K-Pop: Alles bloß Kitsch, Klischee und Kommerz? BTS, BLACKPINK, EXO, TWICE, SEVENTEEN, Red Velvet, TXT, Apink, BIGBANG… Die Liste beliebter K-Pop-Bands ist lang und ein Ende kaum in Sicht. Dass K-Pop mehr als ein Musikgenre ist, zeigt die weltweite Popularität und die riesige Community, die hinter den K-Pop-Stars steht. Über jeden einzelnen Aspekt könnte man einen separaten Beitrag schreiben, so komplex ist das Themenfeld. In unserem Blog geben wir dir einen kleinen Einblick in das gigantische K-Pop-Universum.
Was ist K-Pop?
K-Pop ist eine Abkürzung für südkoreanische Popmusik. K-Pop zeichnet sich durch eingängige Melodien, synchronisierte Tanzchoreografien und eine visuell ansprechende Performance aus. Die Musikrichtung kombiniert dabei Elemente aus verschiedenen Genres wie Pop, Hip-Hop, R&B und elektronischer Musik. K-Pop-Gruppen bestehen in der Regel aus mehreren Mitgliedern, die von Talentagenturen trainiert und gemanagt werden.
Die Popularität von K-Pop hat sich in den letzten Jahren weltweit verbreitet und eine enthusiastische Fangemeinde, bekannt als „K-Pop-Fans“ oder „K-Pop-Stans“, hervorgebracht. Diese Fans unterstützen ihre Lieblingsgruppen und Künstler mit großer Hingabe und sind aktiv in den sozialen Medien und bei Musikcharts beteiligt. K-Pop hat nicht nur musikalischen Einfluss, sondern auch kulturelle Bedeutung, da es einen Einblick in die koreanische Popkultur und die damit verbundenen Trends, Mode und Beauty-Standards bietet.
K-Pop: Im Spannungsfeld von Diktatur und Demokratie
K-Pop, also südkoreanische Popmusik wie wir sie heute kennen, ist eng verknüpft mit der Liberalisierung der Medien in den 1990er Jahren sowie der Ausbreitung der Kommunikationstechnologie. Bis zur Demokratisierung Südkoreas Ende der 1980er Jahre bestimmte die Militärdiktatur über sämtliche Elemente der künstlerischen Darbietung. Letztlich standen die koreanischen Medien unter der vollen Kontrolle der Regierung. Als die massiven Zensuren gelockert wurden, hatte das auch Auswirkungen auf das bis dahin vorherrschende Star-Selektionsverfahren.
Amerikanische Inhalte erhielten Einzug in den koreanischen Alltag und verdrängten viele traditionelle Formate von den TV-Bildschirmen. Der Wirtschaftsaufschwung der 1990er Jahre sorgte zudem für mehr Kaufkraft und weckte in der Bevölkerung die Lust auf Neues. Ein Umfeld indem sich K-Pop gut entwickeln konnte.
K-Pop-Newcomer & Durchstarter
Die K-Pop Band Seo Taiji and the Boys markiert 1992 einen Wendepunkt und sorgt für eine Innovation in der musikalischen Programmatik Südkoreas. Das Trio fusioniert Elemente des Rap, Techno, Rock und R&B, singt dazu in koreanischer Sprache und liefert zudem choreografisch eine beeindruckende Performance. Seo Taiji and the Boys revolutionieren die Ausrichtung der koreanischen Musikindustrie und gewinnen die Zuschauerschaft im Eiltempo für sich. Die Texte sind durchweg frei von negativen Inhalten. Insbesondere Kids und Jugendliche erhalten durch die K-Pop-Band ein neues Genre. Doch K-Pop erobert auch durchaus höhere Altersklassen.
Seitdem hat sich K-Pop, in Südkorea auch Gayo (가요) genannt, in nicht einmal 30 Jahren weltweit zu einer der beliebtesten Popkulturen entwickelt, was vor allem durch das Internet begünstigt ist. Doch genau aufgrund des Internets drohte der koreanische Musikmarkt um die Jahrtausendwende einzustürzen. Filesharings machten die Runde und Koreas eigene Peer-to-Peer-Dienste brachten den Verkauf von CDs und Kassetten fast zum erliegen; Stores mussten schließen.
Südkoreas damals noch sehr lückenhafter Urheberrechtsschutz stellt die Musikindustrie vor die Herausforderung, mit Online-Diebstahl umzugehen. Erst die Gründung von RIAK (Recording Industry Association of Korea) und KMCA (Korea Music Copyright Association) machen der Online-Piraterie ein Ende. In Übereinstimmung mit den neu durchgesetzten Regeln der Branche entstanden Deals mit Streaming-Diensten und der Markt stabilisierte sich.
Die Musikindustrie wurde Stück für Stück immer professioneller und bringt bevorzugt bunte Boy Bands und Girlgroups hervor, die handverlesen gecastet und gezielt ausgebildet werden. Als das Video Gangnam Style von Psy 2012, nur zwanzig Jahre nach den ersten TV-Auftritten von Seo Taiji and the Boys, auf YouTube erstmalig die Marke von einer Milliarde Views erreichte, machte dies den koreanischen Künstler zum globalen Superstar.
Englischsprachige Wendungen, geschlechtliche Anspielungen wie „hey sexy lady“ oder die Zurschaustellung fast nackter Körper war noch wenige Jahre zuvor in Südkorea undenkbar. Dennoch bekannte sich die koreanische Musikindustrie zu dem moralischen Kodex und produzierte Inhalte, die die Tugenden aufrecht erhalten sollen. Nicht zuletzt das ist ein Begleitkriterium dafür, dass Hallyu, die koreanische Welle, vor allem in Asien so stark eingezogen ist.
Wer K-Pop als klischeehaft oder kitschig betrachtet, liegt damit zwar nicht unbedingt falsch, muss aber auch anerkennen, dass Tradition und Konservatismus trotz demokratischer Einflüsse in der koreanischen Musikindustrie tief verankert sind.
The Big Three des K-Pop
The Big Three: Das sind die drei großen um die Jahrtausendwende in Südkorea entstandenen Unterhaltungsunternehmen SM Entertainment, JYP Entertainment und YG Entertainment. Sie gestalten maßgeblich die koreanische Musikwirtschaft, haben prägenden Einfluss auf die Kulturbildung und produzieren, was massenhaft begehrt ist. Doch das Siegertreppchen ist enger geworden, seit auch Big Hit Music (Big Hit Entertainment/Hybe Corporation) das Feld betreten hat. Big Hit Music stellt einen Sonderfall dar, denn die Talentschmiede lässt ihren Idols mehr Freiraum als die drei Giganten und setzt zudem gekonnt auf Social Media und den globalen Markt. Die Herausforderungen, die SM, JYP und YG jeweils durchlebt haben, hatte Big Hit Music in dieser Form nicht. Daher spricht die Community aktuell noch immer von den Big Three, statt den Big Four.
SM Entertainment führt Boybands und Grilgroups wie BoA, TVXQ, Super Junior, EXO, Red Velvet, NCT 127, JYP Entertainment wiederum 2PM, TWICE, Itzy, Boy Story, J.Y. Park und YG Entertainment vermarktet Gruppen wie BIGBANG, Winner, iKON, BLACKPINK. Big Hit hat die Boygroups BTS, TXT, Solo-K-Pop-Stars wie RM, J-Hope, August D, aber auch Schauspieler und Produzenten im Schlepptau.
Die Erschaffung der K-Pop-Idols
Was die Entwicklung der modernen Ausbildungsprogramme anbelangt, widmen wir uns exemplarisch Lee Soo-man, dem Gründer von SM Entertainment. Denn aus seiner eigenen negativen Erfahrung heraus erfindet er damals ein System zur Erschaffung des perfekten Popstars: Sämtliche Positionen werden von SM Entertainment selbst besetzt. Von den Castings bis zur Vermarktung läuft jeder noch so kleine Prozess in Inhouse-Regie. In der Star-Making-Academy ist nichts dem Zufall überlassen. Trainees erhalten Gesangs-, Schauspiel-, Tanz- und Verhaltensunterricht und müssen sich zudem charakterlich als tauglich erweisen, um bei einem Casting gute Chancen zu haben. Formationen werden selektiert nach Optik, Talent und Charakter. Alles muss stimmen.
Zielgruppenbefragungen ergeben zudem, dass sich Fans (Stans) von ihren Idols vor allem herausragend gutes Aussehen und geballtes Talent wünschen. Der kollektive Wunsch wird in das Inhouse-Konzept integriert und der Erfolg von beispielsweise der Boygroup H.O.T (High-five Of Teenagers) zeigt, dass die Methode funktioniert.
Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte sich die Struktur der heutigen südkoreanischen Musikindustrie und ihrer Unterhaltungsunternehmen. Doch um am Weltmarkt partizipieren zu können, reicht es nicht mehr aus, auf Koreanisch singen zu können. Das Repertoire der heutigen Trainees muss mindestens zwei weitere Sprachen umfassen, um auf Japanisch, Chinesisch oder Englisch auftreten zu können und auch eine entsprechende kulturelle Ausbildung steht auf dem Programm.
Jede Talentschmiede hat ihr individualisiertes Ausbildungsprogramm. Doch allen gemein ist, dass es hart ist. Wer die Ausbildung als Trainee durchläuft, bei einem Casting gewinnt und schließlich solo oder in einer Formation zum Idol wird, erntet enormen Ruhm. Idols gelten zu den begehrtesten Menschen der Welt. Ihr Image ist zur Perfektion kreiert. Das schafft allerdings auch eine Kontroverse: Für manche sind Idols machtlose Marionetten eines sie beherrschenden Systems, andererseits werden sie von ihrem Fandom für ihre Ausdauer, Disziplin und Leistung und Vorbildfunktion bewundert.
Idols in der Werbung
Wer sich fragt, warum K-Pop-Idols außerdem in unzähligen Werbespots, Videoclips, Shows und Soap-Operas zu sehen sind, findet die Antwort in der bereits angesprochenen Digitalisierung der Musik. Als die physischen Albumverkäufe einbrechen, gleichen die Entertainmentunternehmen ihre finanziellen Verluste aus, indem sie Idoles alles verkaufen lassen, was der Markt hergibt. Mit Erfolg! Merchandiser und Unternehmen etablieren diese lukrative Strategie in ihr Gesamtkonzept. Quasi jedes mögliche Medium des koreanischen Marktes wird seitdem mit der Präsenz der beliebten Idoles gesättigt. Wird ein Idol mit einem bestimmten Produkt gesehen, ist es am Folgetag leergekauft.
K-Pop aufs Ohr mit Teufel
Meister der imaginativen Welten und komplexen Songs
Eine Kernkompetenz der südkoreanischen Entertainmentunternehmen ist die gekonnte Erzeugung imaginärer Welten und das Wiederbeleben vergangener Zeiten. So erhalten auch 90-er Jahre heute neuen Glanz. K-Pop Bands wie BIGBANG, 2PM oder TVXQ sorgen durch anspruchsvolle Choreografien, aufwendige Kulissen, Throwback-Fashion und intelligent kombinierte Mischungen aus R&B, Pop und Elektro dafür, dass Fans (beziehungsweise Stans) vor Nostalgiegefühlen entzücken. Weit über 100 Millionen Aufrufe auf YouTube sind keine Seltenheit.
Außerdem lebt K-Pop kein Nischendasein: Die bunten Bildwelten, stilisierten Darbietungen, erhebenden und Energiegeladenen, teils aber auch melancholischen Melodien und vielfältigen Lyrics sind für die Masse konzipiert. K-Pop ist dabei weit komplexer als viele meinen und umfasst ein musikalisch sehr breites Spektrum. Nicht nur, dass die Produktionen aufwendig sind: Jedem Song, jedem Video und jeder Show gehen jeweils vollständige Konzepte voraus. Viele K-Pop Songs überraschen dabei durch intelligente Brüche. Rap-, Techno oder Rock-Einlagen kommen zum Einsatz, die auch bisherige Nicht-K-Pop-Fans abholen sollen. K-Pop fusioniert mehrere Genres in einen Song. Häufig wechseln Tempo und Stimmung. Die Videos sind meist schnell geschnitten. Durch diese Überraschungsmomente wird K-Pop nie langweilig. Neben der Komposition wird aber vor allem auf eines immer gebaut: exzellentes Aussehen der Idols.
Das K-Pop-Phänomen BTS
Die siebenköpfige Boygroup BTS (auch Bangtan Boys; Hangeul: 방탄소년단, RR: Bangtan Sonyeondan) hat sich in den bisher acht Jahren Bandgeschichte stetig weiterentwickelt. Als erste K-Pop-Band eroberte sie die US Albumcharts, war bisher zwei Mal bei den Grammy Awards und liefert einen Super-Hit nach dem anderen. Zig Millionen folgen der Band auf ihren Social Media Kanälen.
Heute gilt BTS als die beliebteste Boygroup der Welt. Der Bandname Bangtan Sonyeondan setzt sich zusammen aus 방탄 (=kugelsicher) und 소년단 (=Pfadfinder). Dem Akronym „BTS“ wurde 2017 die Bedeutung „Beyond the Scene“ hinzugefügt. BTS heben sich in einigen Aspekten von der koreanischen Popindustrie ab. Nicht zuletzt dadurch, dass Big Hit Music (Big Hit Entertainment) ihren Künstlern mehr gestalterischen Freiraum einräumt als die meisten Player der südkoreanischen Musikindustrie. Die Mitglieder der Band sind aktiv am Komponieren und Schreiben der Songs beteiligt, was in der Industrie selten zu finden ist. Außerdem thematisieren BTS in ihren Texten nicht mehr nur konventionell konforme Inhalte sondern auch solche, die innerhalb der Szene als kontrovers oder tabu gelten. BTS behandeln ein weites Spektrum an gesellschaftlich relevanten Themen, motivieren und haben ein besonders starkes Band zu ihren Fans.
Die wohl berühmteste K-Pop-Band der Welt bezieht auch Stellung zu unbeliebten und politischen Themen. Nach dem Tod von George Floyd setzt Band Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus, indem sie 1 Millionen Dollar an Black Lives Matter spendet. Auch andere K-Pop-Künstler spenden.
Der Einfluss der Fans
Und die BTS A.R.M.Y (auch ARMY) zieht mit, indem sie dieselbe Geldmenge innerhalb von 24 Stunden als Spende durch den Aufruf #matchamillion für Black Lives Matter aufbringt. „A.R.M.Y“ (아미) ist der offizielle Name des BTS-Fandoms, d. h. der Gesamtheit aller BTS-Fans/Stans. Die Abkürzung steht für „Adorable Representative M.C. for Youth“. „M.C.“ ist der Militärsprache entnommen und steht für „Military Committee“.
Die BTS ARMY hat ein eigenes Logo, welches das der Band spiegelt. Die Band und ihr Fandom eint die Farbe Lila, die für Vertrauen, Liebe und Zuneigung steht. Dass dieses Band stark ist, hat der Fall um einen bayrischen Radiomoderator gezeigt, der sich zu BTS rassistisch geäußert, die K-Pop-Band massiv beleidigt und mit einem Virus verglichen hat. Die enorm gut vernetzte A.R.M.Y hat die mediale Aufmerksamkeit auf diesen Fall gelenkt, was dazu führte, dass international darüber berichtet wurde und der Sender sich für den Moderator entschuldigte.
K-Pop-Fans unterschiedlicher Fandoms und und Tik-Tok-User sorgten in den USA 2020 dafür, dass Donald Trump bei seinen Wahlkampfveranstaltungen teils vor nur etwa der Hälfte seines erwarteten Publikums stand. Die Community kaufte online Tickets, um dann nicht hinzugehen. Das zeigt, welchen Einfluss K-Pop-Fandoms generell haben können. Die Fans kommen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, sind unterschiedlichen Alters, gelten als liberal und divers.
2018 hielt BTS eine Rede im Saal der UNO. Es ging um Chancengleichheit in Bildung und Beruf, im Zuge der Generation Unlimited. Außerdem drehte die Band ein Musikvideo zu dem Song Permittion to Dance und tanzte dabei durch das Hauptquartier der UN. Auch dieses Mal überbringen sie eine Botschaft und senden einen Apell für den Respekt junger Generationen, mehr Nachhaltigkeitsziele und das Beenden von Armut.
Botschaften tragen auch andere K-Pop-Bands in die Welt, doch BTS kommt als Gesamtpaket sicher eine Sonderstellung im K-Pop-Universum zu.
Man mag K-Pop lieben oder nicht, doch zu übersehen ist die Bewegung sicher nicht mehr. Auch in Europa und Deutschland ist die Welle längst angekommen.
Teufel bringt K-Pop zum Klingen
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Häufig gestellte Fragen zu K-Pop
Das Besondere an K-Pop ist, dass in einem Hit mehrere (meistens drei) unterschiedliche Musikstile miteinander kombiniert werden. Die Musik ist tanzbar, häufig geladen von kräftigen Beats und umfasst ein musikalisch sehr weites Spektrum. Durch die Einbindung von Brüchen, Pausen und Entfremdungseffekten wirken die Songs immer neu und überraschend.
Die meisten Singles und Superhits haben Ohrwurm-Qualität. Die Texte sind vielfältig, meist motivierend, in jüngster Zeit aber auch offensiv oder melancholisch. Performt wird oft in Form von Boygroups oder Girlgroups. Von Jazz über R&B bis Rock, Rap und Techno finden sich die gängigen Genres in K-Pop-Songs integriert. Stilistisch verfügt K-Pop über ein riesiges Repertoire.
K-Pop-Videos, Beiträge auf Instagram & Co. sowie Shows kommen mit geballter visueller Kraft daher. Die Idols (K-Pop-Stars oder Superstars) glänzen durch makellose Schönheit, symmetrische Gesichter, perfekte Körper, ein strahlendes Lächeln, hohes Talent, vorbildliches Benehmen und durchgestylte Outfits. Die Kulissen und Produktionen sind hochwertig und aufwendig gestaltet. Videos verfügen zudem über eine starke Symbolkraft, die vielfältige Deutungen erlaubt. Die Initiatoren der K-Pop-Stars planen alles bis ins letzte Detail und setzen so auch Trends für Lifestyle und Lifestylethemen. K-Pop ist außerdem der erfolgreichste Kultur-Export Südkoreas.
K-Pop-Fans heißen Stans, was so viel heißt wie Stalker-Fan. Im Hip-Hop-Jargon gilt ein Stan als ein außerordentlich leidenschaftlicher Fan. Die Bezeichnung führen die meisten zurück auf den im Jahr 2000 veröffentlichten Song Stan des Rappers Eminem, der die tragische Geschichte eines besessenen Fans schildert. Für die K-Pop-Community ist der Begriff allerdings nicht negativ konnotiert. K-Pop-Fans sind emotional sehr stark mit Ihren Idols und Bands verbunden. Ihre unerschütterliche Hingabe an die Idols hat mit Stalkern nichts zu tun.
Obsessive Fans sind unter den Stans (das sind aufrichtige und hingebungsvolle K-Pop Fans) nicht gerne gesehen und heißen Sasaengs. Ein Sasaeng überschreitet die Grenzen, indem er oder sie einem Idol hinterherjagt und in dessen Privatsphäre einzudringen versucht. Stans verachten Sasaengs.
Die Online-Community von K-Pop ist riesig und untereinander sehr gut vernetzt. Die Gesamtheit der Fans/Stans bildet ein Fandom, wobei jedes Fandom einer Band einen eigenen Namen trägt. So heißt das Fandom der Girlgroup BLACKPINK „BLINK“, das von Red Velvet „ReVeluv“ und das der Boygroup BTS „A.R.M.Y“. Da K-Pop-Fans dynamischer und aktiver sind als viele andere Fangruppen, gelingt es ihnen, gesellschaftlich etwas zu bewegen. Stans transportieren die Werte ihrer Idols und engagieren sich entsprechend. Die geballte Power der Fandoms, die sich auch für gezielte Aktionen zusammentun können, lässt manche annehmen, dass K-Pop gefährlich ist. Das türkische Ministerium hält den Einfluss von K-Pop für gefährlich. Man fürchtet für die Jugend, dass die bestehenden Rollenmodelle ins Wanken geraten. K-Pop Fans bekennen sich allerdings zu ihren Idols und zu friedfertigen Aktionen.
Ja, das ist nicht zu leugnen: Die südkoreanische Musikindustrie hat mit K-Pop den absoluten Erfolgsschlager generiert. Der Markt bringt Unsummen ein. Allein die Band BTS soll Südkorea etwa 3,6 Milliarden Dollar jährlich einbringen. Stars und Bands wie BLACKPINK, EXO, TWICE, SEVENTEEN, Red Velvet, TXT, Apink, BIGBANG und alle anderen noch gar nicht mitgezählt. Abgesehen von Corona, profitiert vor allem auch der südkoreanische Tourismus immens von dem Erfolg des Kultur-Exports K-Pop.
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