Eine Ultima 40 stand im Mittelpunkt eines Projektes von Teufel mit dem Berliner Graffiti-Künstler „Raws“ anlässlich des 40sten Teufel Firmenjubiläums. Der international gefragte Urban-Art-Profi, der etwa im Marvel-Game „Spiderman“ einige Backgrounds gestalten durfte, hat für Teufel ein Paar Ultima 40 in seinem Stil unverwechselbar gestaltet. Wir haben Raws über das Lebensgefühl als Sprayer, seine kreativen Einflüsse und das Projekt Ultima befragt.
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Anfänge als Sprayer und Graffiti-Writer
Kai „Raws“ Imhof ist in Berlin aufgewachsen. Raws‘ künstlerische Karriere begann 2004. In seinen frühen Jahren als Sprayer war er schon mal bei illegalen Bombings und Taggings dabei. Durch seine späteren farbenfrohen & hochklassigen Werke wurde er zu einem anerkannten Künstler in der internationalen Graffitiszene. Heute kombiniert er seine Neigung zu sauberer Grafik, Layout und Arrangement mit einem klassischen Graffiti-Stil.
Blog Redaktion: Raws, wie auf deiner Webseite zu lesen ist, hast du deine Kunstkarriere als Sprayer und Graffiti-Writer begonnen, der auch mal Ärger mit der Polizei hatte. Der Film „Beat Street“ aus dem Jahre 1984 erzählt die Geschichte von Graffiti Sprayern & Breakdancern in New York. Kann man sich dein früheres Leben genauso vorstellen?
Raws: Also da ich erst 2004 mit dem Graffiti angefangen habe, sah meine Realität natürlich etwas anders aus, als die der Sprayer in den 80ern in New York. Was aber durchaus ähnlich war, ist das Grundgefühl. Man kreiert sich seine eigene Realität. Geht mit den Jungs raus um zu Sprühen, geht auf Parties und so.
Wir waren einfach Jugendliche, die Abenteuer erleben wollten. (Raws über seine Anfänge als Sprayer)
Aber dieses klassische Breakdance/Graffiti/Dj/Rap Leben hab ich nicht geführt. Wir waren einfach Jugendliche, die Abenteuer erleben wollten und sich diese auf den Straßen Berlins gesucht haben.
Musik beim Sprayen? Das darf nicht fehlen!
Blog Redaktion: Welche Rolle spielte Musik in deiner Zeit als Straßenkünstler? Hast du Musik auch beim Sprayen gehört?
Raws: Musik hat mich schon immer begleitet. Vor allem Rap-Musik. Ich war riesiger Kool Savas Fan zum Beispiel. Auch beim Malen selber habe ich fast immer Kopfhörer mit entsprechender Musik dabei. Das darf nicht fehlen! Nachts auf den Straßen war das natürlich nicht von Vorteil. Man musste ja aufmerksam sein;)
Blog Redaktion: Straßenkunst gilt allgemein als schnell vergänglich. Gibt es heute noch Graffitis oder Tags aus deiner wilden Zeit in Berlin zu finden?
Raws: Tatsächlich gibt es noch eins-zwei Bilder aus meiner illegalen Zeit zu sehen. Vor allem im Raum Treptow-Köpenick. Aber genaue Standorte werden nicht verraten;)
Blog Redaktion: Viele junge Sprayer sind später doch in eher normalen, weniger künstlerischen Berufen zu Hause. Wieso war das bei dir anders?
Raws: Ich glaube das lag daran, dass ich wirklich auch kunstinteressiert bin und mich der Drang nach Weiterentwicklung nie verlassen hat. Wenn ich mir überlege, wieviele meiner Freunde damals gesprüht haben, die mittlerweile nichts mehr damit zu tun haben. Ich denke das war auch einfach ein riesen Trend damals. Und es ging vielen auch einfach ums Dazu-Gehören. Ich hab irgendwann beschlossen mich noch mehr mit der kreativen Seite von Graffiti zu beschäftigen.
Das schlimmste für die Kunst ist Stagnation
Blog Redaktion: Auf deiner Homepage ist auch zu lesen, dass dich Bewegungen wie Bauhaus oder Blauer Reiter und Künstler wie Kandinsky, Richter oder Picasso zu deinem aktuellen Stil, einem Mix aus sauberer Grafik, Layout und Arrangement mit einem klassischen Graffiti-Stil geführt. Kannst du das genauer erklären?
Raws: Mir hat irgendwann das reine Graffiti nicht mehr gereicht. Ich habe bestimmt 800 Bilder mit meinem Namen gemalt und kam irgendwann an den Punkt, wo ich echt zufrieden war. Und dann brauchte ich etwas Neues. Das schlimmste für die Kunst ist Stagnation.
Da ich gelernter Grafikdesigner bin, habe ich dann meine Einflüsse daraus mit meinem Graffiti kombiniert. Und gerade die genannten Künstler haben mich in ihrer Formsprache, Ästhetik und aber auch Ihrer Idee von Kunst und Design sehr inspiriert. im Endeffekt ging es auch bei den genannten Künstlern immer darum, neue Wege zu gehen. Unkonventionell zu denken und somit Fragen zu stellen. Das versuche ich mit meiner Kunst auch.
Blog Redaktion: Du bist ja mittlerweile zu vielen Veranstaltungen und Ausstellungen auf der ganzen Welt eingeladen. Wie kam es dazu, wie hast du diese Aufmerksamkeit erreicht?
Raws: Wenn man eine Weile in einer bestimmten Szene unterwegs ist, lernt man viele Menschen kennen. Und da Graffiti und Urban Art sehr international funktionieren, kam es dazu, dass ich viele Menschen aus anderen Ländern treffen durfte. Dann wird man mal von dem eingeladen oder der ist in der Stadt. Da kommt eins zum anderen. Und Socialmedia ist natürlich auch essenziell, wenn es darum geht, sich international aufzustellen. Instagram hat mir da natürlich auch sehr geholfen, von bestimmten Menschen überhaupt wahrgenommen zu werden.
Die totale Reduktion auf die Grundästhetik
Blog Redaktion: Nun noch kurz zu den von dir gestalteteten Ultima. Welche Gedanken führten zu der Gestaltung der Boxen?
Raws: Minimalismus. Ist hier das Schlagwort. Mich fasziniert Minimalismus sehr, da er hilft sich auf bestimmte Sachen zu konzentrieren und es um das Wesentliche geht. Die totale Reduktion auf die Grundästhetik meines Stils. Wenn man sich meine Bilder ansieht, wird man immer wieder den Verlauf entdecken, er symbolisiert für mich die Entwicklung. Bewegung. Und auch meinen Background Graffiti, denn auch das ist im ständigen Wandel. Der Verlauf wurde außerdem mit Spraydosen erzeugt.
Ich wollte das Design für Teufel sehr einfach und klar halten und dennoch den Bezug zu mir schaffen. Im Vordergrund soll für den Gewinner immer noch der Klang stehen und nicht das Design. Oder mit den Worten des Bauhauses: „Form follows function“. Weniger ist mehr.
Ausstellungen, Reisen, Kooperationen…
Blog Redaktion: Was planst du als nächstes und wo kann man Werke von dir betrachten?
Raws: Es kommen viele Dinge. Ausstellungen, Reisen, Kooperationen und, und, und. Am besten Ihr folgt mir auf Instagram (@rawsofficial), dann bleibt ihr immer am Ball. Oder schaut gerne auf meiner Website vorbei: www.rawsone.com.
Blog Redaktion: Vielen Dank für das – im Graffiti Slang – Burner Interview. Vielleicht gibt es ja bald mal wieder ein neues Projekt mit uns.
Markus
13. Sep. 2019, 11:00
Hallo liebes Teufel Team,
an sich sind Verlosungen eine gute Sache, aber muss es immer über diese Datensammler von Facebook gehen !? Wir als Facebook Verweigerer schauen hier immer in die „Röhre“ …
Schade, Grüße
Markus
Teufel Blog Redaktion
16. Sep. 2019, 16:33
Hallo Markus,
danke für dein Feedback. Unsere Facebook-Verlosungen finden losgelöst von unseren anderen Gewinnspielen statt. An unserem aktuellen DEADLINE-Gewinnspiel kannst du beispielsweise per Kommentar teilnehmen – vielleicht ist das etwas für euch: https://blog.teufel.de/deadline-prasentiert-die-besten-stephen-king-verfilmungen/
Liebe Grüße aus der Blog-Redaktion