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3D-Zusatzteile für Lautsprecher und Kopfhörer drucken

Zuletzt aktualisiert:

02.06.2025

Du liebst deine Lautsprecher und Kopfhörer und möchtest individuelles Zubehör oder Ersatzteile haben? Mit einem 3D-Drucker kannst du Zusatz- und Ersatzteile selbst herstellen. Das ist eine tolle Option, deine Geräte zu persönlich zu gestalten, und gemäß dem Grundsatz „Reparieren statt wegwerfen“ auch noch sehr nachhaltig. Erfahre hier, was du für den Einstieg in den 3D-Druck brauchst, wie du ihn konkret für Lautsprecher- und Kopfhörerteile nutzen kannst und welche Vorteile das mit sich bringt.

Was du für den 3D-Druck brauchst

Um 3D-Teile drucken zu können, brauchst du zuallererst die richtige Hardware. Aber auch die Materialien, die Software und das Zubehör sind wichtig.

Hardware: 3D-Drucker

Die Auswahl an 3D-Druckern ist mittlerweile riesig und reicht von einfachen, kompakten Einstiegsmodellen zu hochprofessionellen Großgeräten. Dabei kommen unterschiedliche Druckverfahren zum Einsatz, die sich für jeweils andere Einsatzzwecke eignen – je nachdem, was du herstellen möchtest.

FDM (Fused Deposition Modeling) bzw. Extrusion ist das einfachste 3D-Druckverfahren für Privatanwender. Es eignet sich zum Druck einfacher 3D-Teile, z. B. Clips, Adapter oder Halterungen. FDM-Drucker arbeiten mit sogenannten Filamenten, die aus Kunststoffen wie PLA (Polylactid), ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) oder TPU (Thermoplastisches Polyurethan) bestehen.

  • Kostengünstig und ideal für Einsteiger
  • Gut geeignet für einfache, funktionale Teile wie Clips, Adapter oder Halterungen sowie für robuste Teile wie Lautsprecherstandfüße oder Kopfhörerbügel
  • PLA ist biologisch abbaubar.
  • Materialien wie TPU ermöglichen die Herstellung elastischer Teile, z. B. Kabelschutz.

SLA (Stereolithografie) nutzt flüssiges Harz, das durch UV-Licht gehärtet wird. Dieses Verfahren nennt man auch Photopolymerisation. SLA-Drucker kommen ins Spiel, wenn du sehr feine und detailreiche Objekte drucken willst, z. B. kleine Gehäuseteile. Als Werkstoffe dienen etwa Acryl-, Vinyl- oder Epoxidharz.

  • Sehr hohe Präzision und Detailgenauigkeit
  • Gut geeignet für kleinere oder feine Bauteile wie Abdeckungen oder Polsterhalterungen
  • Ideal auch für filigrane oder dekorative Projekte, z. B. individuell gestaltete Lautsprechergitter
  • Nicht ausgehärtetes Harz kann wiederverwendet werden.

SLS (Selective Laser Sintering) ist ein sogenanntes Pulverbettverfahren, das vor allem industriell eingesetzt wird. Das Pulvermaterial, das aus Metall, Keramik oder Kunststoff besteht, wird hierbei durch einen Laser geformt („gesintert“). So können auch komplexe geometrische Strukturen angefertigt werden.

  • Sehr stabil und detailreich
  • Wird industriell eingesetzt
  • Geeignet für mechanisch stark belastbare Teile, z. B. Verstärkungen oder Resonanzdämpfer
  • Weniger Nachbearbeitung nötig als beim SLA-Druck

Neben diesen gibt es noch viele weitere 3D-Druckverfahren. Eine vollständige Liste findest du zum Beispiel auf dieser SeiteIm neuen Tab öffnen.

Materialien

Für Privatanwender sind vor allem diese Materialien zu empfehlen:

  • PLA: Umweltfreundlich (biologisch abbaubarer Kunststoff), einfach zu drucken; für nicht belastete Teile und Zubehör wie Lautsprecherabdeckungen, Kabelhalter oder Standfüße
  • ABS: Stabiler und hitzebeständiger; für funktionale Ersatzteile, die stärker beansprucht werden, z. B. Wandhalterungen
  • TPU: Flexibel und gummiartig; für Teile, bei denen Elastizität wichtig ist, z. B. Polsterclips, Resonanzdämpfer oder Kabelschutz
  • PETG: Temperaturbeständig und leicht transparent, kombiniert die Einfachheit von PLA mit der Stabilität von ABS; für Gehäuse, Halterungen oder Adapter
  • Flüssigharz: Sehr hohe Präzision, aber brüchiger als FDM-Materialien; für filigrane oder dekorative Teile wie Lautsprechergitter oder kleine Gehäuseteile

Software

Um deine 3D-Druckprojekte erfolgreich umzusetzen, brauchst du zudem die passende Software.

  • CAD-Software hilft dir dabei, eigene Modelle zu erstellen oder vorhandene Designs anzupassen. Besonders einsteigerfreundlich ist das browserbasierte Tool Tinkercad, das sich für Modellierung einfacher Ersatzteile eignet. Umfangreicher ist Fusion 360, das bei komplexeren Teilen die richtige Wahl ist. Blender wiederum empfiehlt sich für organische Formen oder Designs mit künstlerischem Anspruch.
  • Slicer-Software dient dazu, 3D-Modelle in Druckbefehle umzuwandeln. Ultimaker Cura ist hierzu für den Anfang ideal, da es die die meisten 3D-Drucker unterstützt. PrusaSlicer bietet mehr Kontrolle, während ChiTuBox für Harzdrucker optimiert ist.
  • Um fehlerhafte 3D-Modelle zu reparieren, kannst du Meshmixer oder Netfabb verwenden.

Lesetipp: Open-Source-Software steht der sogenannten proprietären Software oft um nichts nach. Der I Love Free Software Day feiert das Engagement derer, die sie entwickeln und pflegen.

Zubehör

Zur Nachbearbeitung der 3D-Teile sowie zur Reinigung und Pflege sind folgende Dinge nötig bzw. sinnvoll:

  • Spachtel und Pinzetten, um gedruckte Teile vom Druckbett zu entfernen
  • Schleifpapier, Feilen oder Diamantnadeln, um Kanten zu glätten
  • Pinsel oder Druckluft, um Drucker und Druckbett sauber zu halten
  • Reinigungskit für die Düsen bei FDM-Druckern
  • Isopropanol (IPA) zur Reinigung bei SLA-Drucken
  • Schmiermittel für bewegliche Teile (z. B. Führungsstangen)

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Häufige Fragen zum Einstieg in den 3D-Druck

Wie viel kostet ein 3D-Drucker?

Die Preise für 3D-Drucker variieren je nach Einsatzzweck stark. Einsteigermodelle (FDM) für Privatanwender bewegen sich meist im Bereich zwischen 200 und 500 Euro, manche sind auch noch günstiger zu haben. SLA-Drucker oder fortgeschrittene Modelle können bis zu 1.000 Euro und mehr kosten.

Was sind Filamente für 3D-Drucker?

Filamente für den 3D-Druck sind Kunststoffdrähte, die als Werkstoff für FDM-Drucker dienen. Sie sind in vielen verschiedenen Farben und Materialien erhältlich.

Welche Materialien sollte ich als Anfänger für den 3D-Druck nutzen?

PLA ist ideal für Anfänger, da es einfach zu drucken, kostengünstig und vielseitig einsetzbar ist. Es eignet sich hervorragend für die meisten Ersatzteile und Zubehörteile. ABS und TPU sind ebenfalls recht einsteigerfreundlich.

Wie lange dauert der Druck eines 3D-Teils?

Die Druckdauer hängt von der Größe und Komplexität des Modells ab. Der Druck eines kleinen Ersatzteils kann eine halbe oder mehr als eine Stunde dauern, während größere Projekte mehrere Stunden oder sogar einen ganzen Tag in Anspruch nehmen können.

Brauche ich Vorkenntnisse, um mit dem 3D-Druck zu starten?

Nein, viele Softwarelösungen wie Tinkercad und Ultimaker Cura sind sehr einsteigerfreundlich. Es hilft jedoch, sich mit grundlegenden Konzepten wie Drucktemperaturen und Materialeigenschaften vertraut zu machen.

Wie wartungsintensiv ist ein 3D-Drucker?

Regelmäßige Reinigung und Pflege sind wichtig, um gute Druckergebnisse zu erzielen. Das umfasst die Reinigung der Druckdüsen, das Schmieren von beweglichen Teilen und das Kalibrieren des Druckbetts.

Beispiele für 3D-Druck-Lösungen

Hier sind einige praktische Anwendungen, die du für deine Lautsprecher und Kopfhörer drucken kannst:

Ersatzteile für Kopfhörer

  • Polsterhalterungen: Wenn die Clips oder Halterungen deiner Ohrpolster brechen, kannst du sie einfach neu drucken.
  • Kabelschutz: Verlängere die Lebensdauer deiner Kabel mit individuell passenden Schutzummantelungen.
  • Bügelverstärkungen: Repariere abgenutzte oder gebrochene Kopfbügel durch robuste Ersatzteile.

Zubehör für Lautsprecher

  • Wandhalterungen: Drucke stabile Halterungen, um deine Lautsprecher an der Wand zu befestigen.
  • Standfüße: Erstelle erhöhte Füße für besseren Klang oder vibrationsfreie Platzierung.
  • Abdeckungen: Drucke gitterartige Lautsprecherabdeckungen, die Schutz und Design-Upgrade in einem bieten.

Spezialteile

  • Adapter: Hast du einen neuen Verstärker oder andere Anschlusstypen? Drucke passende Adapter für Kabel und Anschlüsse.
  • Resonanzdämpfer: TPU-Druckteile können helfen, unerwünschte Vibrationen bei Lautsprechern zu reduzieren.

Gute Vorlagen findest du zum Beispiel auf der Plattform Thingiverse. Sieh mal, was die User bereits an Ideen für Teufel Lautsprecher-ZubehörIm neuen Tab öffnen hatten.

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Tipps für den Einstieg in den 3D-Druck

  • Starte mit einfachen Projekten: Drucke zuerst kleine Ersatzteile wie Clips oder Adapter, bevor du dich an komplexere Modelle wagst.
  • Nutze Online-Ressourcen: Plattformen wie Thingiverse oder Printables bieten viele fertige 3D-Modelle, die du anpassen kannst.
  • Experimentiere mit Materialien: Teste verschiedene Filamente, um herauszufinden, was am besten zu deinem Projekt passt.
  • Teile deine Designs: Lade eigene Modelle auf Plattformen hoch, um anderen zu helfen und Feedback zu erhalten.

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