Julia Gröschel mit ihrem neuen Format für die Kultur: »HIP HOP LEBT — Der 360° Kultur Podcast«

Noch ein Hip-Hop-Podcast? Ja, genau. Noch ein Hip-Hop-Podcast! Und zwar einer, der tatsächlich gefehlt hat: Julia Gröschel trifft in ihrem neuen Format »HIP HOP LEBT – Der 360° Kultur Podcast«, welchen auch Teufel als Soundpartner unterstützt, einmal monatlich unterschiedlichste Protagonist*innen aus der Szene. Wir hatten die Gelegenheit zu einem Interview.

About: Julia Gröschel, Podcasterin

Julia Gröschel atmet Hip-Hop seit ihrer Jugendzeit, ist kreatives Mastermind und Organisationstalent. Sie hat sich in der deutschsprachigen Hip-Hop-Landschaft längst einen Namen gemacht, ist seit Jahren in verschiedenen Funktionen aktiv am Szene-Geschehen beteiligt. In der Vergangenheit arrangierte sie — unter anderem im Auftrag von VICE Deutschland oder Landstreicher — diverse Veranstaltungen im Berliner Nachtleben, spürte etliche talentierte Newcomerinnen auf und begleitete sie auf dem Weg in die Professionalität.

Julia Gröschel (Foto: Bart Spencer)

2019 gründete Julia nach Jahren der Berufserfahrung im Bereich des Projekt- und Eventmanagements ihre eigene Agentur sechsfuenf. In diesem Kosmos bündelt sie seither all ihre Skills: Julia unterstützt diverse Künstler wie Torky Tork und Adesse im Management, betreute Artists wie Luvre47 oder Mista Meta durch ihre Promo-Phasen und gestaltet regelmäßig exklusive Coaching-Sessions für aufstrebende Musikerinnen. (Quelle: Pressemeldung)

Es ist meine Kultur, meine Identität und hat mir das Leben gerettet.

Teufel Blog: Hi Julia, ob auf, hinter oder neben der Bühne, wie ist der Einstieg in die Hip-Hop Branche?

Julia: Hart, weil es kein Schema F gibt. Man muss sich alles selbst beibringen oder das Glück haben Mentor*innen an der Seite zu haben. Zudem gibt es viele Ego-driven & toxische Menschen. Trotz all der Rückschläge und Learnings bereue ich aber nicht, diesen Schritt gegangen zu sein und hatte immer das Glück, mich durch meinen Vollzeitjob, der nie in der Musikindustrie war, davon zu emanzipieren und mir unabhängig ein Bild über Abläufe, Menschen und das Business zu machen. Genau das ist wichtig, um autonom und ohne Ängste Entscheidungen treffen zu können.

Teufel Blog: Welchen Tipp würdest du upcoming Hip-Hop Artists auf den Weg geben?

Julia: Glaub an dich und deine Kunst, alles passiert zu seiner Zeit, trust the process, vergleich dich nicht links und rechts, hör auf dein Bauchgefühl und such dir Leute, denen du vertraust und mit denen du den Weg gemeinsam gehst.

Ich habe meine Nische finden können

Teufel Blog: Welche negativen Erfahrungen hast du in der Hip-Hop-Industrie gemacht?

Julia: Als junge Frau, die keine große Firma oder Fürsprecher*innen im Nacken hat, ist es schwer, ernst genommen zu werden und überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wie in jedem Job oder Karriere, die man sich aufbaut, gibt es Rückschläge und Lehrgeld zu bezahlen. Aber durch professionelles und insistierendes Verhalten und gute Kontakte, habe ich meine Nische finden können und bin glücklich, genau da wo ich bin und zu 100 % auf dem richtigen Weg.

Teufel Blog: Was bedeutet Hip-Hop für dich?

Julia: Alles. Es ist meine Kultur, meine Identität und hat mir das Leben gerettet.

Foto: Bart Spencer

Teufel Blog: Was zeichnet die Hip-Hop Kultur aus?

Julia: Es ist eine Art unsichtbares Band, was uns zusammenhält und es gibt uns ein Selbstverständnis untereinander. Die Hip-Hop-Kultur ist sehr breit gefächert. Es gibt nicht den „einen“ Hip-Hop – musikalisch gesehen. „Mein Hip-Hop“ bedeutet für jemand anderen etwas ganz anderes und man kann sich seine ganz eigene Welt schaffen und mit ihm wachsen. Mit Stilen, die man feiert, Aussagen, die man für relevant hält, oder Künstlerpersona, die man entertaining findet.

Teufel Blog: Woher kommt die Liebe zur Hip-Hop Kultur?

Julia: Mein Vater war Schlagzeuger, Live-Musiker und hatte ebenfalls eine Gaststätte. Somit hatte ich schon früh Kontakt mit guter Musik wie den Bee Gees, Joe Cocker und Phil Collins und der „Beat“ war immer Thema zu Hause. In meiner Jugend (2000er) war der erste große Techno-Hype vorbei (den ich durch meine Schwester noch mitbekam), und fand über Eminem und mit der aufkommenden Hip-Hop-Kultur in Berlin durch Aggro Berlin eine Identität, ein Sprachrohr und fühlte mich zugehörig.

Teufel Blog: Welcher Track hat dir die Türen zur Hip-Hop Welt geöffnet?

Julia: Wahrscheinlich “Lose Yourself” von Eminem

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Teufel Blog: Wer wäre dein Traumgast für deinen Podcast?

Julia:
Einen Traumgast gibt es so nicht, weil jeder meiner Gäste etwas ganz Besonderes zu sagen hat, aber ich würde mich gerne mit OG KEEMO unterhalten.

Teufel Blog: Was motiviert dich dazu, das Thema Hip-Hop Kultur weiterhin zu beleuchten und für deine Hörerinnen zugänglich zu machen?

Julia: Weil es meine Kultur ist und es noch zu viel Unwissen über die verschiedenen Akteur*innen/Berufe gibt, die den Laden am Laufen halten, dass nicht alles Gold ist, was glänzt und mit was für Herausforderungen sie zu tun haben.

Teufel Blog: Wie würdest du deinen Podcast in 3 Wörtern beschreiben?

Julia: Für die Kultur.

Neben Frankfurt ist in Berlin die Szene mit Abstand am lebendigsten

Teufel Blog: Was hörst du privat für Musik?

Julia: Deutschen Untergrundrap & Drake :) (Tatsächlich höre ich fast ausschließlich deutschen Untergrundrap, aber natürlich höre ich auch ab und an anderes wie Grime- & Singer-Songwriter-Musik zum Beispiel)

Foto: Bart Spencer

Teufel Blog: Was ist der Sound von Berlin?

Julia: Die meisten würden sicherlich Techno sagen, aber für mich ist es definitiv Untergrundrap, der immer diverser im Sound wird.

Teufel Blog: Inwiefern ist die Hip-Hop Musikszene in Berlin einzigartig?

Julia: Neben Frankfurt ist in Berlin die Szene mit Abstand am lebendigsten. Es entsteht ein ganz einzigartiger Sound, der aber auch immer ganz individuell klingt.

Teufel Blog: Kommen wir zur letzten Frage: welche Songs dürfen auf einer Hip-Hop-Playlist nicht fehlen?

Julia (hat uns eine Liste gesendet, welche wir direkt als Playlist angelegt haben)

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Teufel Blog: Danke für die Einsichten und weiterhin viel Erfolg für deine Projekte!

About: »HIP HOP LEBT – Der 360° Kultur Podcast«

»HIP HOP LEBT – Der 360° Kultur Podcast« ist der logische nächste Schritt in Julias Engagement für die Szene. Unterstützt wird das D.I.Y.-Konstrukt vom Berliner Radiosender JAM FM und ab März 2023 auch vom Klang-Spezialisten Teufel. Schon die ersten (bereits veröffentlichten) Episoden haben die Relevanz des Podcasts unter Beweis gestellt, auch in nackten Zahlen: »HIP HOP LEBT – Der 360° Kultur Podcast« belegte bereits mehrfach Platz 10 in den Spotify-Music-Podcast-Charts und Platz 19 in den Apple-Music-Podcast-Charts. Die Aufschlag-Folgen beweisen eindrucksvoll, warum Julia prädestiniert für diese neue Form der Öffentlichkeit ist.

Hier geht es zum Podcast:

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Titelbild / Beitragsbilder: Bart Spencer

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Autor:in

Teufel Blog Redaktion

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