Musikkassetten gehörten seit sechs Jahrzehnten neben Schallplatten und CDs zu den wichtigsten Tonträgern. Und ausgestorben ist die kleine Schwester der VHS-Kassette aber noch lange nicht. Hörspiele wie „Die drei ???“, „Benjamin Blümchen“ oder „Bibi Blocksberg“ werden nach wie vor von der Generation „Kassettenkinder“ gehört. Und auch Popstars wie The Weeknd oder Justin Bieber sorgen für ein kleines Revival.
Die Musikkassette – ein Kind der 1960er-Jahre
Die Kassette feiert ihren Sechzigsten! Entwickelt wurde die Musikkassette für den Massenmarkt in den 1960er-Jahren von der niederländischen Firma Philips. Sie kam 1965 als Mono- und 1967 als Stereo-Version in den Handel. Ihre Vorteile gegenüber der Schallplatte, dem damals noch mit Abstand wichtigsten Tonträger, waren: Handlichkeit, Mobilität, ziemliche Robustheit und ein geringer Preis. Vollkommen neu war außerdem die Möglichkeit, selbst Radiosendungen auf Band aufzunehmen. So wurden mit dem Kassettenrekorder fleißig Mixtapes aus Radiosongs zusammengestellt. Der Musikindustrie bereitete das damals allerdings so manche Kopfschmerzen.
Der Durchbruch gelang der Musikkassette vollends in den 1970ern und bis weit in die 1990er-Jahre war sie weit verbreitet: Praktisch jede Anlage verfügte damals über ein oder sogar zwei Kassettendecks. In den 1980ern lagen die Verkaufszahlen von Musik-Tapes weit über denen von Schallplatten. Zudem hielt die Musikkassette im Autoradio Einzug und lernte durch den Walkman im wahrsten Wortsinn das Laufen. Kassettenrekorder werden im Übrigen auch heute noch produziert.
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Wie der Klang aufs Band kommt

Die Audioinformationen werden auf einer dünnen Kunststofffolie gespeichert. Diese ist im Inneren eines meist aus Hartplastik bestehenden Kassettengehäuses aufgewickelt. Auf der Folie werden viele winzig kleine magnetische Nadeln in bestimmter Anordnung ausgerichtet, um Audiodaten in analoger Form dauerhaft vorzuhalten. Das Auslesen und auch Beschreiben der Daten erfolgt über einen Lesekopf innerhalb des Abspielgeräts bzw. Rekorder. Um die ausgerichteten Nadeln zum Klingen zu bringen, wird das Band mit gleichbleibender Geschwindigkeit vor dem Lesekopf abgespult.
Die Klangqualität der Bänder hat sich während der Jahre enorm verbessert. Entscheidend war vor allem die Einführung des Chrom-Dioxid-Bandes durch BASF, das beispielsweise den Frequenzbereich des Magnetbands erweiterte. Was viele nicht wissen: Die Entwicklung von Dolby hat erst mit dem Magnettonband so richtig an Fahrt aufgenommen. Dolbys erste Technologien Dolby A und B waren Verfahren zur Rauschunterdrückung und haben maßgeblichen zu einer besseren Klangqualität beigetragen.
Auch wenn durch diese Technologien eine Kassette direkt nach der Aufnahme eine annehmbare Klangqualität bieten, kann diese im Laufe der Zeit nachlassen, denn die Bänder werden mechanisch beansprucht. Wie lange die Bänder halten, hängt davon ab, wie häufig sie abgespielt werden. Wichtig ist außerdem, die Kassetten nicht in staubiger, heißer und/oder feuchter Umgebung zu lagern. Hin und wieder sollten sie abgespielt werden, weil das Band sonst verkleben könnte. In der Regel haben Musikkassetten auch bei gewissenhafter Pflege nach spätestens 40 Jahren ausgespielt.
Kommt die Musikkassette wieder in Mode?

Die Technik betreffende Argumente sprechen klar gegen die Musikkassette: Der Platz auf dem Band ist begrenzt, statt eines schnellen Tastendrucks ist ein Vor- oder Zurückspulen notwendig, um ein bestimmtes Lied wiederzugeben, und auch Bandsalat kann immer wieder mal auftreten. Ist die Musikkassette also gegenüber der Konkurrenz in Form von CD und digitalen Audioformaten chancenlos? Nicht ganz. Seit dem Comeback der Vinyl-Schallplatte wissen alle, dass totgesagte Tonträger länger leben können als vorher angenommen.
Tatsächlich war aus der Musikbranche in den vergangenen Jahren zu hören, dass mit der Musikkassette noch (oder besser: wieder) zu rechnen sei. Das Magazin Billboard meldete 2017, dass in den USA die Verkaufszahlen 2016 um 74 Prozent angestiegen seien, wobei allerdings die absoluten Zahlen weniger eindrucksvoll sind: Es wurden 129.000 Musikkassetten verkauft statt der 74.000 im Vorjahr. Zum Vergleich: 2016 wanderten 13,1 Millionen Vinyl-Alben in den USA über die Theken der Plattenläden. Bemerkenswert ist aber, dass ganz große Pop-Stars wie The Weeknd, Justin Bieber und Kanye West ihre Songs unter anderem wieder auf Tape veröffentlichen.
Mit Teufel auf der Retro-Tonspur
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Fazit: Die Musikkassette spult und spult und spult …
- Die Musikkassette wurde in den 1960er-Jahren von Philips entwickelt.
- Bis weit in die 1990er-Jahre gehörten die Magnettonbänder zu den wichtigsten Tonträgern.
- Beim Magnettonband werden die Audiodaten durch Ausrichtung winziger magnetischer Nadeln als Code gespeichert.
- Die Haltbarkeit von Musikkassetten liegt auch bei guter Pflege in der Regel bei höchstens 40 Jahren.
- Zuletzt sind die Absatzzahlen von Kassetten vor allem in den Vereinigten Staaten wieder gestiegen.
- Titelbild: stuart.childs „Analyst UDX 90 – Tape – Worn – ISO“, Quelle: Flickr.comIm neuen Tab öffnen Lizenz: CC BY 2.0Im neuen Tab öffnen.
- Bild 1: Twinsearcher „Musikkassette“, Quelle: Flickr.comIm neuen Tab öffnen Lizenz: CC BY 2.0Im neuen Tab öffnen.
- Bild 2: ©Etienne Girardet. UnsplashIm neuen Tab öffnen. Unsplash LicenseIm neuen Tab öffnen







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