Du bist Musiker, Podcaster oder Gamer und gerade auf der Suche nach einem neuen Mikrofon? Und jetzt fragst du dich, ob ein dynamisches Mikrofon für deinen Einsatzzweck geeignet ist? In diesem Beitrag bekommst du die Antworten: Wir beschäftigen uns hier mit der Funktionsweise und dem Aufbau eines dynamischen Mikrofons. Zusätzlich gehen wir auf die Unterschiede zu Kondensatormikrofonen ein und verraten dir, wann welcher Mikrofontyp sinnvoller ist.
Wie funktioniert ein dynamisches Mikrofon?
Prinzipiell musst du wissen, dass Mikrofone Schallwandler sind, das heißt sie nehmen Luftschall wie den Sound deiner Stimme auf und wandeln diesen in ein elektrisches Signal um, sobald die Schallwellen auf die im Mikrofon eingebaute Membran treffen.
Ein dynamisches Mikrofon lässt sich von der Funktionsweise her mit einem Lautsprecher vergleichen. Du kennst das sicherlich: Wenn du die Musik sehr laut aufdrehst, vibriert die eingebaute Außenwand dem Bass entsprechend. Ein dynamisches Mikrofon funktioniert nach demselben akustischen Prinzip, nur in umgekehrter Richtung.
Um die Funktionsweise besser zu verstehen, betrachten wir die drei verbauten Komponenten: Membran, Spule, Magnet. Trifft der Schall auf die Membran, beginnt letztere zu schwingen und überträgt die Schwingung auf eine dahinterliegende Spule. Dadurch bewegt sich der eingebaute Magnet und es entsteht nach dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion eine Spannung. Daher nennt man ein dynamisches Mikrofon auch elektromagnetisches Mikrofon. Die erzeugte Spannung wird zu einem fertigen Tonsignal verarbeitet und anschließend über ein Aufnahmeprogramm in Form einer Sinuskurve dargestellt.
Dadurch, dass das erzeugte Tonsignal allein durch die Physik im Mikrofon selbst zu Stande kommt, ist es relativ schwach. Das ist auch der Grund, weshalb viele zu einem externen Vorverstärker (z. B. einen Fethead) raten, der das Tonsignal verstärkt.
Die Richtcharakteristik eines dynamischen Mikrofons
Wenn du mehr über Mikrofone erfahren oder dir vielleicht ein eigenes zulegen möchtest, solltest du dich vorab auch mit dem Thema Richtcharakteristik auseinandersetzen. Eine detaillierte Erklärung der verschiedenen Richtcharakteristiken würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Prinzipiell geht es um Folgendes:
Wenn bei Mikrofonen von Kugel-, Nieren- und Achtcharakteristik die Rede ist, sind damit Richteigenschaften gemeint. Bei Kugelcharakteristik erfasst das Mikro die Schallwellen rundherum. Bei der Nierencharakteristik werden frontal eintreffende Schallwellen am besten aufgenommen, seitliche ankommende werden dagegen weniger verarbeitet. Dynamische Mikrofone besitzen in der Regel eine Nierencharakteristik.
Aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Richtcharakteristik eignen sich dynamische Mikrofone sehr gut für Musikaufnahmen und punkten durch ihre Robustheit und den druckvollen Klang.
Welche Arten von Mikrofonen gibt es noch?
Wenn du im Internet nach Mikrofonarten suchst, werden dir viele Begriffe begegnen: Dynamisches Mikrofon, Kondensatormikrofon, USB- bzw. XLR-Mikrofon, Großmembranmikrofon und so weiter. Oftmals sind die Einteilungen jedoch irreführend. So gehört zum Beispiel ein Kondensatormikrofon zur Klasse der Großmembranmikrofone. Und mit den Schlagworten „USB“ oder „XLR“ ist gemeint, welcher Anschlusstyp zur Verfügung steht.
In der Praxis unterscheidet man oft in dynamisches Mikrofon und Kondensatormikrofon. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied?
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Kondensatormikrofon vs. dynamisches Mikrofon: Was ist besser?
Viel wichtiger als die Unterscheidung in USB- vs. XLR-Mikrofon ist die Einteilung in Kondensatormikrofon vs. dynamisches Mikrofon. Denn das sagt etwas über die mechanische Funktionsweise des jeweiligen Mikrofons aus.
So funktioniert ein Kondensatormikrofon
Zum besseren Verständnis gehen wir ebenfalls kurz auf die Funktionsweise von Kondensatormikrofonen ein. Diese besitzen meist eine viel größere Membran, weshalb sie unter anderem auch Großmembranmikrofone genannt werden. Im Gegensatz zum dynamischen Mikrofon gibt es keine Spule und keinen Magneten. Stattdessen befindet sich hinter der (beweglichen) Membran eine feste Gegenelektrode. Sowohl Membran als auch Gegenelektrode sind leitfähig und bilden somit den Kondensator, der elektrische Ladung speichert.
Trifft Schall auf die Membran des Kondensatormikrofons, wird diese auch wieder in Schwingung versetzt. Dadurch schwankt die Spannung des Kondensators. Durch die aktive Schaltung (meist durch eine Phantomspeisung erzeugt) wird ein elektrisches Spannungssignal erzeugt, und es entsteht letztlich das aufgenommene Audiosignal.
Aufgrund ihrer Eigenschaften eignen sich Kondensatormikrofone für besonders leise Aufnahmen. Man sieht sie deshalb häufig in Tonstudios. In der Regel sind sie so platziert, dass der Künstler seitlich in das Mikrofon spricht bzw. singt. Der Klang ist natürlich und der Ausgangspegel höher als bei einem dynamischen Mikrofon. Je nach Einsatzzweck bringt das Vor- und Nachteile mit sich.
Wann das dynamische Mikrofon besser ist
Ein dynamisches Mikrofon ist im Vergleich zu einem Kondensatormikrofon wesentlich unempfindlicher, was die Aufnahme von Schallwellen angeht. Deshalb kommen sie oft in lauten Umgebungen, zum Beispiel auf der Bühne, zum Einsatz oder wenn man Instrumente aufnehmen will. Kondensatormikrofone sind dagegen weniger für den Live-Einsatz geeignet, weil sie deutlich empfindlicher gegenüber (Hintergrund-)Schall bzw. Störgeräuschen sind.
Welches Mikrofon das bessere ist, geht an der eigentlich wichtigen Frage vorbei: Wofür möchtest du dein Mikrofon einsetzen und kennst du dich mit der jeweiligen Richtcharakteristik aus?
Was ist zum Beispiel, wenn du einen Podcast oder ein Interview in einem großen Raum, etwa im Büro oder in einem Café, aufnehmen möchtest? Der Merksatz wäre hier: Ist die Akustik schlecht und sind viele Hintergrundgeräusche vorhanden, greifst du lieber zu einem dynamischen Mikrofon. Dadurch landet deutlich weniger Hintergrundschall auf der Tonspur, was die Post-Produktion um einiges erleichtert.
Auf einen Blick: Dynamisches Mikrofon und Kondensatormikrofon im Vergleich
Dynamisches Mikrofon | Kondensatormikrofon |
---|---|
Weniger empfindlich, blendet Stör- und Hintergrundgeräusche aus | Sehr empfindlich, nimmt fast alles auf |
Druckvoller Aufnahmeklang | Sehr natürlicher Aufnahmeklang |
Geeignet für laute Umgebungen, z. B. auf Bühnen | Geeignet für (leise) Studioaufnahmen |
Erleichtert Post-Produktion | Erfordert teils aufwendige Post-Produktion |
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Das Wichtigste zu dynamischen Mikrofonen
- Dynamische Mikrofone sind Schallwandler, die Schallwellen (z. B. deine Stimme) in ein elektrisches Signal umwandeln und dieses durch das Prinzip der elektromagnetischen Induktion zu einem Tonsignal weiterverarbeiten.
- In der Praxis unterschiedet man häufig zwischen dynamischen Mikrofonen und Kondensatormikrofonen.
- Gerade Einsteiger profitieren von den Eigenschaften eines dynamischen Mikrofons, da sie wesentlich unempfindlicher gegenüber Raumhall bzw. Störgeräuschen sind.
- Dynamische Mikrofone eignen sich sehr gut für (Live-)Musikaufnahmen, Podcasting oder auch Interviews. Kondensatormikrofone hingegen werden häufig in Aufnahmestudios genutzt, da sie deutlich empfindlicher sind und den Schall insgesamt natürlicher aufnehmen.
Titelbild: Teufel
Bild 1: Arne Nordmann (norro), Tauchspulenmikrofon. Quelle: Wikimedia Commons. Lizenz: CC BY-SA 3.0.