Als im November Dinge aus dem Nachlass von Kraftwerk-Mitgründer Florian Schneider versteigert wurden, tauchten im Internet plötzlich Bilder von Audio-Geräten auf, die man selten zu sehen bekommt: frühe Synthesizer, experimentelle Elektronik, rare Prototypen. Wer solche Exponate auch mal aus der Nähe betrachten will, wird vielleicht in Audio-Museen fündig. Wir nehmen dich mit auf eine Reise durch Museen, in denen die Geschichte von Klang und Audiotechnik lebendig wird.
Audiomuseen in Deutschland: Orte, an denen Technikgeschichte greifbar wird
Von mechanischen Tonaufzeichnungen über klassische HiFi-Technik bis hin zu interaktiven Konzepten für Familien: In Deutschland gibt es mehrere Museen, die einen anschaulichen Zugang zur Audiogeschichte bieten. Und das Gute: Jedes setzt einen eigenen Schwerpunkt und zeigt so einen anderen Teil der Entwicklung.
Norddeutsches Museum für HiFi- und Studiotechnik (Sehnde bei Hannover)
In Sehnde bei Hannover steht eine Sammlung, die man an diesem Ort nicht unbedingt erwarten würde: ein Museum für HiFi- und Studiotechnik. Der Rundgang beginnt mit „Omas Wohnzimmer“, einem detailgetreuen Setting aus den 1960er-Jahren mit zeittypischen Radio- und Plattenspielergeräte, wie sie damals in vielen Haushalten standen. Dazu kommen mehrere Räume mit funktionstüchtigen Tonbandmaschinen, Walzenphonographen und professioneller Studiotechnik.
Deutsches Phonomuseum St. Georgen (Schwarzwald)
Das Phonomuseum in St. Georgen widmet sich der Geschichte der mechanischen Tonaufzeichnung ab 1877. Besucherinnen und Besucher sehen hier die typischen Entwicklungsschritte von frühen Phonographen über Grammophone bis hin zu den ersten Plattenspielern. Viele Geräte stehen dabei nicht nur für technische Fortschritte, sondern auch für die industrielle Bedeutung des Schwarzwalds, der über lange Zeit ein Zentrum der deutschen Phonoindustrie war.
Musikautomaten-Museum Bruchsal (Badisches Landesmuseum)
Das Musikautomaten-Museum in Bruchsal gehört zu den umfangreichsten Sammlungen mechanischer Musikinstrumente in Europa. Rund 500 Exponate zeigen, wie Musik funktioniert hat, bevor Lautsprecher, Verstärker und digitale Technik zum Standard wurden. Die Spannbreite reicht von kleinen Spieluhren und Kurbelwalzen bis hin zu beeindruckenden Orchestrions, die ganze Räume füllen und komplexe Arrangements automatisch abspielen können. Viele Stationen sind so aufgebaut, dass Besucher selbst aktiv werden können.

Klingendes Museum Berlin
Das Klingende Museum in Berlin verfolgt einen Ansatz, der sich klar von klassischen Technik- und HiFi-Museen unterscheidet. Hier geht es weniger um historische Geräte, sondern darum, Musik erfahrbar zu machen – unabhängig von Alter, Vorwissen oder musikalischer Ausbildung. Besucher können Instrumente direkt ausprobieren.
Starker Stereo-Sound für jeden Tag
Audiokultur in Europa: Diese Museen sind eine Reise wert
Auch in anderen europäischen Ländern gibt es Museen, die sich mit der Geschichte von Audiotechnik beschäftigen. Einige konzentrieren sich auf große Synthesizer-Sammlungen, andere auf analoge HiFi-Geräte oder historische Studioausrüstung.
EBOARDMUSEUM Klagenfurt (Österreich)
Das EBOARDMUSEUM in Klagenfurt gilt als die größte öffentlich zugängliche Sammlung elektronischer Tasteninstrumente weltweit. Über 2.000 Exponate dokumentieren die Entwicklung von Synthesizern, elektrischen Pianos und frühen elektronischen Klangerzeugern.

Synthorama (Luterbach, Schweiz)
Synthorama ist ein privates Synthesizer-Museum in der Schweiz, das eine große Zahl elektronischer Instrumente aus verschiedenen Jahrzehnten versammelt. Die Atmosphäre ist weniger museal und eher werkstattartig: Viele Geräte stehen spielbereit da, angeschlossen und mit Kopfhörern ausgestattet.
Synthorama legt den Fokus klar auf die Entwicklung elektronischer Musiktechnik und macht nachvollziehbar, wie vielseitig die Instrumente klangen, die den Übergang in die digitale Musikproduktion vorbereitet haben.
Retro Audio Museum (Lelystad, Niederlande)
Das Retro Audio Museum in Lelystad ist eine Anlaufstelle für alle, die sich für analoge Audiotechnik begeistern. Die Sammlung umfasst rund 1.000 Kassettendecks, Tonbandgeräte und andere Abspielgeräte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – viele davon in funktionsfähigem Zustand.
Ein Blick nach Asien: Das Audio Museum Seoul (Audeum)
Mit dem Audeum in Seoul gibt es seit Kurzem ein Museum, das einen deutlich moderneren Ansatz verfolgt. Das Gebäude stammt vom japanischen Architekten Kengo Kuma und ist als vertikales Klanglabor angelegt: sieben Etagen, die sich jeweils einem anderen Aspekt von Raum, Akustik und Wahrnehmung widmen.
Anstelle klassischer Vitrinen setzt das Audeum auf Hörzimmer, großflächige Installationen und architektonische Konzepte, die den Raum selbst zum akustischen Element machen. Die Exponate sind auf das Erleben von Ton im 20. Jahrhundert ausgelegt.
Künstler-Auktionen & private Sammler – wenn Klanggeschichte unter den Hammer kommt
Ein großer Teil historischer Audiotechnik befindet sich nicht in Museen, sondern in privaten Sammlungen und Künstlerarchiven. Erst wenn solche Bestände veräußert oder geöffnet werden, wird sichtbar, welche Geräte eine Rolle in bestimmten Phasen der Musikproduktion gespielt haben. Das wurde zuletzt bei der Versteigerung der Florian-Schneider-Collection deutlich, in der Geräte auftauchten, die eng mit der elektronischen Pionierarbeit der Band Kraftwerk verbunden waren.
Private Sammler tragen wesentlich dazu bei, dass seltene Audiogeräte erhalten bleiben. Viele Stücke wurden über Jahrzehnte hinweg zusammengetragen, sorgfältig restauriert oder in funktionsfähigem Zustand gehalten. Einige dieser Sammlungen gehen später als Dauerleihgaben in Museen über, andere bleiben Teil privater Bestände oder wechseln über Auktionen den Besitz.
Lesetipp: Begib dich auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Lautsprechers.
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Häufige Fragen rund um Museen für Audiotechnik und Klanggeschichte
Ja. Neben Museumsführungen finden regelmäßig Events statt, darunter das CTM Festival in Berlin, Klangkunstprogramme im ZKM Karlsruhe, Vintage-Audio-Börsen in Hamburg, Wien und Eindhoven sowie Synth-Meetups in Berlin, Köln und Wien. Diese Veranstaltungen bieten einen guten Einblick in aktuelle und historische Entwicklungen der Audiotechnik.
Sauberer Kanalgleichlauf, wenig Rauschen, funktionierende Potis und stabile Mechanik sind gute Zeichen. Viele Geräte profitieren von einer Grundüberholung.
Viele Stücke wurden nie in großen Mengen produziert und sind heute rar. Sammler erhalten, restaurieren und dokumentieren Geräte, bevor sie in Museen landen.
Das Retro Audio Museum in den Niederlanden ist dafür eine der spannendsten Adressen. Dort stehen hunderte Kassettendecks, Tonbandmaschinen und analoge Abspielgeräte.
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