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Membran aus Gel für Lautsprecher?

Lautsprecher aus Ionen-Gel – Fakt oder Fiktion?

Eine etwas betagte, aber dank Google wieder aufgetauchte Schlagzeile sorgte für Aufmerksamkeit in der Blog Redaktion:

Innovative Lautsprecher – Harvard entwickelt weltweit ersten „durchsichtigen“ Lautsprecher aus Ionen-Gel (Welt)

Wären damit etwa Lautsprecher möglich, die sich flexibel formieren lassen und so transparent sind, als wären sie gar nicht da ? Das haben wir uns natürlich mal näher angesehen.

Geheimnisvolles Ionen-Gel

Wie genau soll man sich nun einen Gel-Lautsprecher vorstellen, haben wir uns in erster Linie gefragt und wozu braucht man bei aller Auswahl, die bereits da ist, bitte noch so ein transparentes Teil? Wie sollen gute Klänge zusammenkommen, wenn es sich bei dem Lautsprecher doch nur um eine relativ dünne Scheibe handelt? Wir kennen schließlich Lautsprecher gut genug und wissen, dass unter anderem Größe und Form für besseren oder schlechteren Klang sorgen.

Doch dieser Gel-Lautsprecher, den wir uns bis eben noch wie einen kleinen Bluetooth-Lautsprecher vorgestellt haben könnten, ist kein Lautsprecher in klassischem Sinne. Zumindest ist er noch in einem Forschungsstadium, wo man längst nicht davon reden kann.

Labortest im Video: ist Gel elektrisch leitend?

So besteht der Membran des Gel-Lautsprechers laut den Informationen aus der Recherche aus Polyacrylamid und einer durchsichtigen Gummischeibe, die in zwei Schichten davon eingebettet wird. Das Ionen-Gel wird mit Salzwasser aufgequollen und so elektrisch leitend.

Wie FJeong-Yun Sun und Christoph Keplinger, so die Namen der US-Wissenschaftler auf einen „Lautsprecher“ kommen, wird deutlich, wenn man sich den Versuchshergang in einem YouTube Video ansieht: Man legte eine Wechselspannung an beide Gelschichten und versetzte das Material so in Schwingung, die bei der richtigen Frequenz einen Ton erzeugte.

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Auch, wenn wir also zunächst mal schmunzeln mussten und die Vorstellung von einem richtigen, innovativen Lautsprecher dahinfloss, müssen wir nach diesem Video doch zugeben, dass es sich um eine Sache mit Zukunft handeln kann.

Sind Gel-Membrane tauglich für die Zukunft?

Alles fängt mal klein an und sicherlich war es auch bei den Lautsprechern nach unseren Verhältnissen mal nicht anders. Stellen wir uns also die Frage, wohin uns diese Erfindung führen könnte. Gibt es tatsächlich eine Möglichkeit, aus einem Gel eine Lautsprecher-Membran zu formen, die einmal große Töne spuckt?

Im jetzigen Stadium denken wir eher noch nicht daran, dafür steckt es zu sehr in den Kinderschuhen. Dass es sich aber um ein vielseitig anwendbares Material handelt, streiten wir nicht ab.

Sun und Keplinger sprechen bereits davon, dass das Gel in der Medizin Anwendung finden könnte, beispielsweise für Prothesen oder künstliche Muskeln. Eine andere Idee ist, Fenster in Großstädten damit auszustatten und den Straßenlärm mit dem Gel zu kompensieren, das ja klar wie Fensterglas ist.

Selbst auf Tablets und Smartphones könnten sich die Forscher einen Einsatz ihrer Erfindung vorstellen. Und natürlich könnten auch Lautsprecher nach jetzigen Vorstellungen mit dem Gel eine neue Design-Komponente erhalten, wenn nicht sogar wie in dem Video wirklich Klänge wiedergeben. Das alles ist aber immer noch Zukunftsmusik.

Harvard – Ideenschmiede von Weltrang

Von welchem Zeitfenster wir das sprechen, ist bislang unbekannt. Dass man aber von dem Gel-Lautsprecher noch das ein oder andere Mal hören wird – vielleicht sogar im wahrsten Sinne?! – halten wir für nicht ganz ausgeschlossen. Immerhin haben Forscher an der Harvard University schon so einige marktfähige Erfindungen gemacht. Darunter war etwa die weltweit kleinste fliegende Drohne („RoboBee“), selbstkühlende Fenster mit einem Kühlwassersystem („Cool Windows“) oder ein Koffeinspray ganz nach dem Motto, morgens keinen Kaffee zu trinken, sondern ihn sich auf die Haut zu sprühen. Wir sind gespannt, was aus dem Gel-Lautsprecher von Harvard wird.

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  1. Andrea
    23. Mai. 2017, 8:54

    Wow, spannende Sache… ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt! Danke für den gelungenen Beitrag und die Informationen! […]

    • Teufel Blog Redaktion
      23. Mai. 2017, 10:19

      Hallo Andrea, danke für das Feedback, (den Link haben wir leider entfernen müssen)

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Teufel Blog Redaktion

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