Punk ist mehr als Musik – Punk ist eine Haltung, ein Lebensgefühl und eine eigene Subkultur. Was in den 1970er Jahren als rebellische Gegenbewegung zur kommerzialisierten Rockmusik und überhaupt zur vorherrschenden Elite begann, hat sich zu einem weltweiten kulturellen Phänomen mit unzähligen Facetten entwickelt. Wir zeichnen die Geschichte des Punk von seinen Ursprüngen bis zur Gegenwart nach.
Die Ursprünge: New York und London als Brutstätten der Punk-Rebellion
New York: Die Wiege des frühen Punk
Bereits in den frühen 1970er Jahren entstehen in New York erste musikalische Vorläufer des Punk. In Clubs wie dem CBGB spielen Bands, die mit den Konventionen des Mainstream-Rock brechen: The Velvet Underground, The New York Dolls und Patti Smith verbinden rohe Energie mit künstlerischer Attitüde. Als einflussreichste Pioniere gelten jedoch The Ramones, deren minimalistischer Sound, schnelle Rhythmen und antikommerzielle Haltung den typischen Punk-Stil prägen.
Vorbilder sind u. a. Garage-Rock-Bands der späten 1960er wie die Stooges mit Iggy Pop oder MC5, die heute dem „Proto-Punk“ zugeordnet werden. Typisch sind die kurzen, schnell gespielten Songs mit einfacher Struktur und lebensnahen, oft ironisch-humorvollen Texten.
Lesetipp: Die Ramones hatten einen legendären Kurzauftritt in der Comicserie „Die Simpsons“. Mehr über berühmte Musiker bei den Simpsons liest du bei uns im Blog.
London: Der Punk explodiert
Während New Yorks Szene eher künstlerisch-intellektuell geprägt ist, entlädt sich in London Mitte der 1970er Jahre eine wütendere, sozial motivierte Punkexplosion. Die Sex Pistols, von Malcolm McLaren (einem ehemaligen Manager der New York Dolls) mitgeformt, werden zum Symbol des britischen Punk. Ihre aggressiven Texte, etwa in „Anarchy in the UK“ und „God Save the Queen“, richten sich gegen Monarchie, Establishment und soziale Ungleichheit.
The Clash, eine weitere ikonische Band, verbinden Punk mit politischem Bewusstsein und musikalischem Experimentiergeist – von Reggae über Rock bis Funk sind auf ihren Alben zahlreiche Stile zu hören. Weitere bedeutende Bands der frühen britischen Szene sind Buzzcocks, The Damned, Siouxsie and the Banshees (Vorboten des Post-Punk) und Crass, die insbesondere den Anarcho-Punk mitprägen.
Punk als Subkultur: Mode, Haltung und Rebellion
Doch Punk war nie nur Musik. Kleidung und Frisur – zerfetzte Jeans, Sicherheitsnadeln, Lederjacken, schrille Haarfarben, Irokesenschnitt – werden durch die Subkultur zum Statement. Die DIY-Kultur äußert sich in selbstgemachter Kleidung, Fanzines und Musikproduktionen. Punk stellt bestehende gesellschaftliche Normen infrage, fordert Autoritäten heraus und gibt insbesondere Jugendlichen in einer politisch und wirtschaftlich instabilen Zeit Identifikationsmöglichkeiten und eine Stimme.
Punk ist auch feministisch: Bands wie X-Ray Spex mit Frontfrau Poly Styrene oder The Slits zeigen, dass der frühe Punk nicht nur ein Männerclub ist. Der politische Anspruch reicht von Anarchismus bis hin zur Kritik an Konsumgesellschaft und Kapitalismus.
Punk in Deutschland: Von den Anfängen zur lebendigen Szene
Punk als Importgut
Punk kommt Ende der 1970er Jahre nach Deutschland, vor allem in westdeutsche Großstädte wie Hamburg, West-Berlin und Düsseldorf. Bands wie Male, Abwärts, Ton Steine Scherben mit Rio Reiser (die schon vorher als politisch engagierte Rockband aktiv waren) und Fehlfarben prägen den deutschen Punk mit sozialkritischen Texten und deutschsprachigem Gesang. Hierbei gibt es Überschneidungen mit der späteren Neuen Deutschen Welle, unter der so vielfältige Pop-Künstler wie Nena, Falco oder Ideal zusammengefasst werden.
Nina Hagen, die 1976 die DDR verließ und nach kurzem UK-Aufenthalt 1977 in Berlin-Kreuzberg die Nina Hagen Band gründete, avanciert durch ihre schrille Erscheinung und ihre kontroversen Texte zur ersten deutschen Punk-Ikone.
Deutschpunk: Eigenständigkeit und Radikalität
In den 1980ern bildet sich mit dem Deutschpunk eine eigene Szene. Bands wie Slime (mit Songs wie „Deutschland muss sterben“), Toxoplasma, Daily Terror oder Die Toten Hosen (die sich später kommerziell etablieren) sind hierbei prägend. Parallel entsteht ein linksalternativer Kulturraum – autonome Zentren, besetzte Häuser, Fanzines und Anti-Nazi-Initiativen bilden die Infrastruktur des deutschen Punk.
Die beiden erfolgreichsten deutschen Punkbands starten beide 1982: Die Toten Hosen in Düsseldorf und Die Ärzte in Berlin. Die „Hosen“ sind stark von britischen Vorbildern beeinflusst, die sie bei ihren energiegeladenen Konzerten gern covern, geben sich das Image einer rüpelhaften Spaßtruppe und werden zunächst mit Trinkliedern republikbekannt.
Die Ärzte hingegen distanzieren sich schnell vom typischen Punk, greifen Pop-Elemente auf und verpacken ihre Kritik, ihren Humor und ihre Liebe zum Absurden in ironisch-provokative Texte – für die sie 1987 sogar Stress mit der Zensurbehörde bekommen. 1988 löst sich die Band auf, feiert jedoch ab 1993 eines der erfolgreichsten Comebacks der deutschen Musikgeschichte.
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Internationale Entwicklung und Subgenres des Punk
1980er Jahre: Hardcore- und Post-Punk
In den USA entsteht aus dem ursprünglichen Punk heraus der Hardcore-Punk: Black Flag, Minor Threat, Dead Kennedys oder Bad Brains spielen schneller, härter und sind teils politischer. Gleichzeitig entwickeln sich Subgenres wie Post-Punk (z. B. Joy Division, Bauhaus, Gang of Four), die Punk-Ästhetik mit experimenteller Musik und düsterem Stil kombinieren. Dies wiederum beeinflusst Gothic Rock und Dark Wave (The Cure, The Sisters of Mercy), die Punk zum Teil mit Electro paaren.
1990er Jahre: Punk-Revival und Kommerzialisierung
In den 1990ern kommt es zu einem Punk-Revival, das Punk in den Mainstream führt. Bands wie Green Day, The Offspring und Blink-182 bringen eine neue Generation mit Punk in Kontakt, wobei oft von „Pop-Punk“ gesprochen wird. Der ebenfalls vom Punk beeinflusste Grunge erlebt mit Nirvana, Pearl Jam und Soundgarden seinen Höhepunkt. Während viele frühe Punks die Kommerzialisierung kritisch sehen, besteht Punk als Jugendkultur weiterhin neben anderen Genres und Subkulturen wie Indie oder Metal. Zudem entsteht mit Riot Grrrl ein feministischer Substil mit Bands wie Bikini Kill oder Bratmobile.
2000er bis heute: Vielfalt und Fragmentierung
Im 21. Jahrhundert existiert Punk in zahllosen Formen: Streetpunk, Crustpunk, Pop-Punk, Emo-Punk, Anarcho-Punk, Queercore, Folk-Punk – jede Subszene hat ihre eigenen Codes, Bands und Gesinnungen. Onlineplattformen, DIY-Labels und alternative Festivals halten die Szene lebendig.
Punk heute: Bedeutung in der Gegenwart
In Zeiten politischer Polarisierung, ökologischer Krisen und wachsender sozialer Ungleichheit erscheint Punk aktueller denn je. Junge Bands greifen wieder vermehrt politische Themen auf. Punk bleibt ein Werkzeug der Kritik – gegen Extremismus, Kapitalismus, Umweltzerstörung, Sexismus und Ausgrenzung.
In Deutschland sind Festivals wie das Punk im Pott oder Veranstaltungen in der Hamburger Roten Flora Ausdruck einer lebendigen Szene. Neue Bands wie Shirley Holmes, Acht Eimer Hühnerherzen oder Pisse knüpfen an alte Traditionen an, setzen aber auch neue Impulse.
Punk ist zwar längst kein Hype mehr, dafür aber eine kulturelle Konstante: eine Form des Widerstands, die nicht altert – sondern mit jeder neuen Generation neue Ausdrucksformen findet.
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Berühmte Zitate aus 50 Jahren Punk
- „Punkrock ist nur ein anderes Wort für Freiheit.“ – Patti Smith, US-Punk-Ikone und Poetin
- „Ohne die Ramones gibt es keinen Punk.“ – Henry Rollins, Black Flag
- „Im Punk ging es darum, es selbst zu tun, nicht darauf zu warten, dass es jemand anders für dich tut.“ – Joe Strummer, The Clash
- „Ich bin kein Star, ich bin ein Teil der Bewegung.“ – Slime, deutsche Punkband
- „Ich hab keine Lust, irgendwas zu tun, was man von mir erwartet.“ – Nina Hagen, deutsche Punk-Ikone
- „Punk ist die Musik, die entsteht, wenn man keine Ahnung hat, wie man Musik macht – aber genau das will.“ – Jan Müller, Tocotronic
- „Du brauchst keine Erlaubnis, um Punk zu sein.“ – Kathleen Hanna, Bikini Kill
- „Punk ist, wenn man trotzdem lacht.“ – Bela B., Die Ärzte
- „Punk ist tot? Dann war er nie lebendig.“ – Graffiti aus dem Umfeld der Hamburger Punk-Szene