite ausschließlich auf Englisch (wenngleich die Datenbank auch jede Menge deutsche Künstler:innen umfasst).
Online-Datenbanken für Musik-Fans
Wenn du regelmäßig auf die Suche nach neuer Musik gehst, hast du sicherlich schon deine Anlaufstellen. Hier drei Tipps für alle, die noch Inspiration brauchen.
last.fm: Riesige Scrobbler-Community
Wenn es darum geht, Musik online zu entdecken, ist last.fm für viele der Klassiker. Durch Erfassen („Scrobbeln“) angehörter Musiktitel erstellt man seine eigene Online-Musikbibliothek und kann an der weltweiten Community teilhaben. Anhand der jeweiligen Hörgewohnheiten gibt last.fm Empfehlungen für neue Musik und schlägt andere Nutzer:innen mit ähnlichem Musikgeschmack vor. Das Anhören von Musik über last.fm selbst ist seit 2014 nicht mehr möglich, sondern funktioniert über Spotify bzw. YouTube. Dafür ist die Integration des Scrobblers durch diverse Plug-in-Möglichkeiten sehr einfach. Die Website bietet mehrere einzigartige Features, um neue Musik zu finden, etwa eine Weltkarte oder aktuelle User-Charts.
Wikipedia: Bestens geeignet zu Recherchezwecken
Du hast Wikipedia nicht in dieser Liste erwartet? Den Zahn ziehen wir dir gern: Kaum eine Seite bietet so umfassende Informationen rund um Musik. Insbesondere die englischsprachige Wikipedia ist sehr ergiebig und lässt sich prima für Recherchen zu Genres, Musikakteuren und zur Musikgeschichte nutzen.
In den Überblicksboxen einzelner Genres sind unter anderem Subgenres, regionale Spielarten und verwandte Themen verlinkt. In umfangreichen Listen, die sich nach verschiedenen Parametern ordnen lassen, findest du unzählige Artikel zu Künstler:innen eines bestimmten Genres. Auf diese Weise entdeckst du schnell neue Sounds, von denen du vielleicht noch nie etwas gehört hast.
Einziges Manko: Newcomer:innen sind meist (noch) nicht vertreten. Das liegt ganz einfach daran, dass bislang nicht genügend nachweisbare Informationen zu diesen vorliegen. Doch bekanntlich wächst die Online-Enzyklopädie ständig. Womöglich trägst du sogar selbst dazu bei.
Discogs: Die Datenbank für Musik-Nerds
Die Community-basierte Datenbank discogs.com ist international eine echte Institution unter Musik-Fans. Auf der Grundlage der äußerst umfangreichen Künstlerverzeichnisse, Diskografien und vor allem Veröffentlichungsversionen von Tonträgern können Nutzer Bewertungen abgeben und Sammlungen anlegen.
Wenn du neue Musik finden willst, bietet dir die Stöbern-Rubrik eine ganz Reihe von Möglichkeiten. Du kannst die Datenbank nach Genre und Stil filtern. Noch mehr Filteroptionen bietet die erweiterte Suche. Die gefilterte Auswahl lässt sich wiederum nach Kriterien wie „am meisten gesammelt“ oder „angesagt“ sortieren. Discogs ist als Anlaufstelle für neue Musik vor allem dann hilfreich, wenn du etwas musikalisches Grundwissen mitbringst. Dann ist die Suche durchaus fesselnd und hilft dir dabei, sowohl Neuerscheinungen als auch bisher unbekannte Klassiker zu entdecken. Außerdem dient diese Seite als Marktplatz für Vinylplatten und CDs.
Du suchst die Musik aus – wir übernehmen den Rest
▶ Stereo: CD-Receiver und zwei Boxen, die es drauf haben – braucht ein Musik-Fan mehr, um glücklich zu sein? Die Komplettanlage THEATER 500 KOMBO bietet besten Stereo-Sound und moderne Standards wie Bluetooth aptX, NFC, DAB+ und USB-Schnittstelle.
▶ Streaming: WLAN? Check! Bluetooth? Check! Cinch-Eingang? Check! Die STEREO M 2 sind 3-Wege-Lautsprecher mit umfassender Konnektivität und herausragendem Sound.
▶ Vinyl: Der Plattenspieler DUAL DT 250 USB ist die optimale Ergänzung für unsere Anlagen. Er bietet – wie von DUAL gewohnt – herausragende Qualität. Mit ihm kannst du deine Platten auch digitalisieren. Der Plattenspieler ist mit allen Teufel Komplettanlagen kompatibel.
Weitere Lautsprecher für herausragenden Musikgenuss
Fazit: Anlaufstellen, um dein Musik-Universum zu erweitern
- Bei Streaming-Diensten wie Spotify, TIDAL oder Deezer hast du verschiedene einfache Möglichkeiten, neue Acts aufzuspüren.
- Die Streaming-Alternative Bandcamp bietet dir eine leicht zu bedienende Discover-Funktion.
- Online-Tools wie „Spotify Artist Network“ von polysys.net, MusicRoamer, Gnoosic oder TasteDive kannst du nutzen, um netzwerkartig neue Interpreten zu entdecken.
- Online-Communitys und -Datenbanken wie last.fm, Wikipedia oder Discogs halten umfassende Genreverzeichnisse und Diskografien bereit, in denen du bequem stöbern kannst.
Bild 2: ©TIDAL. Quelle: https://listen.tidal.com/
Bild 3: ©Deezer. Quelle: https://www.deezer.com/de/
Bild 4: ©Bandcamp. Quelle: https://bandcamp.com/
Bild 5: ©Polsys. Quelle: http://labs.polsys.net/playground/spotify/
Bild 6: ©Musicroamer. Quelle: https://www.musicroamer.com/
Bild 7: ©Gnoosic. Quelle: http://de.gnoosic.com/
Bild 8: ©TasteDive. Quelle: https://tastedive.com/music
Bild 9: ©last.fm. Quelle: https://www.last.fm/de/dashboard
Bild 10: ©Wikipedia. Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_blues_musicians
Bild 11: ©Discogs. Quelle: https://www.discogs.com