Dipol-Effektlautsprecher strahlen Schallwellen gleich in zwei Richtungen ab. Dieses besondere Abstrahlverhalten kann authentischen Kino-Sound im Wohnzimmer erzeugen.
Diffuse Schallverteilung durch die Effektlautsprecher
Beim Abmischen von Film-Soundtracks für das Kino geht der Toningenieur davon aus, dass der rückwärtige Kinoraum von einer Vielzahl rundherum an den Wänden befestigter Dipol-Lautsprecher beschallt wird. Durch diese Anordnung ist gewährleistet, dass der Schall die Hörer aus unterschiedlichen Richtungen erreicht und daher nicht zu orten ist. Es entsteht ein diffuses Schallfeld, das bei der Tonproduktion vorgesehen ist. Das verleiht dem Sound eine hohe Räumlichkeit und hat zudem den Vorteil, dass Zuschauer nicht verleitet werden, sich andauernd nach hinten umzudrehen – auf der Leinwand spielt stattdessen die Musik.

Daher verfügen moderne Kinos an den Seiten- und Rückwänden über etliche Lautsprecher. Diese sind für die Wiedergabe der Surround-Effekte zuständig. Damit sich die Effekte nicht orten lassen, mischen die Toningenieure die Soundtracks so ab, dass im Kinosaal durch möglichst viele Reflexionen eine eindrucksvolle Surround-Atmosphäre entsteht.
Wie Dipol-Effektlautsprecher den Kino-Sound erzeugen
Im Heimkino dürfte eine so aufwendige Lautsprecheranordnung kaum umsetzbar sein. Eine Lösung stellen aber „Vollbereichsdipole“ dar – spezielle Lautsprecher, die den Schall in zwei Richtungen abgeben und sich deshalb bei richtiger Aufstellung kaum orten lassen. Der Zuschauer nimmt die Surround-Effekte dann auch im Heimkino weitgehend als Reflexionen aus dem Raum wahr. Der Surround-Sound-Effekt aus dem Kino lässt sich so nahezu perfekt ins Wohnzimmer übertragen.
Wenn Speaker wie beispielsweise Front- und Center-Lautsprecher jedoch Soundeffekte gerichtet auf die Zuhörer abstrahlen, entsteht kein diffuser Klangcharakter und damit auch nicht der räumliche Klangeindruck, den der Tonregisseur für die jeweilige Filmszene herstellen wollte. Nur mit diffus wiedergegebenen Effektkanälen entsteht richtige Raumatmosphäre – ganz gleich, ob von einer weiten Prärielandschaft oder von einem engen Jazzkeller.
Anders sieht es dagegen bei Gaming-Sound aus. Hier will man eine gerichtete Abstrahlung erzielen, damit der Spieler zum Beispiel Gegner genau ortet. Viele Dipol-Lautsprecher von Teufel lassen sich deswegen per Kippschalter zu einem Direktstrahler umschalten. Bei Musik im Surround-Format gibt es unterschiedliche Ansätze. Je nach Genre sind Direktstrahler (Jazz, Rock, Pop) oder Dipol-Lautsprecher (Klassik) besser geeignet.
In diesem Beitrag erklären wir, wie Gamer das 3D-Sound-Format Dolby Atmos für PC und Xbox nutzen können.
Heimkinoanlagen von Teufel
So richtest du deine Dipol-Boxen richtig aus

Wie kannst du nun mit Dipol-Lautsprechern eine möglichst große, räumliche Effektkulisse herstellen?
Wichtige Anforderungen an Raum und Aufstellung sind: Es sollte genügend Platz für Dipol-Effektlautsprecher im Wohnzimmer vorhanden sein. Dipol-Boxen sollten auf Höhe des Hörerbereichs, besser aber einen Meter dahinter postiert werden. Außerdem sollten sie einen halben bis einen Meter über Ohrhöhe angebracht sein. Idealerweise sollten mindestens 50 Zentimeter Abstand nach hinten bis zur Rückwand bleiben, damit der Schall ungehindert rückstrahlen kann.
Sitzt du unmittelbar mit dem Rücken zur Wand, empfiehlt sich die Anbringung der Dipol-Boxen mittels Winkeln. Auch wenn du so nur einen Wandabstand von einigen Zentimetern herstellen kannst, ist der Betrieb von derart montierten Dipol-Lautsprechern meist effektgewaltiger als der Einsatz konventioneller Direktstrahler.
Ausführliche Informationen zur Speaker-Positionierung im Heimkino geben wir in unserem Ratgeber zur Lautsprecher-Aufstellung.
Diffuser Klang dank Direktstrahlern
Du kannst übrigens auch herkömmliche, direktstrahlende Boxen als Effektlautsprecher verwenden. Denn mit einem Trick lassen sich auch aus diesen räumliche, nicht zu verortende Klänge herauskitzeln. Die Boxen müssen dafür auf die gegenüberliegende Wand oder die Zimmerdecke ausgerichtet sein – etwa von einem Regal aus. Die so entstehenden Reflexionen erzeugen einen eindrucksvollen Rundumklang – preiswert, aber durchaus gut.
Unabhängig davon, ob du Dipol- oder Direktstrahler einsetzt, gilt Folgendes: Surround-Boxen sollten nie direkt auf die Ohren der Zuschauer gerichtet sein. Dann lässt sich nämlich die Schallquelle grundsätzlich orten, der Raumklangeffekt wird stark geschmälert.
✔ Ein weiterer Tipp: Stelle die Effektkünstler nicht zu laut ein! Übertrieben aufgedrehte Rückboxen nerven nicht nur, sie nehmen dem Kinospaß auch viel von seiner Authentizität.
Der Surround-Doppelpass – Dipol-Effektlautsprecher von Teufel

- ▶ Theater 500 Surround Dipole: High-End-2-Wege-System, hochpräzise phasenversetzte Wiedergabe und einfache Wandmontage durch integrierte Schlüssellochhalterung – die Theater 500 Dipol-Lautsprecher bringen authentischen Kinosound ins Wohnzimmer.
- ▶ System 6 THX Ausbauset: Mit den THX-zertifizierten Dipolen als Ausbau-Komponenten steigst du in die Heimkino-Champions-League auf. In den kompakten Effektlautsprechern sind pro Box nicht nur je zwei Hoch- und Mitteltöner, sondern auch ein Tieftöner untergebracht.
Schaltzentralen für deine Heimkinoanlage
Das Wichtigste über Dipol-Effektlautsprecher zusammengefasst
- Dipol-Effektlautsprecher strahlen Schallwellen nach vorne und hinten, nicht aber direkt auf den Hörerplatz ab.
- Das ungerichtete Abstrahlverhalten kann einen diffusen, äußerst räumlichen Klangeindruck erzeugen.
- Dipole werden in erhöhter Position auf Höhe des Hörerbereichs oder leicht hinter diesem montiert.
- Zur hinteren Wand sollten mindestens 50 Zentimeter Abstand bleiben, alternativ ist eine Montage auf Winkeln möglich.