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Was ist K-Pop? Koreanische Popmusik kurz erklärt

Zuletzt aktualisiert:

01.12.2025

K-Pop: Alles nur Kitsch und Kommerz oder doch viel mehr? Namen wie BTS, BLACKPINK, EXO, TWICE, SEVENTEEN, Red Velvet, TXT oder BIGBANG tauchen in Playlists, auf TikTok, in Serien und in den Charts auf. Die Liste an K-Pop-Acts wächst ständig weiter. Klar ist: K-Pop ist längst mehr als eine Musikrichtung. Hinter den Songs stehen aufwendig inszenierte Performances, weltweite Fandoms und ein eigenes Ökosystem aus Entertainment-Firmen, Social Media und Merch. Über jeden Aspekt könnte man einen eigenen Artikel schreiben, so komplex ist dieses Universum. Hier geben wir dir einen kompakten Einstieg in die Welt des K-Pop.

Was ist K-Pop?

K-Pop ist eine Abkürzung für südkoreanische Popmusik. K-Pop zeichnet sich durch eingängige Melodien, synchronisierte Tanzchoreografien und eine visuell ansprechende Performance aus. Die Musikrichtung kombiniert dabei Elemente aus verschiedenen Genres wie Pop, Hip-Hop, R&B und elektronischer Musik. K-Pop-Gruppen bestehen in der Regel aus mehreren Mitgliedern, die von Talentagenturen trainiert und gemanagt werden.

Die Popularität von K-Pop hat sich in den letzten Jahren weltweit verbreitet und eine enthusiastische Fangemeinde, bekannt als „K-Pop-Fans“ oder „K-Pop-Stans“, hervorgebracht. Diese Fans unterstützen ihre Lieblingsgruppen und Künstler mit großer Hingabe und sind aktiv in den sozialen Medien und bei Musikcharts beteiligt. K-Pop hat nicht nur musikalischen Einfluss, sondern auch kulturelle Bedeutung, da es einen Einblick in die koreanische Popkultur und die damit verbundenen Trends, Mode und Beauty-Standards bietet.

Lesetipp: Auch die südkoreanischen Filme und Serien erreichen ein großes internationales Publikum. Bei uns findest du die besten Watch-Tipps!

K-Pop: Im Spannungsfeld von Diktatur und Demokratie

K-Pop, also südkoreanische Popmusik wie wir sie heute kennen, ist eng verknüpft mit der Liberalisierung der Medien in den 1990er Jahren sowie der Ausbreitung der Kommunikationstechnologie. Bis zur Demokratisierung Südkoreas Ende der 1980er Jahre bestimmte die Militärdiktatur über sämtliche Elemente der künstlerischen Darbietung. Letztlich standen die koreanischen Medien unter der vollen Kontrolle der Regierung. Als die massiven Zensuren gelockert wurden, hatte das auch Auswirkungen auf das bis dahin vorherrschende Star-Selektionsverfahren.

Amerikanische Inhalte erhielten Einzug in den koreanischen Alltag und verdrängten viele traditionelle Formate von den TV-Bildschirmen. Der Wirtschaftsaufschwung der 1990er Jahre sorgte zudem für mehr Kaufkraft und weckte in der Bevölkerung die Lust auf Neues. Ein Umfeld, in dem sich K-Pop gut entwickeln konnte.

K-Pop-Newcomer & Durchstarter

Die K-Pop Band Seo Taiji and the Boys markiert 1992 einen Wendepunkt und sorgt für eine Innovation in der musikalischen Programmatik Südkoreas. Das Trio fusioniert Elemente des Rap, Techno, Rock und R&B, singt dazu in koreanischer Sprache und liefert zudem choreografisch eine beeindruckende Performance. Seo Taiji and the Boys revolutionieren die Ausrichtung der koreanischen Musikindustrie und gewinnen die Zuschauerschaft im Eiltempo für sich. Die Texte sind durchweg frei von negativen Inhalten. Insbesondere Kids und Jugendliche erhalten durch die K-Pop-Band ein neues Genre. Doch K-Pop erobert auch durchaus höhere Altersklassen.

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Seo Taiji and the Boys – Nan Arayo (I Know) 1992 in der Samstags-Musikshow von MBC

Seitdem hat sich K-Pop, in Südkorea auch Gayo (가요) genannt, in nicht einmal 30 Jahren weltweit zu einer der beliebtesten Popkulturen entwickelt, was vor allem durch das Internet begünstigt ist. Doch genau aufgrund des Internets drohte der koreanische Musikmarkt um die Jahrtausendwende einzustürzen. Filesharings machten die Runde und Koreas eigene Peer-to-Peer-Dienste brachten den Verkauf von CDs und Kassetten fast zum erliegen; Stores mussten schließen. 

Südkoreas damals noch sehr lückenhafter Urheberrechtsschutz stellt die Musikindustrie vor die Herausforderung, mit Online-Diebstahl umzugehen. Erst die Gründung von RIAK (Recording Industry Association of Korea) und KMCA (Korea Music Copyright Association) machen der Online-Piraterie ein Ende. In Übereinstimmung mit den neu durchgesetzten Regeln der Branche entstanden Deals mit Streaming-Diensten und der Markt stabilisierte sich.  

Die Musikindustrie wurde Stück für Stück immer professioneller und bringt bevorzugt bunte Boy Bands und Girlgroups hervor, die handverlesen gecastet und gezielt ausgebildet werden. Als das Video Gangnam Style von Psy 2012, nur zwanzig Jahre nach den ersten TV-Auftritten von Seo Taiji and the Boys, auf YouTube erstmalig die Marke von einer Milliarde Views erreichte, machte dies den koreanischen Künstler zum globalen Superstar.

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PSY – „Gangnam Style“ von 2012 mit über 4 Milliarden Aufrufen bis heute

Englischsprachige Wendungen, geschlechtliche Anspielungen wie „hey sexy lady“ oder die Zurschaustellung fast nackter Körper war noch wenige Jahre zuvor in Südkorea undenkbar. Dennoch bekannte sich die koreanische Musikindustrie zu dem moralischen Kodex und produzierte Inhalte, die die Tugenden aufrecht erhalten sollen. Nicht zuletzt das ist ein Begleitkriterium dafür, dass Hallyu, die koreanische Welle, vor allem in Asien so stark eingezogen ist.

Wer K-Pop als klischeehaft oder kitschig betrachtet, liegt damit zwar nicht unbedingt falsch, muss aber auch anerkennen, dass Tradition und Konservatismus trotz demokratischer Einflüsse in der koreanischen Musikindustrie tief verankert sind.

The Big Three des K-Pop

Die sogenannten Big Three umfassen SM Entertainment, JYP Entertainment und YG Entertainment. Diese Unternehmen prägten die koreanische Popindustrie besonders stark in den 1990er und 2000er Jahren. Sie entwickelten das Idol-System weiter, etablierten Trainingsprogramme und formten viele der erfolgreichsten Boy- und Girlgroups der frühen K-Pop-Ära.

Auch heute spielen sie eine zentrale Rolle. SM Entertainment steht unter anderem hinter BoA, TVXQ, Super Junior, EXO, Red Velvet und NCT. JYP Entertainment formte Gruppen wie 2PM, TWICE, Itzy und Stray Kids. YG Entertainment prägte Acts wie BIGBANG, WINNER, iKON und BLACKPINK.

Mit HYBE, früher Big Hit Entertainment, hat sich inzwischen ein weiterer großer Player etabliert. HYBE betreut unter anderem BTS, TXT, Solokünstler wie RM, J-Hope und Agust D sowie mehrere verbundene Labels. Viele Fachmedien sprechen heute von den Big Four der koreanischen Entertainmentbranche. Die Bezeichnung Big Three bleibt dennoch verbreitet, da SM, JYP und YG das Fundament des modernen K-Pop gelegt haben.

Die Erschaffung der K-Pop-Idols

Was die Entwicklung der modernen Ausbildungsprogramme anbelangt, widmen wir uns exemplarisch Lee Soo-man, dem Gründer von SM Entertainment. Denn aus seiner eigenen negativen Erfahrung heraus erfindet er damals ein System zur Erschaffung des perfekten Popstars: Sämtliche Positionen werden von SM Entertainment selbst besetzt. Von den Castings bis zur Vermarktung läuft jeder noch so kleine Prozess in Inhouse-Regie. In der Star-Making-Academy ist nichts dem Zufall überlassen. Trainees erhalten Gesangs-, Schauspiel-, Tanz- und Verhaltensunterricht und müssen sich zudem charakterlich als tauglich erweisen, um bei einem Casting gute Chancen zu haben. Formationen werden selektiert nach Optik, Talent und Charakter. Alles muss stimmen.

Zielgruppenbefragungen ergaben schon damals, dass sich Fans (Stans) von ihren Idols vor allem herausragend gutes Aussehen und geballtes Talent wünschen. Der kollektive Wunsch wird in das Inhouse-Konzept integriert und der Erfolg von beispielsweise der Boygroup H.O.T (High-five Of Teenagers) zeigte, dass die Methode funktioniert.

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H.O.T. treibt tausenden Koreanerinnen die Tränen ins Gesicht und lässt Fans vor Begeisterung kreischen.

Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte sich die Struktur der heutigen südkoreanischen Musikindustrie und ihrer Unterhaltungsunternehmen. Doch um am Weltmarkt partizipieren zu können, reicht es nicht mehr aus, auf Koreanisch singen zu können. Das Repertoire der heutigen Trainees muss mindestens zwei weitere Sprachen umfassen, um auf Japanisch, Chinesisch oder Englisch auftreten zu können und auch eine entsprechende kulturelle Ausbildung steht auf dem Programm.

Jede Talentschmiede hat ihr individualisiertes Ausbildungsprogramm. Doch allen gemein ist, dass es hart ist. Wer die Ausbildung als Trainee durchläuft, bei einem Casting gewinnt und schließlich solo oder in einer Formation zum Idol wird, erntet enormen Ruhm. Idols gelten zu den begehrtesten Menschen der Welt. Ihr Image ist zur Perfektion kreiert. Das schafft allerdings auch eine Kontroverse: Für manche sind Idols machtlose Marionetten eines sie beherrschenden Systems, andererseits werden sie von ihrem Fandom für ihre Ausdauer, Disziplin und Leistung und Vorbildfunktion bewundert.

Idols in der Werbung

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NTC 127 für Coca Cola

Wer sich fragt, warum K-Pop-Idols außerdem in unzähligen Werbespots, Videoclips, Shows und Soap-Operas zu sehen sind, findet die Antwort in der bereits angesprochenen Digitalisierung der Musik. Als die physischen Albumverkäufe einbrechen, gleichen die Entertainmentunternehmen ihre finanziellen Verluste aus, indem sie Idoles alles verkaufen lassen, was der Markt hergibt. Mit Erfolg! Merchandiser und Unternehmen etablieren diese lukrative Strategie in ihr Gesamtkonzept. Quasi jedes mögliche Medium des koreanischen Marktes wird seitdem mit der Präsenz der beliebten Idoles gesättigt. Wird ein Idol mit einem bestimmten Produkt gesehen, ist es am Folgetag leergekauft.

K-Pop aufs Ohr mit Teufel

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Meister der imaginativen Welten und komplexen Songs

Eine Kernkompetenz der südkoreanischen Entertainmentunternehmen ist die gekonnte Erzeugung imaginärer Welten und das Wiederbeleben vergangener Zeiten. So erhalten auch 90-er Jahre heute neuen Glanz. K-Pop Bands wie BIGBANG, 2PM oder TVXQ sorgen durch anspruchsvolle Choreografien, aufwendige Kulissen, Throwback-Fashion und intelligent kombinierte Mischungen aus R&B, Pop und Elektro dafür, dass Fans (beziehungsweise Stans) vor Nostalgiegefühlen entzücken. Weit über 100 Millionen Aufrufe auf YouTube sind keine Seltenheit.

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Die Boys von BIGBANG wurden seit 2017 nacheinander zur Wehrpflicht eingezogen. Zuletzt hat Seungri im März 2020 mit dem Dienst begonnen.

Außerdem lebt K-Pop kein Nischendasein: Die bunten Bildwelten, stilisierten Darbietungen, erhebenden und Energiegeladenen, teils aber auch melancholischen Melodien und vielfältigen Lyrics sind für die Masse konzipiert. K-Pop ist dabei weit komplexer als viele meinen und umfasst ein musikalisch sehr breites Spektrum. Nicht nur, dass die Produktionen aufwendig sind: Jedem Song, jedem Video und jeder Show gehen jeweils vollständige Konzepte voraus. Viele K-Pop Songs überraschen dabei durch intelligente Brüche. Rap-, Techno oder Rock-Einlagen kommen zum Einsatz, die auch bisherige Nicht-K-Pop-Fans abholen sollen. K-Pop fusioniert mehrere Genres in einen Song. Häufig wechseln Tempo und Stimmung. Die Videos sind meist schnell geschnitten. Durch diese Überraschungsmomente wird K-Pop nie langweilig. Neben der Komposition wird aber vor allem auf eines immer gebaut: exzellentes Aussehen der Idols.

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BLACKPINK – ‚How You Like That‘ 

Das K-Pop-Phänomen BTS

Die siebenköpfige Boygroup BTS (auch Bangtan Boys; Hangeul: 방탄소년단, RR: Bangtan Sonyeondan) hat sich seit ihrem Debüt 2013 stetig weiterentwickelt. Als erste K-Pop-Band eroberte sie die US Albumcharts, war bisher zwei Mal bei den Grammy Awards und liefert einen Super-Hit nach dem anderen. Zig Millionen folgen der Band auf ihren Social Media Kanälen.

Heute gilt BTS als die beliebteste Boygroup der Welt. Der Bandname Bangtan Sonyeondan setzt sich zusammen aus 방탄 (=kugelsicher) und 소년단 (=Pfadfinder). Dem Akronym „BTS“ wurde 2017 die Bedeutung „Beyond the Scene“ hinzugefügt. BTS heben sich in einigen Aspekten von der koreanischen Popindustrie ab. Nicht zuletzt dadurch, dass Big Hit Music (Big Hit Entertainment) ihren Künstlern mehr gestalterischen Freiraum einräumt als die meisten Player der südkoreanischen Musikindustrie. Die Mitglieder der Band sind aktiv am Komponieren und Schreiben der Songs beteiligt, was in der Industrie selten zu finden ist. Außerdem thematisieren BTS in ihren Texten nicht mehr nur konventionell konforme Inhalte sondern auch solche, die innerhalb der Szene als kontrovers oder tabu gelten. BTS behandeln ein weites Spektrum an gesellschaftlich relevanten Themen, motivieren und haben ein besonders starkes Band zu ihren Fans.

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„Spring Day“ wird von manchen als Ode an den Untergang der Sewol-Fähre in Verbindung gebracht. Der Riesenhit wurde 2017 von den Melon Music Awards zum Song des Jahres gekürt.

Die wohl berühmteste K-Pop-Band der Welt bezieht auch Stellung zu unbeliebten und politischen Themen. Nach dem Tod von George Floyd setzt Band Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus, indem sie 1 Millionen Dollar an Black Lives Matter spendet. Auch andere K-Pop-Künstler spenden.

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In den Jahren 2022 bis 2025 legten BTS eine Gruppenpause ein, da alle Mitglieder ihren südkoreanischen Pflicht-Wehrdienst absolvierten. Seit Abschluss des Dienstes im Jahr 2025 arbeitet die Band wieder gemeinsam an neuer Musik und hat ein Comeback-Album sowie eine Welt-Tour für 2026 angekündigt.

Der Einfluss der Fans

Die BTS A.R.M.Y (oft einfach ARMY genannt) zeigte ihren Einfluss unter anderem, als sie 2020 innerhalb von 24 Stunden dieselbe Spendensumme wie die Band selbst für #matchamillion aufbrachte. „A.R.M.Y“ (아미) ist der offizielle Name des BTS-Fandoms und steht für „Adorable Representative M.C. for Youth“. Die Farbe Lila gilt als Symbol für Vertrauen, Loyalität und die Verbindung zwischen Band und Fans.

Das Fandom machte sich in mehreren Situationen bemerkbar. Als ein bayrischer Radiomoderator die Band öffentlich rassistisch beleidigte, sorgte die stark vernetzte ARMY dafür, dass das Thema internationale Aufmerksamkeit erhielt und eine Entschuldigung folgte. Auch historisch spielte die Online-Organisation der K-Pop-Fans eine Rolle. Bei Wahlkampfveranstaltungen in den USA im Jahr 2020 kauften Fans und TikTok-Nutzer Tickets, erschienen aber nicht, was zu deutlich geringeren Zuschauerzahlen führte.

2018 hielt BTS eine Rede im Saal der UNO. Es ging um Chancengleichheit in Bildung und Beruf, im Zuge der Generation Unlimited. Außerdem drehte die Band ein Musikvideo zu dem Song Permittion to Dance und tanzte dabei durch das Hauptquartier der UN. Auch dieses Mal überbringen sie eine Botschaft und senden einen Apell für den Respekt junger Generationen, mehr Nachhaltigkeitsziele und das Beenden von Armut.

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Botschaften tragen auch andere K-Pop-Bands in die Welt, doch BTS kommt als Gesamtpaket sicher eine Sonderstellung im K-Pop-Universum zu.

Man mag K-Pop lieben oder nicht, doch zu übersehen ist die Bewegung sicher nicht mehr. Auch in Europa und Deutschland ist die Welle längst angekommen.

Teufel bringt K-Pop zum Klingen

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Häufig gestellte Fragen zu K-Pop

Was ist das Besondere an K-Pop?

Das Besondere an K-Pop ist, dass in einem Hit mehrere (meistens drei) unterschiedliche Musikstile miteinander kombiniert werden. Die Musik ist tanzbar, häufig geladen von kräftigen Beats und umfasst ein musikalisch sehr weites Spektrum. Durch die Einbindung von Brüchen, Pausen und Entfremdungseffekten wirken die Songs immer neu und überraschend.
Die meisten Singles und Superhits haben Ohrwurm-Qualität. Die Texte sind vielfältig, meist motivierend, in jüngster Zeit aber auch offensiv oder melancholisch. Performt wird oft in Form von Boygroups oder Girlgroups. Von Jazz über R&B bis Rock, Rap und Techno finden sich die gängigen Genres in K-Pop-Songs integriert. Stilistisch verfügt K-Pop über ein riesiges Repertoire.

Ist K-Pop ein Lifestyle?

K-Pop-Videos, Beiträge auf Instagram & Co. sowie Shows kommen mit geballter visueller Kraft daher. Die Idols (K-Pop-Stars oder Superstars) glänzen durch makellose Schönheit, symmetrische Gesichter, perfekte Körper, ein strahlendes Lächeln, hohes Talent, vorbildliches Benehmen und durchgestylte Outfits. Die Kulissen und Produktionen sind hochwertig und aufwendig gestaltet. Videos verfügen zudem über eine starke Symbolkraft, die vielfältige Deutungen erlaubt. Die Initiatoren der K-Pop-Stars planen alles bis ins letzte Detail und setzen so auch Trends für Lifestyle und Lifestylethemen. K-Pop ist außerdem der erfolgreichste Kultur-Export Südkoreas.

Was bedeutet Stan?

K-Pop-Fans heißen Stans, was so viel heißt wie Stalker-Fan. Im Hip-Hop-Jargon gilt ein Stan als ein außerordentlich leidenschaftlicher Fan. Die Bezeichnung führen die meisten zurück auf den im Jahr 2000 veröffentlichten Song Stan des Rappers Eminem, der die tragische Geschichte eines besessenen Fans schildert. Für die K-Pop-Community ist der Begriff allerdings nicht negativ konnotiert. K-Pop-Fans sind emotional sehr stark mit Ihren Idols und Bands verbunden. Ihre unerschütterliche Hingabe an die Idols hat mit Stalkern nichts zu tun.  

Was ist ein Sasaeng?

Obsessive Fans sind unter den Stans (das sind aufrichtige und hingebungsvolle K-Pop Fans) nicht gerne gesehen und heißen Sasaengs. Ein Sasaeng überschreitet die Grenzen, indem er oder sie einem Idol hinterherjagt und in dessen Privatsphäre einzudringen versucht. Stans verachten Sasaengs.

Ist K-Pop gefährlich?

K-Pop-Fandoms sind weltweit stark vernetzt und sehr aktiv. Durch ihre Größe und Organisation können Fans gesellschaftliche Themen sichtbar machen und gemeinsame Aktionen starten. Manche empfinden diese Einflusskraft als bedrohlich, etwa das türkische Ministerium, das den Wandel klassischer Rollenbilder kritisch sieht. Die meisten Fans engagieren sich jedoch friedlich und unterstützen ihre Idols mit kreativen, sozialen oder wohltätigen Projekten.

Ist K-Pop eine Industrie?

Ja, das ist nicht zu leugnen: Die südkoreanische Musikindustrie hat mit K-Pop den absoluten Erfolgsschlager generiert. Der Markt bringt Unsummen ein. Allein die Band BTS soll Südkorea etwa 3,6 Milliarden Dollar jährlich einbringen – Stars und Bands wie BLACKPINK, EXO, TWICE, SEVENTEEN, Red Velvet, TXT, Apink, BIGBANG und alle anderen noch gar nicht mitgezählt. Nicht zuletzt porfitiert die südkoreanische Tourismusbranche immens vom Erfolg des Kultur-Exports K-Pop.

2 Antworten zu „Was ist K-Pop? Koreanische Popmusik kurz erklärt“

  1. Avatar von fritz
    fritz

    sehr gut erklärt

    1. Avatar von Teufel Blog Redaktion
      Teufel Blog Redaktion

      Hallo Fritz, danke für dein Feedback!