Notizen aus Berlin: Illustrator Rafael Alvarez im Interview über die Werbekampagne für das ZOLA Gaming-Headset

Einfach mal raus aus dem Alltag und rein in die Spielewelt. Was für viele in der Freizeit gilt, haben wir bei Teufel auch umgesetzt und sind mit der Werbekampagne für das neue Gaming-Headset ZOLA aus der gewohnten Ästhetik ausgebrochen. Zusammen mit dem Illustrator Rafael Alvarez sind so außergewöhnliche Bilder entstanden. Doch wer ist der Mann hinter den markanten Zeichnungen? Für den Blog haben wir exklusiv mit ihm gesprochen.

Die drei Alvarez-Charaktere Palm, Nina & Joshua (von links) bewerben das ZOLA Gaming-Headset

About: Rafael Alvarez

Rafael Alvarez ist ein spanischer Illustrator und lebt zurzeit in Berlin. Er hat einen MFA in Illustration von der School of Visual Arts in New York und arbeitet als freischaffender Künstler für Magazine und Medien in Illustration- und Motion Graphics-Projekten.

Seine Werke erschienen u. a. hier: The New York Times, The Wall Street Journal, Washington Post, The Hollywood Reporter, Men’s Health, Variety, GEO, Süddeutsche Zeitung.

Rafa bei der Arbeit

Rafael hat zudem Workshops und Vorträge für den Apple Store (New York und Berlin), das Fashion Institute of Technology (New York), die BTK Berlin University of Applied Arts und die EsdipBerlin gehalten.

Kontakt: alvarezrafa.com

Die Entscheidung, in Berlin zu leben, fiel mir leicht

Teufel Blog: Hallo Rafa, stell dich doch unseren Leser kurz vor?

Rafa: Bevor ich nach Berlin gekommen bin, lebte ich in New York (wo ich Illustration studiert habe) und arbeitete als freiberuflicher Illustrator, aber irgendwann wollten meine Freundin und ich nach Europa, um näher bei unserer Familie zu sein. Als Teenager habe ich Deutsch gelernt und oft die Sommer in Berlin verbracht. Ich habe mich in die Berliner Kunstszene schnell verliebt, daher fiel mir die Entscheidung, in Berlin zu leben, leicht. Madrid ist natürlich meine Heimatstadt, Madrid hat eine andere Atmosphäre, aber es ist auch eine großartige Stadt.


Teufel Blog: Du unterrichtest auch immer wieder Studierende, u.a. an der UE Berlin – University of
Applied Arts, was ist dort dein Schwerpunkt? Und was möchtest du ihnen mitgeben?

Rafa: Ich unterrichte ein Character Design und einen digitale Illustrationen-Kurs. Hier fokussiere ich mich darauf, fesselnde Geschichten und Charaktere zu kreieren. Zeichnen und Malen ist wichtig, aber sich gute Konzepte auszudenken, ist bestimmt die wichtigste Fähigkeit.

Eine große kulturelle Gemeinschaft ist eine der wichtigsten Inspirationsquellen


Teufel Blog: Auf deiner Webseite ist zu lesen, dass du auch in New York tätig bist? Haben
Berlin und New York etwas Gemeinsames?


In beiden Städten gibt es eine großartige Szene und viele tolle Menschen, die bereit sind zu helfen. Eine
große kulturelle Gemeinschaft ist eine der wichtigsten Inspirationsquellen (und wahrscheinlich auch eine
Quelle der geistigen Gesundheit) für Künstler: Ateliers, Live-Zeichensitzungen, Burlesque, etc. Ich
veröffentliche eigentlich die meisten meiner Arbeiten immer noch auf dem US-Markt.

Teufel Blog: … und was ist für dich der größte Unterschied zwischen New York und Berlin?

Rafa: New York ist schnell, teuer, mit talentierten Künstlern an jeder Ecke, und es bleibt kaum Zeit für Pausen. Das beflügelt die Kreativität eine Zeit lang, kann aber auch anstrengend und kontraproduktiv sein. Berlin hat ein langsameres Tempo, die Verrücktheit ist da, wenn man sie braucht :-), aber man kann sich Zeit nehmen, um sich auszuruhen, sich auf die Familie zu konzentrieren.

„Nina“ und ihr Live-Action-Modell


Teufel Blog: Woher kommt dein Interesse am Zeichnen? Gab es da einen bestimmten Moment, ab
wann du wusstest, dass dies deine Berufung sein wird?

Rafa: Ich zeichne, seit ich denken kann, aber Spanien war damals ziemlich konservativ. Deshalb habe ich nicht Kunst studiert bis ich Mitte 30 war und früher viele Jahre damit verbracht in anderen Bereichen zu arbeiten. Eines Tages merkt man, dass man einfach ehrlich zu sich selbst sein und es versuchen muss.


Teufel Blog: Dein Stil ist – auf den ersten Blick – angelehnt an den Comic Stil. Hast du selbst
Lieblingscomics (Charaktere)? Welche sind das?

Ich liebe den klassischen „ligne claire“-Ansatz bei Comics, ich bin ein großer Fan von Hugo Pratt ́s Corto
Maltés, Hergé, Moebius, Toppi….. Auf der anderen Seite des Teichs mag ich die Strichzeichnungen von Bill
Sienkiewicz, den Kontrast von Mike Mignola…

Linktipp: Mehr über ligne claire auf Wikipedia

Ich mag es, Farben zu sättigen

„Palm“ auf Schatzsuche


Teufel Blog: Wie würdest du deinen Stil selbst beschreiben?

Ich folge der traditionellen Comic-Linie und Prozess, aber ich habe spät angefangen, sodass ich immer
leuchtende digitale Farben und Texturen verwendet habe. Ich mag es, Farben zu sättigen und sie in
komplementären Paletten gegenüberzustellen.

Teufel Blog: Bei der Entwicklung der Charaktere für die ZOLA Kampagne, wie hast du dich inspirieren lassen?

Rafa: Ich hatte den großen Vorteil, dass ich das Fotoshooting der drei Modelle sehen konnte, bevor ich mit dem Zeichnen begann. Von da an wollte ich die angedachten Gaming-Genres durch knallige Farbkombinationen visualisieren. Was ihre Outfits angeht, wollte ich Elemente einbauen, die zu keinem bestimmten Spiel gehören, den Spielern aber bekannt vorkommen würden (verpixelte Münzen, Laserschwerter usw.)


Teufel Blog: Welches der drei ZOLA Character ist dein Favorit und wieso?

Rafa: Ich könnte mich nicht für eines entscheiden, denn alle drei Modelle haben viel Persönlichkeit, und es hat mir viel Spaß gemacht, mir zu überlegen, wie ich sie in Illustrationen umsetzen könnte.

ZOLA Gaming Headset

David Bowie & Gorillaz gehören zu meinen Lieblingsmusikern


Teufel Blog: Hast du eine Lieblingsband / Lieblingsmusiker:in?

Rafa: Ich höre viel Musik, aber ich halte mich nicht an ein bestimmtes Genre. David Bowie oder Gorillaz gehören definitiv zu meinen absoluten Lieblingsmusikern, aber ich kann von Haiyti zu The National, Franco Battiato oder Rosalia wechseln, je nachdem, wie ich an diesem Tag aufgewacht bin. Zum Zeichnen höre ich chillige, aber motivierende Musik, wie etwa Beach House.

„Joshua“ auf dem Skateboard


Teufel Blog: Wie hörst du Musik privat?

Rafa: Über Streaming. Ich würde gerne einen Plattenspieler haben, aber ich wohne in einer kleinen Wohnung mit zwei Kindern :-)

Teufel Blog: Was hast du als Nächstes vor?

Rafa: Ich habe ein paar Projekte, die langfristiger sind. Es sieht so aus, als wären wir kollektiv auf dem Weg, Kunst und Musik von Algorithmen und künstlicher Intelligenz kontrollieren zu lassen, also möchte ich mehr organische, einzigartige und handgemachte Inhalte in meine Illustrationen und Animationen einbauen.

Teufel Blog: Vielen Dank für die vielen Einblicke!

„Nina“

Bilder Rafael Alvarez: Mit freundlicher Genehmigung
Andere Bilder: © Lautsprecher Teufel GmbH

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