Eine Anlage spielt immer nur so gut, wie es der Raum zulässt, in dem sie steht. Diese alte HiFi-Weisheit wird gerne vernachlässigt. Manch einer weiß gar nicht, welches Klangpotenzial Räume bieten können. Dabei lässt sich die Raumakustik mit vergleichsweise einfachen Mitteln verbessern. Wir verraten dir die „Dos and Don’ts“.
Schallwellen und Räume – von der Quelle zum Ohr
Angenommen, du kaufst eine Heimkinoanlage, die dich nach mehrmaligem Probehören bei einem Freund überzeugt hat. Es kann durchaus sein, dass dasselbe Setup und derselbe Film bei dir zu Hause deutlich anders klingen – denn der Raum lässt im wörtlichen Sinn von sich hören. Ein Großteil der Schallwellen, die ein Lautsprecher absendet, trifft nämlich nicht direkt auf unsere Ohren. Sie schwingen von der Schallquelle – der Lautsprechermembran – mit 340 m pro Sekunde durch den Raum, treffen auf Wände, die Decke und andere Oberflächen, werden von diesen reflektiert und gelangen also erst auf Umwegen zu unseren Ohren. Hierbei ist unser Gehör in der Lage, die Art der Schallreflexionen herauszuhören.
Mit einfachen Maßnahmen die Raumakustik verbessern
Wer sich in einem völlig leeren Raum unterhält, empfindet den Klang der Stimmen in der Regel befremdlich oder unangenehm. Grund für diesen Garagen-Sound ist der Hall, den nackte Wände verursachen. Von starkem Hall oder langer Nachhallzeit ist die Rede, wenn vergleichsweise viel Zeit vergeht, bis der Schallpegel nach dem eigentlichen Schallereignis ganz abgeklungen ist.

Ein Echo – ein so stark verzögerter Widerhall eines Klangereignisses, dass wir diesen als eigenständiges Klangereignis wahrnehmen – entsteht in einem normalen Haus kaum. Um eine derart große Verzögerung hervorzurufen, müssten die Abstände zwischen Ohr und reflektierenden Wänden nämlich ausgesprochen groß sein – und wer wohnt schon in einem Palast oder einer Lagerhalle? Dennoch kann auch in unseren normalen vier Wänden langes Nachklingen der Schallwellen den Sound negativ beeinflussen. Um die Raumakustik zu verbessern, musst du also die Schallreflexionen abschwächen und diffuser gestalten. Mit diesen Einrichtungsmaßnahmen gelingt dies:
- Große, kahle Wandflächen kannst du z. B. mit offenen Bücherregalen und Stoffbahnen verdecken.
- Bei zwei gegenüberliegenden Wänden sollte wenigstens eine mit einem Regal o. Ä. verstellt sein.
- Vor Fensterfronten solltest du Vorhänge anbringen; dicke Stoffvorhänge sind besser als dünne.
- Im Raum platzierte Polstermöbel absorbieren ebenfalls Schall.
- Schrägen und schräg im Raum stehende Schränke helfen dabei, Schallwellen diffus zu reflektieren.
Sag mir, wo du stehst – und ich sage dir, was du hörst
Klangunterschiede ergeben sich nicht nur aus unterschiedlichen Räumen. Mit der Hörposition innerhalb eines Raums verändert sich der Klangeindruck ebenfalls. So sind Wandbereich oder Ecken aus akustischer Sicht No-go-Areas. Sofas und Sessel sollten dort nach Möglichkeit nicht aufgestellt werden. Denn genau in diesen Zonen ergeben sich aufgrund von Schallreflexionen häufig erhöhte Schalldruckpegel und Dröhngeräusche. Ein Mindestabstand von einem Meter zwischen Hörposition und Wand kann häufig die Raumakustik verbessern. In Zimmern mit rechteckigem Grundriss lauern besonders große akustische Risiken, denn es können sich Raummoden bilden. Hierbei verstärken sich tieffrequente Schallwellen (Bässe) entweder gegenseitig oder sie heben sich gegenseitig auf.
Regal- und Standautsprecher im Teufel Shop
Mit der richtigen Lautsprecher-Aufstellung die Raumakustik verbessern
Wenn die Hörposition die eine Seite der Medaille ist, dann ist die Position der Lautsprecher die andere. Diese haben wir bereits in mehreren Blog-Beiträgen betrachtet:
- Für die Abstimmung von Raumgröße, Lautsprecherabstand und Hörposition bietet der Sweet Spot eine gute Orientierung.
- Grundsätzlich gilt, dass Symmetrie wichtig ist, wenn man den richtigen Platz für Lautsprecher finden will.
- Besondere Regeln gelten für die richtige Aufstellung des Subwoofers.
- Mit Lautsprecher-Entkopplung sorgst du für den in akustischer Hinsicht richtigen Stand.
Super Akustik zu Hause: Surround-Sound von Teufel
▶ Columa 300 Impaq „5.1-Set L“: Diese spielfertige 5.1-Blu-ray-Komplettanlage mit den 4 Columa-Säulenlautsprechern aus Aluminium macht klanglich und optisch einiges her. Herzstück ist der multifunktionelle AV-Receiver Impaq 8000, der durch den T 6 Subwoofer optimal ergänzt wird.
▶ Cinebar Pro Surround „4.1-Set“: Diese Soundbar der Spitzenklasse ersetzt eine Komplettanlage, indem sie mit Rear-Speakern echten Surround-Sound erzeugt. Dank Dynamore Ultra-Technologie verteilt sich der Schall optimal im Raum, was die Akustik spürbar verbessert.
Weitere Surround-Anlagen von Teufel
Fazit: Mit einfachen Mitteln die Raumakustik verbessern
- Räume beeinflussen die Reflexionen von Schallwellen und haben demnach auch Auswirkungen auf den Klang von Lautsprechern.
- Wichtige Raumfaktoren sind Wandabstände und Oberflächenbeschaffenheit.
- Kahle Oberflächen von sich gegenüberliegenden Wänden verursachen einen langen Nachhall und sollten deshalb zu Hause vermieden werden.
- Stoffvorhänge, Bücherregale und Polstermöbel können die Raumakustik verbessern.
Titelbild: Alexander Svensson, Elbphilharmonie Grand Hall. Bestimmte Rechte vorbehalten. Quelle: Flickr
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KlingKlang
21. Mrz. 2019, 12:06
Haha, um so einen rießen Konzertsaal wie oben abgebildet geht es bei mir natürlich nicht… :D Aber dennoch danke für den Artikel, habe einige der Tipps in meine Kaufentscheidung für einen guten und kompakten Lautsprecher mit einbauen können :)
kim
11. Jan. 2018, 21:14
Sehr sehr gute Tipps! Ich bin so altomodisch/klassisch, dass ich noch immer Eierkartons an den Wänden im Musikraum habe :D
Poggo
14. Feb. 2017, 0:55
Sehr geil! Ich persönlich nutze aber noch Schaumstoff um den Hall einzudämmen. Wie Musiker in der Gesangskabine :)