Aus Birmingham hinaus in die weite Welt: Ozzy Osbourne, „Prince of Darkness“ oder auch „Madman“ (2. v. rechts), prägte mit der Band Black Sabbath den Sound und das Bild des Heavy Metal – und erfand sich als Solokünstler immer wieder neu. Sein Leben war eine Achterbahnfahrt aus musikalischen Triumphen, persönlichen Tragödien und spektakulären Comebacks, die 2025 mit einem bewegenden Abschiedskonzert und kurz darauf mit seinem Tod endete.
Rauch, Werkshallen und der Beginn einer Weltkarriere
Aston, Birmingham, in den späten 1960ern: Fabriksirenen, Back-to-Back-Häuser, wenig Perspektive – und vier junge Männer, die sich in Proberäumen und Pubs ein Ventil aus Lautstärke und Fantasie schaffen: Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward. Zusammengefunden haben sie durch eine Annonce, mit der „Ozzy Zig“ nach einer Band suchte. Die heißt bald Earth und schließlich ab 1969 Black Sabbath.
Bereits zu diesem Zeitpunkt ist das Leben von John Michael „Ozzy“ Osbourne alles andere als beständig: Er verlässt die Schule mit 15, nimmt verschiedene Hilfsjobs an – unter anderem bei einem Bestattungsinstitut – und landet nach einem Ladendiebstahl für 6 Wochen im Gefängnis. Doch als die Beatles ihren großen Durchbruch feiern, weiß Ozzy, was er will: Rockstar werden.
Dieser Traum wird tatsächlich in Erfüllung gehen, allerdings auf eine Weise, die weder Ozzy noch seine Mitstreiter vorhergesehen haben dürften: Black Sabbath werden das Fundament des Heavy Metal legen. Geboren aus der Hoffnungslosigkeit der Fabrikhallen und Arbeiterviertel, bringt ihre ureigene Mischung aus tonnenschweren Riffs, düsterem Blues und Ozzys klagendem, zugleich unheimlich klaren Tenor die ersten Klassiker eines neuen Musikgenres hervor: die Alben Black Sabbath, Paranoid (beide 1970) und Master of Reality (1971).
Die Düsternis der Musik und ihrer Erscheinung sowie der permanente Flirt mit dem Okkulten und der Todessymbolik stehen im starken Kontrast zum Zeitgeist der ansonsten sehr bunten Musikwelt der 1960er. Zwar bleibt Heavy Metal noch für einige Jahre eher ein Underground-Phänomen, doch die Saat ist längst gelegt, als in der zweiten Hälfte der 1970er Bands wie Judas Priest, Iron Maiden oder Motörhead die klassischen Spielarten des Metal ausbuchstabieren.
Fall und Neuanfang: Mit Sharon und Randy in die 80er
Die Zeit von Black Sabbath scheint da schon vorbei: Mit Never Say Die! kommt 1978 das letzte Sabbath-Album mit Ozzy heraus. Der Sänger hat mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen und ist kaum fähig, die Songs zu singen. 1979 zieht die Band schweren Herzens die Reißleine und läutet mit Dio eine neue Ära ein – Ozzy ist raus und scheinbar am Ende.
Aber Totgesagte leben bekanntlich länger: Mit Managerin (und bald Ehefrau) Sharon an seiner Seite gründet Ozzy eine neue Band – so beginnt eines der wohl unwahrscheinlichsten Comebacks der Musikgeschichte. 1980 ist Ozzy wieder am Start, mit einer Reihe gestandener Rockmusiker und einem jungen Wundergitarristen. Die Band soll eigentlich „Blizzard of Ozz“ heißen, doch letztlich wird das gleichnamige Album unter dem Namen Ozzy Osbourne erscheinen. Damit nimmt die Solokarriere des „Prince of Darkness“ ihren Lauf.
Leben auch länger: Plattenspieler-Sets im Teufel Shop
Prägend in dieser Phase ist – neben Ozzys medienwirksamen Eskapaden, die ihm schnell den Ruf des „Madman“ einbringen – vor allem das Gitarrenspiel von Randy Rhoads. Der klassisch geschulte Mittzwanziger bringt eine Spielfreude und technische Versiertheit in den Sound der Band, die sich deutlich von den dunklen Heavy-Riffs Tony Iommis unterscheiden.
1982 kommt es allerdings zur Tragödie: Rhoads verunglückt auf Tour in einem Privatflugzeug, in das er trotz seiner Flugangst gestiegen ist. Ozzy wird diesen Tag später als einen der traurigsten seines Lebens beschreiben.
Wandelbare 80er und 90er: Neue Weggefährten, neue Hits
Der erneute Rückschlag und fortwährende Suchtprobleme halten Ozzy nicht davon ab, weiterzumachen. Dauerhafter Nachfolger von Rhoads wird Jake E. Lee, der, aus dem frühen Glam Metal kommend, Ozzys Band eine weitere Frischzellenkur verpasst. Die Alben Bark at the Moon (1983) und The Ultimate Sin (1986) liefern Radiohits und Stadionhymnen. Und auch um Balladen ist Ozzy nicht verlegen.
Nach Lees Ausstieg präsentiert sich das nächste Supertalent an Ozzys Seite: Der gerade einmal 20-jährige Zakk Wylde prägt mit seinen breitbeinigen Heavy-Riffs den Sound von No Rest for the Wicked (1988), No More Tears (1991) und vieler weiterer Alben. 1992 verkündet Ozzy „No More Tours“ – und tourt wenig später doch wieder. Gemeinsam mit Sharon startet er 1996 das Ozzfest, das zur Brutstätte einer ganzen Generation neuer Metal-Bands wird. Ende 1997 kommt es zur ersten großen Reunion der Black-Sabbath-Urbesetzung, die sich jedoch auf wenige Touren und vereinzelte Auftritte beschränkt.
Popkultur-Phänomen und späte Meisterstücke
Anfang der 2000er öffnet die Reality-Show The Osbournes die Haustür zum chaotisch-liebenswerten Familienleben; Ozzy wird zum unwahrscheinlichen TV-Star und endgültig zur Popfigur. Mit „Dreamer“ hat er 2001 einen großen Hit, 2003 nimmt er mit Tochter Kelly den Black-Sabbath-Klassiker „Changes“ neu auf. Zunehmende gesundheitliche Beschwerden hindern ihn nicht daran, weiter Musik zu machen und gelegentlich aufzutreten.
Black Sabbath finden 2013 erneut zusammen und veröffentlichen ihr letztes Studioalbum 13. Ihre Abschiedstournee The End wird ein großer Erfolg und schließt 2017 – wo sonst – in Birmingham. Ozzy bleibt weiter produktiv und bringt mit Ordinary Man (2020) und Patient Number 9 (2022) zwei späte, hochgelobte Alben heraus.
„Back to the Beginning“: Der letzte Kreis schließt sich
Am 5. Juli 2025 kehrt Ozzy für seinen großen Abschied dorthin zurück, wo alles begonnen hat: Villa Park, Birmingham. Das einmalige Event „Back to the Beginning“ wird als Benefiz- und Huldigungsshow angekündigt – mit Ozzys eigenem Set, einer finalen Black-Sabbath-Reunion und einem Who-is-who der Rock- und Metal-Welt. Ozzy singt – geschwächt, aber strahlend – auf einem thronartigen Sessel, dankt seiner Heimatstadt, seiner Familie, seinen Fans. Es ist der würdige Abschied einer Legende.
Nur 17 Tage später, am 22. Juli 2025, stirbt Ozzy Osbourne im Alter von 76 Jahren. Weltweit trauern Fans und Weggefährten, in Birmingham legen viele Blumen an der „Black Sabbath Bridge“ nieder. Alle wissen: Ozzy hat seinen Weg vollendet.
Was von Ozzy bleibt
Ozzy Osbourne war nie „nur“ Sänger. Er war Projektionsfläche, Trostspender, Chaosmagnet – und ein Instinkt-Musiker, der Melodie im vermeintlichen Krach hörte. Seine Geschichte führte vom rußigen Aston bis zu den größten Bühnen der Welt, sie erzählt von Aufstieg, Fall und Wiedergeburt, von Erfolgen, Verlusten und Standhaftigkeit. Der „Prince of Darkness“ und das Erbe von Black Sabbath bleiben Inspiration und Fixpunkt vieler weiterer Generationen von Musikern.
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Weitere Stereo-Lautsprecher von Teufel
Die Top 4 der Ozzy-Osbourne-Gitarristen
- Randy Rhoads: Virtuoser Ausnahmemusiker, der Ozzys Karriere neu definierte; bekannt für seine Mischung aus klassischer Musik und Heavy Metal; 1982 tödlich verunglückt.
- Jake E. Lee: Kraftvoller Riffmeister der Alben Bark at the Moon und The Ultimate Sin; brachte einen kantigen, melodischen Stil ein; gründete später die Hardrock-Band Badlands.
- Zakk Wylde: Der mit Abstand langjährigste von Ozzy Gitarristen; berühmt für sein „Pinch Harmonics“-Spiel und seine Bühnenpräsenz; gründete 1996 seine eigene Band Black Label Society, blieb Ozzy jedoch weiter treu.
- Gus G: Moderner Technikvirtuose, der mit Scream (2010) Ozzys Sound ins neue Jahrzehnt brachte und dessen Live-Shows frischen Glanz verlieh; Mitglied der griechischen Metalband Firewind.
Titelbild: IMAGO-ImagesIm neuen Tab öffnen