Vorhang auf für die Ikone unter den Musikwettbewerben: Der Eurovision Song Contest steht kurz bevor! Und auch diesmal dürften wieder Millionen Fans gebannt vor den Bildschirmen sitzen – in der Hoffnung auf möglichst viele „12 Points“. Zugegeben: Seit Lenas triumphalem Sieg 2010 war Deutschland beim Eurovision Song Contest alles andere als erfolgsverwöhnt. Doch auch wenn es beim diesjährigen Wettbewerb in Liverpool am 13. Mai nichts mit einer guten Platzierung werden sollte, können wir uns wieder auf einen sehenswerten (und teils skurrilen) ESC freuen.
Harte Gitarrenriffs beim Eurovision Song Contest: Der deutsche Teilnehmer tanzt aus der Reihe
Wuchtige Riffs, ein einprägsamer Chorus und ein etwas extravaganter, düsterer Style: Wer den Eurovision Song Contest nicht erst seit gestern verfolgt, der wird sich beim diesjährigen deutschen Beitrag „Blood & Glitter“ mit Sicherheit an die finnische Hard-Rock-Truppe Lordi erinnert fühlen. Sänger Chris Harms und seine Band Lord of the Lost sind so ziemlich das komplette Gegenstück zum letztjährigen deutschen ESC-Teilnehmer Malik Harris, der für seinen Auftritt gerade mal sechs Punkte erhielt und Deutschland einmal mehr die rote Laterne bescherte.
Lord of the Lost spielen harten, kompromisslosen Dark Rock mit Metal- und Industrial-Anleihen und haben sich über die letzten Jahre eine beachtliche Fangemeinde erspielt, sowohl in ihrer deutschen Heimat als auch international. Eine US-Tour im Jahr 2014 und rund 20 Auftritte als Support-Act für Iron Maiden dürften zu dem hohen Bekanntheitsgrad maßgeblich beigetragen haben. Doch ob all das für eine gute Platzierung beim Eurovision Song Contest 2023 reicht? Deutschland zählt jedenfalls auch in diesem Jahr nicht zu den Favoriten.
ESC in Liverpool: Weitere Teilnehmer und Favoriten
Während „Lord of the Lost“ den sonst eher Pop-lastigen Musikwettbewerb definitiv aufmischen, gibt es auch einige Beiträge, die wesentlich sanftere Töne anschlagen. So vertreten Mia Nicolai und Dion Cooper die Niederlande mit dem gefühlvollen Song „Burning Daylight“, während Italien mit der emotionsgeladenen Ballade „Due Vite“ von Marco Mengoni in den Wettbewerb geht.
Frankreich, vertreten durch die kanadische Sängerin La Zarra, setzt mit dem Stück „Évidemment“ dagegen auf eine temperamentvolle Funk-Dance-Pop-Nummer à la Dua Lipa.
Ein echter Ausreißer ist der Song „Eaea“ der spanischen Teilnehmerin Blanca Paloma. Die 34-Jährige verbindet in dem Stück die traditionelle Musik Andalusiens mit modernen Pop-Klängen.
Polen versucht sein Glück dagegen mit einem sommerlich-locker-lässigen Ohrwurm namens „Solo“, vorgetragen von der Sängerin Blanka.
Zu den klaren Favoriten zählen jedoch andere Nationen. Buchmachern zufolge haben Schweden und Finnland die größten Siegchancen. Für Schweden stehen die Vorzeichen besonders gut: Sängerin Loreen, die für das nordeuropäische Land an den Start geht, hat den Eurovision Song Contest bereits 2012 gewonnen. Und generell weiß Schweden, wie man beim ESC triumphiert – man denke nur an ABBA, die 1974 mit ihrem Song „Waterloo“ den Sieg holten.
Ukraine-Beitrag steht im Zeichen des Krieges
Die Ukraine, ESC-Gewinner des letzten Jahres, schicken beim diesjährigen Contest in der Geburtsstadt der Beatles die Electronic-Band Tvorchi ins Rennen. In dem Song „Heart of Steel“ thematisiert das Duo das Durchhaltevermögen der Soldaten und der Bevölkerung, die sich einer anhaltenden nuklearen Bedrohung ausgesetzt sehen. Bereits der nationale Vorentscheid stand einmal mehr im Zeichen des verheerenden Krieges: Um die anwesenden Personen vor möglichen russischen Bombardements zu schützen, fand die TV-Show in einer Kiewer Metrostation statt. Dort legte Tvorchi bereits eine eindrucksvolle Performance hin – eine Titelverteidigung scheint alles andere als ausgeschlossen.
Der Eurovision Song Contest – ein Wettbewerb mit langer Tradition
Der Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool ist die 67. Ausgabe des traditionsreichen Wettbewerbs. Bei den ersten Austragungen in den 1950er Jahren waren die Darbietungen noch überwiegend schlager- und chansonlastig, doch mit der Zeit entwickelte sich der ESC zum prestigeträchtigsten Musikwettstreit in Europa. Weltweite Einschaltquoten von mehr als 200 Millionen untermauern den Stellenwert des ESC, der in Deutschland bis 2001 als „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ bezeichnet wurde.
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FAQ: Die wichtigsten Infos zum ESC
Als Gewinner des letzten ESC hätte die Ukraine eigentlich das Recht auf die Austragung des diesjährigen Wettbewerbs gehabt. Aufgrund des Kriegs entschied die Europäische Rundfunkunion (EBU) jedoch, dass Großbritannien den Contest ausrichten solle. Im Logo bleibt aber die ukrainische Flagge erhalten.
Insgesamt 37 Länder treten beim diesjährigen ESC gegeneinander an. Einige Länder, darunter die Slowakei, die Türkei, Nordmazedonien und Ungarn, haben ihre Teilnahme am Wettbewerb, teils zum wiederholten Male, abgesagt. Russland und Belarus wurden wie schon in den vergangenen Jahren vom ESC ausgeschlossen.
Jedes Land, das am Eurovision Song Contest teilgenommen hat, darf im Finale abstimmen. Dabei werden pro Land zwei Punktesätze (jeweils 1 bis 8, 10 und 12) vergeben: Die Wertung einer Jury und die Ergebnisse einer Telefonabstimmung fließen jeweils gleichberechtigt in die Gesamtwertung ein. Für den Teilnehmer des eigenen Landes dürfen keine Punkte vergeben werden.
Wie üblich wird in Deutschland die ARD den Eurovision Song Contest übertragen. Die Halbfinals am 9. und 11. Mai gibt es in der ARD Mediathek, bei ONE oder auf eurovision.de zu sehen, das große Finale am 13. Mai mitsamt Countdown auch im Ersten.
Vor Ort werden Alesha Dixon, Graham Norton, Julija Sanina und Hannah Waddingham durchs Programm führen. Die deutschsprachige Countdown-Show wird erneut von Barbara Schöneberger moderiert, allerdings nicht mehr aus Hamburg, sondern direkt aus Liverpool. Kommentator beim Finale wird Peter Urban sein – zum 25. und letzten Mal.
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Hättest du’s gewusst? Spannende Facts zum ESC
Keine Tiere auf der Bühne erlaubt: Die imposanten Performances legen den Schluss nahe, dass beim ESC scheinbar alles erlaubt sei. Doch es gibt eine eiserne Regel: Keine Tiere auf der Stage! Dieses Tabu erlangte Bekanntheit, als der belarussische Sänger IVAN 2016 plante, bei seinem Auftritt zwei Wölfe mit auf die Bühne zu nehmen.
Flitzer-Alarm: In der langen ESC-Geschichte kam es immer wieder dazu, dass Zuschauer die Bühne stürmten. Dem katalanischen Flitzer Jimmy Jump gelang es etwa beim Eurovision Song Contest 2010, sich während der Performance des Spaniers Daniel Diges in die Choreografie einzuschleichen.
Auch nichteuropäische Länder sind willkommen: Wenngleich der Name des Wettbewerbs etwas anderes nahelegt, sind die Teilnehmer des ESC längst nicht alle europäisch. Neben Australien, Israel, Armenien, Georgien und Aserbaidschan hat auch schon Marokko teilgenommen.
Jan Böhmermann und Olli Schulz kommentieren: Ja, richtig. Die beiden Podcaster werden den ESC 2023 kommentieren – und zwar im Österreichischen Rundfunk (ORF). In Deutschland kannst du dir das über den Livestream des österreichischen Jugendsenders FM4 anhören.
Was sind deine Lieblings-Fun-Facts zum ESC und wer sind deine diesjährigen Favoriten? Schreibe es unten in die Kommentare!
Titelbild: IMAGO Images
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