metamorphic sculptures

METAMORPHIC SCULPTURES: VOGUE-Fotograf Dan Carabas und Soundartist Peter Hayo im Doppelinterview über ihre multimediale Ausstellung der Extraklasse

VOGUE, GIORGIO ARMANI, MERCEDES-BENZ, LOUIS VUITTON, LEVIS, AUDI, ADIDAS … – ihre Auftraggeber lesen sich wie das Who-is-Who der World Brands: Die international renommierten Künstler Dan Carabas und Peter Hayo haben jetzt zusammen das multimediale Projekt METAMORPHIC SCULPTURES umgesetzt. Die einzigartige Ausstellung beschäftigte sich mit der Verformung und Transformation des menschlichen Körpers. Für den multidimensionalen Sound, welcher die Bildpaare gekonnt in Szene setzt, wurden übrigens mehrere ROCKSTER GO und ROCKSTER AIR verwendet. Wir hatten die Gelegenheit zu einem Doppelinterview.

About: METAMORPHIC SCULPTURES

Dan Carabas beschäftigt sich in seiner Ausstellung METAMORPHIC SCULPTURES mit der Verformung und Transformation des menschlichen Körpers. Durch Shibari, einer japanischen Bindekunst und dem Drapieren von Stoffen kreiert Carabas ein Paradoxon: Während die Seile die Bewegungen des menschlichen Körpers einschränken, verleihen sie dem Gewebe erst Dynamik und Dreidimensionalität. Durch die bewusst herbeigeführte Veränderung des Körpers werden die Skulpturen entmenschlicht und erscheinen dem Betrachter in tranceartigem Zustand. Fotografisch wurde dieser Prozess als physisches Kunstwerk festgehalten, auf Holz gedruckt verleiht die zufällige Maserung des Holzes jedem finalen Werk seine Einzigartigkeit. Die Ausstellung lief vom 27. – 30. Oktober 2022 im Kühlhaus Berlin.

Dan Carabas

Teufel Blog: Hallo Dan, wie kam es zu der Idee für die Ausstellung METAMORPHIC SCULPTURES?

Dan: Genau in der Silvesternacht bekam ich Covid und war damals noch mit zwei Wochen Quarantäne zu Hause eingesperrt, das war ein guter Anlass mal kreativ zu werden und über das kommende Jahr nachzudenken. Ich wollte unbedingt wieder künstlerisch arbeiten. Nach 10 intensiven Jahren voller Fashion und Beauty Kampagnen und vielen Filmprojekten vor allem in der letzten Zeit wollte ich einfach wieder was komplett Eigenes Produzieren, auch wieder mit einem stärkeren Bezug zur Fotografie. Mir war es wichtig, dabei mit Menschen zu arbeiten, das liegt mir einfach gut und ich habe viel Spaß daran, gleichzeitig sollten es aber auch keine Portraits werden. Ich fing an zu recherchieren und kam schnell auf das Thema Skulpturen, dann weiter zu Shibari, was ich vor langer Zeit mal fotografiert hatte, nur fand ich es damals schade, dass die Fesselung nicht auch von mir kam. Da formte sich die Idee, mit Seilen und Stoffen meine eigenen Skulpturen zu erschaffen.

Für mich ist das eine bildhafte Metapher auf die Zeit

Teufel Blog: Was soll vermittelt werden?

Dan: Im Grunde geht es um die immerwährende Veränderung und Transformation des Lebens. Dies wird vor allem in den Animationen erkennbar, aber auch auf den Fotografien erscheint der Stoff in dynamischer Bewegung, während die Seile die Bewegung des Körpers einschränken. Für mich ist das eine bildhafte Metapher auf die Zeit, die uns umgibt, uns quasi transformiert, ohne dass wir sie greifen oder festhalten können, sie ist immer da und immer in Bewegung.

Dan bei der Vorbereitung der Ausstellung

Teufel Blog: Wie lange habt ihr insgesamt daran gearbeitet?

Dan: Ich fing Anfang Januar mit dem Erstellen der ersten Skulpturen an, nach ein paar Wochen kristallisierte sich das Projekt und ich sprach mit Peter darüber im März bei einem gemeinsamen Lunch. Da kam uns auch schon die Idee einer Zusammenarbeit, um die Ausstellung durch Musik zu ergänzen und ein immersives Erlebnis zu schaffen, bei dem die Besucher in das Erlebte eintauchen können.

Teufel Blog: Die analogen und digitalen Kunstwerke kann man über eine NFT-Plattform kaufen, welche Rolle spielt bei eurer Ausstellung die Einbeziehung modernster Blockchain-Technologie?

> Lesetipp: Das sind NFT

Dan: Die Technologie hinter NTFs ist großartig und bietet Künstlern sowie Kunstsammlern völlig neue Möglichkeiten. Für uns war klar, dass wir mit unserer Ausstellung auch technologisch am Puls der Zeit sein wollen, trotzdem war es mir wichtig, das Thema nicht nur rein digital auszustellen. Ein NFT ist am Ende nur Mittel zum Zweck, es schafft einen transparenten Verkaufsprozess und regelt die Frage nach Eigentümer und Urheber eines Werkes.

Teufel Blog: Die fotografischen Werke sind auf eine Edition von #1 limitiert, es werden also nur Unikate verkauft, wie gelingt euch da die eindeutige Zuordnung vom NFT zum physischen Bild?

Dan: Da hilft uns der Zufall, eine Fotografie ist ja beliebig reproduzierbar, da wir aber auf Holz drucken, entsteht im Prozess durch die einmalige Maserung der Holzplatte ein so nicht reproduzierbares Bild. Dieses Bild wird wiederum fotografiert und als NFT auf die Plattform gestellt. Somit haben das digitale NFT und der analoge Holzdruck die gleiche Maserung und können einander zugeordnet werden. Der Käufer des NFTs weis somit genau, dass er der einzige ist, der diesen Druck als physisches Werk besitzt.

Obwohl im Hintergrund, bereiten Klänge das Spielfeld, auf dem die Bilder ihre Wirkung entfalten

Teufel Blog: Welche Rolle spielen die Klänge bei der Installation? Wie werden diese technisch realisiert?

Peter: Sie greifen die Stimmung und die Aussage der Bilder auf, verstärken, kommentieren und ergänzen die Wirkung. Obwohl im Hintergrund, bereiten sie das Spielfeld, auf dem die Bilder ihre Wirkung entfalten.

Peter Hayo

Je nach der Position des Betrachters ergeben sich andere räumliche Klangwirkungen

Die Sound-Komposition orientiert sich inhaltlich an den 6 Bilderpaaren und verbindet 6 individuelle Soundstreams zu einer Symphonie im Raum. Jeder dieser Streams ist einem Bilderpaar zugeordnet und bespielt exakt nur dieses Bilderpaar. Durch die Kombination mit den anderen Bildpaaren ergibt sich dann ein multidimensionaler Sound im Raum, der das ganze Ambiente füllt, jedoch den Fokus bei den einzelnen Bilderpaaren nicht verliert. Je nach der Position des Betrachters ergeben sich somit andere räumliche Klangwirkungen. Die Bilder sind auf Holz gedruckt. Und so wie das Holz den Bildern einen ganz speziellen organischen und einzigartigen Look gibt, verleiht der Klangkörper des Holzes dem Sound auch eine physische Dimension.

Die meditative Grundstimmung der Sound-Komposition mit ihren schwebenden, sich veränderten Bewegungen spiegelt die Transformation der Animationen akustisch im Raum. Die einzelnen Soundelemente werden verhüllt, geschnürt, geöffnet und verändern in ihrer Bewegung den Blickwinkel auf die Bilder.

So schaffen ROCKSTER GO und ROCKSTER AIR die akustische Grundlage der Soundinstallation

Die individuellen Streams, die teils kompositorisch, aber auch soundtechnisch miteinander verwoben sind, werden in einer DAW (Digital Audio Workstation) synchron abgespielt und dann einzeln an die sechs Bilderpaare und die dort installierten Teufel Rockster Go geleitet. Um zum einen den Bassbereich zu verstärken und zum anderen eine Grundatmosphäre zu erzeugen, werden hauptsächlich tieffrequente Signale von den einzelnen Streams abgespalten und zu einem weitere Stream zusammengefasst, der über diverse Teufel Rockster Air im gesamten Gebäude verteilt wird.

Der wasserdichte Lautsprecher ROCKSER GO.
Der ROCKSTER GO

Teufel Blog: Wurden die Klänge für jede Installation individuell entwickelt? Was war die Inspiration dafür?

Peter: Wie oben schon erwähnt, war es uns wichtig, den individuellen Aspekten der einzelnen Bilder akustische Rechnung zu tragen. Allerdings wurde das Gerüst der Komposition wie bei einer Symphonie als Ganzes entwickelt. Bei einer Symphonie übernehmen z. B. die Flöten einen anderen Part als die Bassgeigen. Der Komponist berücksichtigt ihre Eigenheiten beim Komponieren und weist ihnen wie allen anderen Instrumenten ihre besonderen Parts zu. So wurde auch bei der Klangkomposition für die Ausstellung den Bildern einzelne Parts zugeteilt, die ihren individuellen Charakter unterstreichen, aber ein großes Ganzes ergeben.

Die Grundästhetik des Soundgebildes: warm und organisch


Die erste Inspiration dazu kam zuerst aus den Bildern selbst. Die Verhüllung der Körper, die Schnürung, die Farbgebung, alles inspirierte mich dazu, mit dem Sound und der Komposition erst mal analog umzugehen. So wurden organischen Klangflächen und sich transformierende Melodie-Sequenzen mit alten analogen Synthesizern im Studio live gespielt und dann auf der digitalen Ebene verhüllt, verschnürt und transformiert. Die Grundästhetik des Soundgebildes blieb dabei immer warm und organisch, ganz so, wie die Bilder auch auf mich wirkten. Je mehr Bilder fertig wurden, um so mehr entwickelte sich analog dazu auch ein größerer Zusammenklang, ganz so wie die einzelnen Bilderpaare im Raum eine Gesamtkomposition ergeben.

Die letzte, aber nicht unerhebliche Inspiration kam über den Ausstellungsraum selber. Ich habe vor Ort im Kühlhaus an einem Nachmittag mit verschiedenen Klangelementen experimentiert. Dazu habe ich einen Rockster Go in einem Bilderpaar installiert, welches Dan zu Testzwecken aufgehängt hatte, und mir die Wirkung verschiedener Klangelemente im Raum angehört. Das hat mir dann zusätzlich Input gegeben, wie man die gewünschte Wirkung im Raum am besten erzielen kann.

Teufel Blog: Welcher Ort in Berlin inspiriert Euch?

Peter: Der Blick abends von der Goldelse zum Brandenburger Tor. Ich liebe diese Größe und das Freiheitsgefühl, verbunden mit dem entfernt blubbernden Sound der Stadt und der Gewissheit, dass gerade Millionen von Menschen komplett unterschiedliche Dinge tun, was man spüren kann, auch wenn man es nicht sieht.

Dan: Von meinem Studio aus am Hackeschen Markt schaue ich auf die Spree und weiter bis zur Museumsinsel, der Weitblick hilft manchmal, wenn ich kreativ nicht weiter komme bei einem Projekt.

Teufel Blog: In welchen Momenten spielt Musik hören eine Rolle für Euch?

Dan: Ich höre fast immer Musik, vor allem bei der Arbeit, die richtige Musik kann dabei sehr inspirieren und sorgt für die nötige Tiefe und Konzentration.

Peter: In Allen ! (lacht)

Teufel Blog: Wie hört ihr Musik und welche (Kopfhörer, Anlage, im Auto, beim Arbeiten) ?

Dan: Ich habe im Studio tatsächlich einen Teufel BOOMSTER GO. Der hat ein sehr praktisches Schraubgewinde an der Rückseite, damit kann ich ihn über ein Stativ überall da hinstellen, wo es gerade gut passt. Und trotz der kleinen Größe hat der Speaker einen wahnsinnigen Klang.

Inspirierend durch clevere Extras wie einem Stativ-Gewinde: Der BOOMSTER GO

Peter: Ich höre bei der Arbeit immer Musik, das ergibt sich in meinem Beruf als Komponist automatisch. Ich höre mittlerweile meistens und am liebsten Musik in meinem Studio. Da habe ich große Studiomonitore von Quested mit Subwoofer und ein altes Paar HiFi-Lautsprecher, Infinity Kappa 9.2. Das sind einfach immer noch großartige (und riesengroße) Speaker, auch wenn sie mittlerweile fast 30 Jahre alt sind. Sie brauchen eine unfassbar stabile und potente Endstufe, Ihre Impedanz geht weiter unter 2 Ohm und die meisten Endstufen schalten ab, wenn man da lauter aufdreht. Ansonsten höre ich zuhause Musik über diverse WLAN-Speaker wie z.B. Teufel ONE S oder auch ROCKSTER Go, obwohl ich auch nach einem Tag im Studio da eher die Ruhe vor dem Sound genieße.

Teufel ONE S

Stilistisch höre ich sehr viel Verschiedenes. Ich habe auch verschiedene musikalische Sozialisierungen, das war und ist bei mir auch nicht abgeschlossen. Wenn ich aber ganz besondere Entspannung brauche, höre ich immer wieder gerne Jazz und Fusion, aber auch elektronische Musik aus den 70ern. Meine Pat Metheny und Klaus-Schulze-Vinyls sind schon ganz abgespielt. Gott sei Dank gibt es das heute auch in guter Qualität im Stream.

Teufel Blog: Was plant ihr für die Zukunft?

Dan: Ich freue mich erstmal sehr auf die Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend und dass ich über dieses Projekt wieder meinen Zugang zur Kunst gefunden habe. Auf jeden Fall werde ich damit weitermachen und wieder mehr ausstellen.

Peter: Mehr Musik. Mehr Ausstellungen und immersive Sound-Kompositionen.

About: Dan Carabas & Peter Hayo


Dan Carabas wurde in Rumänien geboren und zog mit seiner Familie während der Revolution von 1989 nach Deutschland um. Schon im frühen Alter von 14 Jahren fand er den Zugang zur Fotografie durch eine alte analoge Kamera seines Vaters. 2008 begann er seine Karriere als Mode- und Beauty-Fotograf in Paris und schärfte seinen einzigartigen Stil, geprägt von einer High-End-Ästhetik. Diesen Stil entwickelte er mit dem Umzug nach Berlin im Jahr 2016 weiter, in den Bereichen Film und Multimedia Kunst. Im Laufe seiner 15-jährigen Karriere fotografierte er unzählige Editorials für internationale Magazine wie VOGUE, GQ, HARPER’S BAZAAR, ELLE sowie Kampagnen und Werbefilme für Marken wie GIORGIO ARMANI, RALPH LAUREN, MERCEDES-BENZ, LOUIS VUITTON, THE BODY SHOP, UNIVERSAL MUSIC und weitere.

Seine künstlerischen Arbeiten wurden unter anderem bereits in der KUNSTHALLE WIEN und dem ESSL Museum ausgestellt. Gefolgt von Einzelausstellungen in der GALERIE DURET in Paris und Brüssel. Des Weiteren wurden seine Arbeiten in der Buchreihe BLICKFANG – deutschlands beste Fotograf*innen vorgestellt.


Peter Hayo ist ein preisgekrönter Berliner Komponist, Musikproduzent und Gründer von Perkypark Music, sowie Mitbegründer eines der weltweit bekanntesten Dance-Labels, GET PHYSICAL MUSIC.
Seine langjährige Erfahrung in der Musikproduktion umfasst Songwriting, Remixing und Produktion für Künstler, große Plattenfirmen und Indies auf der ganzen Welt, belohnt mit Gold- und Platinschallplatten, zahlreichen Charteinträgen und No 1`s. Zusammen mit seinen langjährigen Komponisten-Partnern von Booka Shade hat er nicht nur Musik für viele Künstler komponiert, sondern auch Musik für TV-Spots, Filme und Werbekampagnen wie z.B. von BMW, MINI, LEVIS, AUDI, VW, ADIDAS, COCA COLA um nur einige zu nennen.

Bilder/Grafiken: Dan Carabas
Produktbilder: Teufel

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Teufel Blog Redaktion

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