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Dolby Pro Logic: Aus Stereo- wird Surround-Sound

Anfang der 1980er-Jahre zog mit Dolby Surround Mehrkanal-Sound ins Wohnzimmer ein. Doch richtiger Raumklang war das noch nicht. Den konnte erst eine andere Technologie zaubern: Dolby Pro Logic. Bis heute ist das Verfahren zur Sound-Aufpolierung mehrfach weiterentwickelt worden. Wir schauen uns Entwicklung und Funktionsweise genauer an.

Ein Verfahren, das Sound vom Gestern ins Heute holt

Mit der Bezeichnung Dolby Pro Logic sind Audio-Codecs gemeint, die Stereo-Eingangssignale für Surround-Sound-Anlagen aufbereiten. Sie werden deshalb auch „Surround-Aufpolierer“ genannt. In Zeiten hochentwickelter Surround-Sound-Technologien wie Dolby Atmos nimmt die Bedeutung von Dolby Pro Logic zwar ab, dennoch gibt es nach wie vor Einsatzgebiete für ein solches System. Es handelt sich dabei vor allem um Ausgabemedien älteren Jahrgangs wie Videokassetten, Stereo-CDs oder Spielekonsolen. Auch das Fernsehprogramm wird teilweise heute noch im klassischen Stereo-Sound ausgestrahlt. Dolby Pro Logic sorgt dafür, dass die Surround-Sound-Anlage auch bei solchen Signalen nicht brachliegt.

Dazu dekodiert Pro Logic Audiosignale, die mithilfe eines Matrizierungsverfahrens, wie es bei Dolby Surround eingesetzt wird, enkodiert wurden. Dies geschieht etwa durch eine Subtraktion der Stereokanäle, von denen der Center- und der Rückkanal abgekoppelt werden. So entsteht aus Zweikanal-Stereosignalen (wieder) Raumklang.

Dolby Pro Logic in den 1980er-Jahren

Entwickelt wurde das Soundformat 1986. Es war in der Lage, über die sogenannte Matrix-Dekodierung ein Stereosignal in vier Kanäle aufzusplitten: auf zwei Frontlautsprecher, einen Center-Lautsprecher und einen weiteren Kanal im Rückbereich. Allerdings war die erste Entwicklungsstufe von Dolby Pro Logic beim Sound des hinteren Lautsprechers auf einen Frequenzbereich von 100 bis 7.000 Hz beschränkt. Damit ging einher, dass sowohl Bässe als auch hohe Frequenzanteile unzureichend wiedergegeben wurden. Zudem konnte über den oder die Rücklautsprecher nur ein Monosignal wiedergegeben werden, was deutlich hörbare Qualitätsverluste bedeutete.

Die erste Weiterentwicklung: Dolby Pro Logic II

Es dauerte rund 14 Jahre, bis mit Dolby Pro Logic II ein Nachfolger vorgestellt wurde. Dolby hob mit dem neuen Format die Limitierung des Frequenzbereichs auf. Es konnte außerdem das Stereosignal auch für 5.1-Anlagen und nicht mehr nur für 4-Kanal-Systeme aufbereiten. Die einzelnen Kanäle konnten dabei auch stereophonen Sound wiedergeben.

Ein großer Vorteil von Dolby Pro Logic II: der deutlich bessere Klang von Musik. Der Vorgänger war im Grunde nur für Filme geeignet. Um das Problem zu lösen, hatte Dolby einen Movie- und einen Music-Modus entwickelt. Während der Movie-Modus keine Einstellungsmöglichkeiten bot, verfügte der Music Mode über drei Anpassungsoptionen. Dies lag daran, dass Stereo-Musikaufnahmen nicht in Mehrkanalstudios abgemischt wurden. Es war daher nicht exakt vorherzusagen, wie das Ergebnis auf einer Surround-Anlage klingen würde, weshalb eine Feinjustierung sinnvoll sein konnte. Die drei Funktionen im Dolby Logic Pro II Music Mode waren:

  • Panorama-Modus: Hierbei sollte der Klang raumgreifender wahrgenommen werden. Vor allem die beiden Frontlautsprecher erzeugten ein breiteres Klangfeld. Gleichzeitig sollten die verschiedenen musikalischen Elemente sehr differenziert hörbar bleiben.
  • Dimension Control: Diese Funktion ermöglichte es, die Lautsprecher des hinteren und des vorderen Bereichs auszubalancieren. So ließ sich vermeiden, dass die hinteren Lautsprecher die Musikwiedergabe zu sehr dominierten.
  • Center Width Control: Hier wurde eingestellt, wie der Center-Lautsprecher in den Klang einbezogen wird. Du konntest die Wiedergabe entweder nur über den Center-Lautsprecher laufen lassen oder diesen ausstellen, um den Sound auf die beiden Frontlautsprecher zu lenken.

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Die Nachfolger von Dolby Pro Logic II

Während Dolby Pro Logic II im Vergleich zum Vorgänger ein echter Technologiesprung war, brachten die Nachfolge-Codecs Dolby Pro Logic IIx und IIz eher graduelle Verbesserungen. AV-Receiver mit Pro Logic IIx können Stereo- und 5.1-Formate für 7.1-Anlagen aufbereiten. Zu den beiden bereits erwähnten Modi kam ein Game-Modus für Konsolen hinzu. Dieser sollte Sound im niedrigen Frequenzbereich besser auf den Subwoofer umleiten. Im Musik-Modus blieben die drei Einstellungsmöglichkeiten Dimension Control, Center Control und der Panorama-Modus erhalten.

2009 wurde mit Dolby Pro Logic IIz der bisher letzte „Surround-Aufpolierer“ von Dolby vorgestellt. Um die Möglichkeiten dieses Formats auszukosten, sind zu einem 7.1-Setup zwei zusätzliche Lautsprecher im Höhenbereich erforderlich. So können auch Schallquellen mit höheren Frequenzanteilen räumlich abgebildet werden. Echten 3D-Sound ermöglicht diese Weiterentwicklung des ersten Dolby Pro Logic allerdings noch nicht, da die beiden Höhenlautsprecher nur Klangeffekte im Frontbereich abbilden können.

Hier eine Demo der neuesten Entwicklung von Dolby Pro Logic IIz:

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2014 führte Dolby einen neuen Upmixing-Codec namens „Dolby Surround“ ein (nicht zu verwechseln mit dem ursprünglichen Codec des gleichen Namens). Diese Weiterentwicklung macht es möglich, Stereo- und Mehrkanalsignale über Dolby-Atmos-Systeme wiederzugeben. Das macht Pro Logic nicht obsolet – schließlich folgen viele Heimkinos noch dem klassischen 5.1- oder einem 7.1-Aufbau. Mit zunehmender Verbreitung von Atmos-Setups sinkt jedoch die Relevanz des veralteten Codecs.

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Fazit

  • Dolby Pro Logic dekodiert Stereosignale zu Vierkanal-Raumklang.
  • Mit dem Nachfolger Dolby Pro Logic II wurde die Musikwiedergabe deutlich verbessert.
  • Der neueste Standard Dolby Pro Logic IIz hat auch in Zeiten des digitalen Surround-Sounds seine Berechtigung.
  • Mit zunehmender Verbreitung von Dolby Atmos lässt die Bedeutung von Pro Logic nach.
Titelbild: ©Dolby Laboratories, Dolby Pro Logic Logo Bestimmte Rechte vorbehalten. Quelle: Wikimedia

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Autor:in

Teufel Blog Redaktion

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