Śmigus-dyngus – Ein slawisches Wasserfest zu Ostern

Śmigus-dyngus ist eine der beliebtesten Ostertraditionen, die jedes Jahr in Polen gefeiert werden und mit dem zweiten Osterfeiertag, dem Ostermontag, verbunden ist. An diesem Tag können Familienmitglieder und Freunde mit Wasser übergossen werden, was vor allem für Kinder und Jugendliche ein großer Spaß ist. Allerdings war Śmigus-dyngus nicht immer mit Ostern verbunden, und die Geschichte dieses Brauchs ist mit der slawischen Kultur eng verbunden. Aber woher stammt dieser Brauch und wie wird er in den verschiedenen Regionen Polens praktiziert, und wird er auch in anderen Ländern gefeiert? Unser polnisches Teufel-Blog-Team hat sich dazu auf Recherche begeben.

Śmigus-dyngus in Kürze

Was ist Śmigus-dyngus?

Śmigus-dyngus ist eine der beliebtesten Ostertraditionen in Polen, die darin besteht, dass sich Familienmitglieder und Freunde gegenseitig mit Wasser bespritzen.

Wann wird Śmigus-dyngus gefeiert?

Śmigus-dyngus wird jedes Jahr am Ostermontag, gefeiert, der auch als nasser Montag bekannt ist.

Was ist der Ursprung von Śmigus-dyngus?

Śmigus-dyngus stammt aus der altslawischen Tradition und wurde in erster Linie mit jarischen Göttern in Verbindung gebracht. Dabei handelte es sich um mehrtägige Zeremonien, mit denen sich die slawischen Völker auf den kommenden Frühling vorbereiteten und den Winter verabschiedeten. Ein typischer Brauch war das Übergießen mit Wasser.

Wird Śmigus-dyngus auch in anderen Ländern gefeiert?

Die traditionelle Form von Śmigus-dyngus wird vor allem in den mittel- und osteuropäischen Ländern gefeiert, darunter in Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn. Ein ähnliches Ritual namens Peperuda wird auf dem Balkan praktiziert, bei dem Wasser über eine Frau gegossen wird, die die Regengöttin Peperuna oder Dodola darstellen soll.
Thailand feiert sein Äquivalent zu Śmigus-dyngus unter dem Namen Songkran, was so viel bedeutet wie das Fest der Passage. Dieser Brauch fällt in die Mitte des Aprils, hat aber nichts mit Ostern zu tun. Die Tradition, sich mit Wasser zu begießen, ist auch in Mexiko bekannt und fällt auf den Ostersamstag.

Was ist Śmigus-dyngus?

Śmigus-dyngus, auch bekannt als nasser Montag (Polnisch: Lany Poniedziałek), ist ein slawischer Brauch, sich mit Wasser zu begießen. Es wird traditionell am zweiten Tag von Ostern, dem Ostermontag, gefeiert und ist ein Volksspiel. Besonders beliebt ist der nasse Montag bei Kindern und Jugendlichen, die sich gegenseitig mit einem Eimer Wasser übergießen. Der Name dieser polnischen Tradition ist recht geheimnisvoll und interessant und setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: śmigus und dyngus. Hierzu gibt es unterschiedliche Theorien. Eine besagt, dass das erste Wort Śmigus höchstwahrscheinlich von dem deutschen Verb schmackostern abstamme.

Der Begriff Dyngus hingegen steht im Zusammenhang mit den volkstümlichen Praktiken der Slawen, die den Besuch von Freunden, Verwandten und auch zufälligen Personen vorsahen. Bei diesen Besuchen wurden Grüße ausgetauscht, und die slawischen Gastgeber konnten ihren Gästen „Glück erkaufen“ (auf Deutsch: dingen), indem sie ihnen anständige und reichliche Speisen und Getränke gaben und ihnen verzierte Eier mit auf den Weg gaben, die wir heute als „pisanki“ in Polen kennen. Ein mit Lebensmitteln beladener Tisch war normalerweise eine Art Schutz vor Wasserspritzern.

Es gibt auch eine andere Theorie über die Bedeutung des Wortes Dyngus. Mehr Informationen findet ihr hier.

Woher stammt die Tradition Śmigus-dyngus?

Śmigus-dyngus ist stark in der alten slawischen Tradition verwurzelt und wurde mit den Jary-Göttern in Verbindung gebracht. Es handelte sich um mehrtägige Rituale, bei denen sich die Menschen darauf vorbereiteten, den Frühling zu begrüßen und den Winter zu verabschieden. Ein typischer Brauch war das Übergießen mit Wasser. Die Slawen glaubten, dass das Besprengen mit Wasser die Fruchtbarkeit fördere. Das Wasser sollte auch von allen Sünden und Krankheiten reinigen und helfen, für den Rest des Lebens gesund, rein und vital zu bleiben.

Einigen Volksmärchen zufolge hatte das Übergießen von Mädchen mit Wasser auch einen rein ehelichen Charakter. Der Zweck des Śmigus-dyngus bestand darin, einer Auserwählten seine Zuneigung zu zeigen. Auch die Damen hatten die Möglichkeit, sich für den Gefallen zu revanchieren. Am Dienstag, dem Tag nach dem nassen Montag, waren es die Mädchen, die die Jungen bespritzten. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die zweitägige Tradition jedoch zu einem Massenbrauch, bei dem man sich gegenseitig mit Wasser übergoss. So wird es auch heute noch an Ostern praktiziert.

Dies war jedoch nicht immer der Fall. Śmigus und Dyngus wurden früher von der katholischen Kirche, für die dieser Brauch ein heidnisches Fest war und in zahlreichen Lesungen als solches dargestellt wurde, negativ verurteilt. Für die Kirche war es jedoch sehr schwierig, den Slawen die Ausübung dieser Tradition zu verbieten. Daher beschloss man, diesen Brauch zu übernehmen, und das Wasser wurde zum Symbol der Reinigung von der Sünde. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass Śmigus und Dyngus lange Zeit zwei völlig unterschiedliche slawische Bräuche mit völlig verschiedenen Inhalten waren. Mit der Zeit wurden diese beiden Bräuche jedoch zu einem gemeinsamen Brauch verschmolzen, der heute hauptsächlich mit Ostern in Verbindung gebracht wird

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Śmigus-dyngus macht viel Spaß, aber es ist auch wichtig, sich an einige Regeln zu erinnern und es nicht mit seinen Osterstreichen am Ostermontag zu übertreiben, damit man nicht gegen das Gesetz verstößt. Am Ostermontag dürfen nur Familienmitglieder und Freunde nass gemacht werden. Das Bespritzen von Fremden, Passanten oder Radfahrern kann eine Geldstrafe von 20 PLN (ca. 5 Euro) bis zu 500 PLN (ca. 120 Euro) in Polen nach sich ziehen. Das Begießen mit Wasser in Autos, Treppenhäusern, Bussen oder Wohnungen sind ebenfalls verboten und wird bei Sachbeschädigung mit einem Bußgeld geahndet. Man sollte also an Ostern vor allem seinen gesunden Menschenverstand walten lassen.

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Śmigus-Dyngus in verschiedenen Regionen Polens

In einigen Teilen Polens wurde die Tradition des Śmigus-dyngus bis ins 20. Jahrhundert nicht praktiziert und variierte von Region zu Region. Die größten Feiern zum nassen Montag fanden in der Regel in polnischen Dörfern in ländlicher Umgebung statt. Damen aus der sogenannten „Oberschicht“, die es sich nicht leisten konnten, mit Wasser übergossen zu werden, besprühten sich symbolisch mit Parfüm.

In der Region Kleinpolen wird Śmigus-dyngus ein wenig anders gefeiert. In der Nacht zum Ostermontag, d.h. am Ostersonntag, zogen die sogenannten „Dziady Śmigustne“ durch die Straßen. Es handelt sich um ungewöhnliche, in Stroh gehüllte Gestalten mit einem Strumpf auf dem Kopf, die mit ihren Blechhörnern Lärm machten und alle Menschen, denen sie begegneten, mit Wasser übergossen. Diese alte Tradition wird auch heute noch gepflegt.

Die Śmierguśniki übergießen eine Frau mit Wasser

In Wilamowice (Dankowice) und Brzeszcze in Schlesien wurden Mädchen von der sogenannten Śmierguśniki mit Wasser übergossen. Dabei handelt es sich um Gruppe Verkleideter, deren Kostüme aus Fetzen und Resten von Frauenkleidern genäht werden, was ihnen einen äußerst farbenfrohen und sehr bunten Stil verleiht. Diese Tradition wird immer noch praktiziert und ist zu einem festen Bestandteil des kulturellen Erbes der Wilamowice geworden.

Śmigus -Dyngus in anderen Ländern

Die traditionelle Form des slawischen Brauchs des Śmigus-Dyngus wird heute vor allem in den Ländern Mittel- und Osteuropas gefeiert. In der Tschechischen Republik ist der Brauch als Šmigrust oder oblévacka bekannt, und in der Slowakei ist der nasse Montag auch als obliévacka oder kúpacka bekannt. Smigus-Dyngus wird auch in einigen Regionen der Westukraine praktiziert. Der nasse Montag wird auch in Ungarn gefeiert. Bis heute pflegen die Ungarn diesen slawischen Brauch und übergießen sich mit Wasser oder manchmal sogar mit Parfüm und Eau de Cologne. Ein verwandter slawischer Brauch ist der balkanische Ritus des Regenbringens, der Peperuda genannt wird. Dieser bestand darin, ein auserwähltes Mädchen, das Perperuna oder Dodola, die Göttin des Regens, verkörperte, großzügig mit Wasser zu übergießen.

In Thailand wird das Äquivalent zum nassen Montag namens Songkran gefeiert, was so viel bedeutet wie „Fest des Übergangs“. Diese Tradition wird Mitte April gefeiert, hat aber nichts mit Ostern oder dem nassen Montag zu tun. Der Brauch, sich mit Wasser zu begießen, ist auch in Mexiko bekannt und fällt auf den Karsamstag.

Songkran in Thailand

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Der nasse Montag garantiert viel Spaß, und zusammen mit deiner Lieblingsmusik in bester Soundqualität wird dieser zu einem unvergesslichen Erlebnis. Dabei musst du dir keine Sorgen um deinen Speaker machen: Die tragbaren und wasserfesten Bluetooth-Lautsprecher von Teufel sind je nach Modell IPX5 und IPX7 zertifiziert. So kannst du deinen Lieblingslautsprecher mitnehmen und den diesjährigen nassen Montag ohne Einschränkungen stilecht feiern.

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Fotos:

Titelbild: @CatEdwards1 via iStock. Lizenz: CC BY-SA 4.0

Bild 2: @Agnieszka Kwiecień via Wikimedia Commons. Lizenz: CC BY-SA 4.0

Bild 3: Boston Public Library via Flickr. Lizenz: CC BY-SA 4.0

Bild 4: @Polimerek via Wikimedia Commons. Lizenz: CC BY-SA 4.0

Bild 5: @Seguir via Pixabay. Lizenz: Pixabay

Quelle: www.slawoslaw.pl/historia-smigusa-dyngusa-w-polsce-i-na-slowianszczyznie/

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Teufel Blog Redaktion

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