Seit 1975 hebt die „Rocky Horror Picture Show“ die Grenzen zwischen Bühne und Leben auf – ein wildes Pop-Labor aus Camp, Glam und Befreiung. Passend zu Halloween wird aus dem Kino-Ritual wieder eine Nacht voller Glitzer, Grusel und Gemeinschaft, denn zum 50-jährigen Jubiläum kehrt der Kult in 4K und Dolby Atmos zurück. Hier erfährst du, was den Mythos trägt und wie du auch zu Hause mitfeiern kannst.
Von der Bühne auf die Leinwand: Wie alles begann
Als Underground Musical startete die Rocky Horror Picture Show 1973 in London. 1975 wurde sie dann verfilmt. Das Debüt ist zunächst gefloppt. Das Publikum blieb zur Primetime größtenteils aus. Doch in den Mitternachtsvorstellungen entwickelte das B-Movie sich zum Happening. Shadow Casts, die die Szenen live vor der Leinwand nachspielten, Zwischenrufe (Callbacks), Requisiten und die Time-Warp-Choreo machten das gemeinsame Kinoerlebnis aus. Plötzlich war es weit mehr als nur ein Kinofilm: Die Zuschauenden waren aktiv Teil der Show. Und das war der Durchbruch.
50 Jahre Rocky Horror Picture Show – Das Jubiläum rockt!
Nach 50 Jahren Rocky Horror Picture Show heißt das: Restaurierungen in 4K, Sonder‑Screenings und neue Lizenzrunden um den Stream. Vor allem aber: eine Community, die ihr Ritual erneuert. Wer heute erstmals ins Mitternachtskino geht, erlebt dasselbe Staunen – dieses Mal aber mit besseren Projektoren.
Die Story in kurz
Brad und Janet, ein brav-biederes Vorstadtpaar kurz vor der Hochzeit, suchen nach einer Autopanne mitten im Nirgendwo nach Hilfe und landen im Schloss von Dr. Frank‑N‑Furter. Dort erschafft Frank gerade seinen idealen Partner Rocky – ein naiver Muskel‑Adonis – und inszeniert eine Nacht aus Labor‑Show, Begehren und Kontrollverlust. Für Brad und Janet kippt Prüderie in sexuelle Selbstbestimmung und sie werden Teil der Rocky Horror Picture Show.
Kino-Feeling in den eigenen vier Wänden mit Teufel
Für die queere Community war der Camp-Klassiker früh mehr als Kult: Sie war ein Safe Space im Kinosaal. Dr. Frank‑N‑Furter verschiebt und spinnt Utopien. Das Motto „Don’t dream it, be it“ ist gelebte Gender‑Performance gegen die Norm. Dass Magenta und Riff Raff als Ambivalenz‑Figuren der Rocky Horror Picture Show enden, erzählt nebenbei von Macht, Begehren und Müdigkeit – und davon, dass Befreiung nie linear ist. Denn aus Mitspielern des Exzesses werden sie zur Ordnungsmacht, die Grenzen zieht, Kontrolle übernimmt und den Morgen erzwingt.
Der Moviecast von 1975: Kultbesetzung in Netzstrümpfen
| Figur | Schauspieler:in | Beschreibung |
|---|---|---|
| Dr. Frank-n-Furter | Tim Curry | Halb Wissenschaftler, halb Glam-Ikone – Frank-n-Furter spielt nicht nach Regeln, sondern erfindet neue. Mit Charme, Reizen und Chaos zieht er Brad und Janet in seinen Bann. Ohne ihn? Kein Wahnsinn, keine Show, kein gar nichts. |
| Brad Majors | Barry Bostwick | Der Inbegriff von Spießer-Vibes. Doch je länger er im Schloss ist, desto mehr bröckelt seine Fassade. Was bleibt, ist ein neugieriger Typ, der merkt: Sicherheit ist überbewertet, Erfahrung ist alles. |
| Janet Weiss | Susan Sarandon | Anfangs schüchtern, am Ende eine Wucht. Janet entdeckt im Schloss nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihre Lust. Sie wird zur Hauptfigur ihrer eigenen Story – mutig, laut, kompromisslos. |
| Riff Raff | Richard O’Brien | Der unheimlichste Butler seit jeher. Riff Raff redet wenig, sieht alles und spielt sein eigenes Spiel. Wenn er auf der Leinwand erscheint, ist sicher: Hier läuft was im Hintergrund – und das wird nicht gut ausgehen. |
| Magenta | Patricia Quinn | Riffs Schwester, ebenso still wie schlau. Magenta hat einen Blick, der so intensiv, durchdringend und beobachtend ist, dass es sich anfühlt, als würde sie nicht nur Oberflächen sehen, sondern Gedanken, Absichten oder die wahren Gefühle anderer Figuren erkennen. |
| Columbia | Nell Campbell | Pailletten, Pathos und ein zerbrechliches Herz – Columbia ist die tragische Party-Queen des Schlosses. Ihre Nummern funkeln, aber unter der Oberfläche brodelt’s. Fanliebe hat eben ihren Preis. |
| Rocky | Peter Hinwood | Der schönste Mann, der nie darum gebeten hat, erschaffen zu werden. Muskelpaket mit Babyblick. Er wird zur Projektionsfläche für Sehnsüchte, Machtfantasien und Frust. Kein Wunder, dass er irgendwann platzt. |
| Eddie | Meat Loaf | Kommt auf dem Motorrad, geht in den Kühlraum – Eddies Auftritt ist kurz, laut und unvergessen. Rock’n’Roll in Person, mit mehr Vergangenheit, als es der Szene lieb ist. |
| Der Erzähler | Charles Gray | Der Einzige mit Anzug und trockenen Kommentaren. Der Kriminologe erklärt, ordnet und bleibt dabei genauso verrückt wie der Rest – nur eben mit British Understatement. |
Was hat es mit dem Time Warp auf sich?
Der Time Warp ist nicht nur der bekannteste Song der Rocky Horror Picture Show, sondern auch ihr Moment der totalen Eskalation. Waren Janet und Brad eben noch Zuschauende, werden sie mit diesem Song Teil der Performance. Der Text? Ironisch, wild, eine Anleitung zum Ausbrechen. Bewegung, Zeit, Lust – alles wird verdreht, alles ist erlaubt. Mit diesem Song ist klar: Ab jetzt gibt’s keine Normalität mehr. Und das Publikum ist angehalten, mitzumachen! Die folgenden Zwischenrufe gehören fest zur Tradition und variieren je nach Stadt und Shadow-Cast, aber ein paar Klassiker tauchen fast überall auf:
- „Again!“ – nach dem Refrain
- „With your hands on your hips!“ – als Chor-Echo
- „Pelvic thrust!“ – gemeinsam gerufen
- „Jump to the left!“ – als Count-in
- „Knees in tight!“ – für extra Energie
Songs & Soundtrack – die komplette Trackliste
Neben dem Time Warp gibt es natürlich noch viele weitere wunderbare Songs. Der The Rocky Horror Picture Show-Soundtrack ist ein wahrer Camp‑Kanon. Hier die Stücke des Films in der gängigen Reihenfolge:
| Titel | Szene/Funktion | Lead Stimme |
|---|---|---|
| Science Fiction/Double Feature | Opener, Kinomythen Prolog | Richard O’Brien (Stimme; ikonische Lippen im Bild) |
| Dammit, Janet! | Verlobung, Naivitätspostkarte | Brad & Janet |
| Over at the Frankenstein Place (There’s a Light) | Weg zum Schloss | Brad, Janet, Riff Raff & Magenta |
| The Time Warp | Begrüßungsritual | Riff Raff, Magenta, Columbia (+ Ensemble) |
| Sweet Transvestite | Frank betritt die Bühne | Frank-n-Furter (Tim Curry) |
| The Sword of Damocles | Rockys „Geburtslied“ | Rocky |
| I Can Make You a Man | Franks Pygmalion Arie | Frank-n-Furter |
| Hot Patootie – Bless My Soul | Eddie crasht das Labor | Eddie (Meat Loaf) |
| I Can Make You a Man (Reprise) | Frank setzt nach | Frank-n-Furter |
| Touch a, Touch a, Touch a, Touch Me | Janets Erwachen | Janet |
| Once in a While | Brads Zweifel (deleted/extended) | Brad |
| Planet, Schmanet, Janet (Wise Up, Janet Weiss) | Frank greift durch | Frank N Furter |
| Rose Tint My World (Floor Show) | Finale Suite – Teil 1 | Columbia, Rocky, Brad, Janet |
| Don’t Dream It, Be It | Finale Suite – Teil 2 | Frank-n-Furter (+ Ensemble) |
| Wild and Untamed Thing | Finale Suite – Teil 3 | Frank-n-Furter |
| I’m Going Home | Franks letzte Ballade | Frank-n-Furter |
| Super Heroes | Aftermath | Brad & Janet (Ensemble) |
| Science Fiction/Double Feature (Reprise) | Abspann | Ensemble |
Rocky Horror Show mit Teufel anhören wie live

▶ CINEBAR 11 für Dolby Atmos „2.1-Set“Im neuen Tab öffnen: Schlank im Look, groß im Klang – mit dieser Dolby Atmos SoundbarIm neuen Tab öffnen holst du dir echten 3D-Sound ins Wohnzimmer. Ob Dr. Frank singt oder ein Alien landet: Die CINEBAR 11 sorgt dafür, dass du mittendrin bist – mit kräftigem Bass, klaren Dialogen und ganz viel Drama.
▶ ULTIMA 40 Surround + DENON X3800H für Dolby AtmosIm neuen Tab öffnen: Wenn’s richtig groß werden soll, bringt dir dieses 5.1.2-Set Dolby Atmos in voller Pracht: nicht virtuell, sondern echt – inklusive REFLEKT-Höhenlautsprechern und Denon-ReceiverIm neuen Tab öffnen mit 8K-Support. Die neuen ULTIMA 40 sorgen für druckvollen, detailreichen Sound, der nicht nur knallt, sondern sich anfühlt wie mitten im Geschehen. Für alle, denen „nur hören“ einfach nicht reicht.
Können auch Dolby Atmos:
Warum der Kultfilm nie alt wird
- Ein Film, der dich nicht loslässt – je öfter du schaust, desto mehr wirst du Teil davon
- Frank-n-Furter ist keine Figur – er ist ein Manifest für Freiheit und Stil
- Der Time Warp ist kein Tanz, sondern ein Moment – bei dem alle aufspringen, ob sie wollen oder nicht
- Der Soundtrack? Laut, queer, kompromisslos – und heute genauso relevant wie 1975
- 4K-Revival, Fanpower, Live-Screenings: Rocky Horror lebt – auf der großen Leinwand und bei dir im Wohnzimmer
Rocky Horror in Berlin: live & auf der Leinwand
| Ort | Spielzeiten | Hinweis |
|---|---|---|
| Babylon BerlinIm neuen Tab öffnen | 31.10.2025, 22:30 01.11.2025, 21:30 | OV Live-Shadow-Cast (RHPS Berlin) Mitsingen & Callbacks ausdrücklich erwünscht Keine Wurf-Requisiten erlaubt Weitere Infos zum ScreeningIm neuen Tab öffnen |
| Kant KinoIm neuen Tab öffnen | 30.10.2025, 20:00 31.10.2025, 20:00 | OV Halloween-Special „50 Years Rocky Horror“ Kostüme willkommen Weitere Infos zum Screening |
| RambaZamba Theater Im neuen Tab öffnen | 29.10.2025, 19:30 30.10.2025, 19:30 21.11.2025, 19:30 22.11.2025, 19:30 | Drag-Show Einlass ab 18 Jahren Keine Wurf-Requisiten erlaubt Weitere Infos zur VorführungIm neuen Tab öffnen |
| Zeiss-GroßplanetariumIm neuen Tab öffnen | 31.10.2025, 22:30 01.11.2025, 22:30 | Kino im Planetarium Reihe „Late Night Cult Movies“ Weitere Infos zum ScreeningIm neuen Tab öffnen |
Titelbild: IMAGO Images









